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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 156 -
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Meyer, Leopold 93 186 Meyer, Leopold 93. Zu jener Zeit sollte nämlich ein neues Landhaus gebaut werden und durch den Grafen erhielt 'Mayr die Führung dieses Baues. Das unbestreitbare Talent, welches M. bei dieser ersten großen Ar« beit an den Tag legte, richtete bald die Aufmerksamkeit auf den geschickten Bau- meister, es wurde ihm sofort Bau um Bau übertragen und in wenigen Jahren war Mayr'S Baugeschäft das bedeu« tendste in der Residenz. M. führte eine große Anzahl von öffentlichen Gebäuden. Palasten, Privatwohnungen aus, und unter den mehr als vierhundert Bauten, welche er in Wien allein vollendet, find außer dem Landhause zu nennen die Palais Kinsky und Hard^gg. der Dom- Herrenhof, der Westbahnhof und das großartige Arsenal vor der Favoriten- linie. Bei so großen Unternehmungen be- dürfte er, wie es sich leicht begreift, aus» gezeichneter Hilfsarbeiter, und M. war b i^ dem Scharfblicke, mit dem er Talente erkannte, in der Wahl derselben ebenso glücklich, als er es verstand, tüchtige und geschickte Arbeiter durch glanzende Ent> lohnung an sich zu fesseln; so geschah es denn, daß viele seiner Leute 20 bis 30 Jahre in seinen Diensten standen, M. hat fie aber auch reichlich in seinem Testamente bedacht. Ungeachtet einer so großen Beschäftigung blieb M. doch immer auch seiner Bürgerpflichten einge- denk, die er, so zeitraubend und anstrengend oft sie waren, mit gewissenhafter Punct- lichkeit erfüllte. Schon im Mai 1848 wurde M. in den Gemeindeausschuß ge. wählt, in welchem er bis 1831 in liberaler Weise die Angelegenheiten der Gemeinde vertrat und für zeitgemäße Reformen mit Energie einstand. Sin Zwiespalt mit dem damaligei Bürgermeister Or. Seil- ler veranlaßte ihn. aus dem Gemeinde' rathe zu treten. Nun widmete er seine Thätigkeit der Escomptebank und der niederösterreichischen Sparcaffe, welchen beiden Instituten er als Verwaltungs- rath angehörte. Als bei den politischen Reformen, welche nach dem italienisch, französischen Feldzuge des Jahres 1839 im Kaiserstaate Platz griffen, auch daS Gemeindewesen ein'en Umschwung erhielt und die Leitung der Gemeinde» angelegenheiten einer aus freier Wahl hervorgegangenen Vertretung übergeben wurde, nahm M. im Jahre 1861 seinen Platz m der Gemeindevertretung wieder ein. und wurde von der liberalen Partei mit so viel freudigem Vertrauen begrüßt, daß er bei der Bürgermeiste » Wahl nur mit 10 Stimmen gegen Dr. Zelinka in der Minorität blieb. Das Amt eines Bürgermoister'Stellver» treters versah M. durch zwei Jahre, bis ihn die Krankheit, die seinen Tod herbei, führte, an der Ausübung seiner Bürger« Pflicht hinderte. Alle Versuche einer Heilung sein.er Leiden zeigten sich erfolg, los und endlich erlag M. denselben im Alter von 38 Jahren. „ In welcher Weise er als Arbeitgeber, Bauherr, Verwal» tungsrath und Gemeindevertreter vorzu» gehen pflegte, davon können, wie es in seinem Nekrologe heißt, die Arbeiter der Tbenfurther Baumwoll« Spinnfabnken, deren öffentlicher Gesellschafter er war, Zeugniß geben, denen er zur Zeit der Baumwollenkrisis mit Gefahr seines Vcr« möqens Arbeit und Verdienst verschaffte; die Talente, denen er ihren WirkungS« kreis schuf und ihre Verwerthung ver» mittelte; die Anstalten, denen er die Tantiömen. welche ihm als Verwaltungs« rath zufielen, regelmäßig für den Beam- ten-Pensionsfond dieser Anstalten hinter- ließ; die Bürger, deren Angelegenheiten er in liberaler Weise vertrat." So z. B. verfügte M. noch bei seinen Lebzeiten
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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