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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 204 -
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klllM 204 Mi am hatte. Auch dieser Vorwurf wurde in treffender Weise varaliskt. Bis auf den einen von Speke und Grant ange- fochtenen Grad Unterschied entspricht in Betreff der verzeichneten Gegenden die Karte Speke's genau jener Miani 's, welch letztere Malte Brnn im I . 1860 in Paris veröffentlicht hat. Daß er astro- nomische Beobachtungen in der tropischen Regenzeit hätte anstellen sollen, könne nur der Unverstand verlangen, hat ja Speke selbst seine wichtigste Position, die Lage der Riponfälle, wegen Trübung des Himmels gar nicht bestimmen kön- nen. Ja die im Jahre 1863 veroffent» lichte Karte Petermann's beweist, daß Gondokoro, diese langst bekannte Haupt» siation aller dieser Expeditionen, viel westlicher liege, als alle Geographen bis dahin angenommen hatten; dieser Irr- thum in der Länge, den durch viele Zähre die ganze Wissenschaft begangen, wiegt wohl jenen Irrthum in der Breite auf, den Miani begangen, wenn übngens ein solcher auch in der That stattgefunden hat. Auch müfse man an Arbeiten in solchen Gegenden, welche, abseits von aller Cultur, jenem, der sie zuerst betritt, alle Schrecken des Klima's, der wilden Menschheit, fremdartiger Thiere, unbe» kannter Gewächse, des Mangels an Allem und Jedem, was dcr Existenz des Menschen frommt, ja derselben unerläßlich ist, entgegensetzen, nicht den Maßstab der raffinirtesten Cultur anlegen. Die Regierung von Canada, welche mit der Landesvermessung beschaff tigt ist, bedient sich als wichtigste Grund« läge zu dieser Arbeit'der Karten der Lumbermen (Holzfäller), jener Pionniere, welche bloß mit Axt und Compaß in die Wildniß vordringen, sich ihr Land nur nach Schritten abmessen und ohne jedes mathematische Wissen die Gegend auf- nehmen. Der größte Reisende unserer Zeit, Bar th , hat nicht eine einzige astronomische Beobachtung gemacht. Und ebenso verlieren Miani 's Expeditionen wegen dieses Mangels nichts an ihrem wissenschaftlichen Werthe. Nachdem die beiden Englander Speke und Grant mit dem Berichte ihrer Reise in die Oeffentlichkeit getreten und so zu sagen Gegner Miani 's , zugleich aber Bewer- ber um den Ruhm, den fernsten, bisher bekannten Punct in ihrer Entdeckungs» reise nach gleichem Ziele erreicht zu haben, geworben waren, trat Mian i gegen ihre Behauptung in geharnischter Weise auf, und der in Zeitungen begon- nene Hader ging zuletzt darauf hinaus, daß M. Vorbereitungen zu einer neuen Expedition machte, durch welche er die Richtigkeit seiner Behauptungen beweisen wollte. Er bcgab sich zu diesem Zwecke zuerst nach Wien. I n Wien fand M. im Anbeginn mannigfache Unterstützung und selbst Allerhöchsten Ortü die Zusiche« rung, wenn sein Project von maßgeben» der Seite als begründet Billigung finden sollte, in entsprechender Weise gefördert zu werden. So kam die Angelegenheit Miani 's im Jahre 1863 in eine Aus» schuhsitzung der geographischen Gesell« schaft, welche auS der beschlußfähigen Zahl von sieben (!) Mitgliedern bestand, und den Secretär der Gesellschaft, Berg« rath Foetterle, ermächtigte, seine Mei« nung von der Nutzlosigkeit einer Nilexpe« dition als Ansicht der geographischen Ge> scllschaft in der kais. Akademie der Wis. senschaften geltend zu machen! I n Folge dessen war denn auch, als wegen der Kostenfrage die Nilexpedition Miani 's vor daS Abgeordnetenhaus gebracht wurde, von Seite dieses letzteren ein ablehnendes Votum abgegeben worden. M ian i , in Wien in allen Hoffnungen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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