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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 251 -
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Mgliara 23t Mgliara Gleichen Alles auS, was er früher in großen Dimensionen und im Hinblicke auf nächtliche Lampenbeleuchtung gemalt hatte. TXese neuen Arbeiten Mig l ia . ra'S fanden alsbald gerechte Bewunde« rung und kleine Schatullen auf dem Deckel mit Ansichten von Mig l ia ra gingen reißend ab. Auf diese Weise fri> stete M , seitdem er auf sich selbst gestellt war, sein Leben, aber sein Drang, Grö« ßeres zu schaffen, wozu er daS Talent in sich fühlte, ward damit noch nicht gestillt. Er verfiel auf den Gedanken, die bisher übliche Prospectmalerei zu reformiren, und er malte nun Prospecte, Ansichten u. dgl. m. mit einer Meisterschaft und Genauigkeit der Perspective, stellte aber zugleich der Oertlichkeit angemessene Scenen darauf dar, kurz, er verband Prospectmalerei mit Genremalerei in geistreicher Weise, welche Gattung Bilder Defendente Sacchi unter der Nezeich' nung pittura. nrdkug. zusammenfaßte und als deren Erfinder M i g l i a r a angesehen werden kann. Diese Arbeiten M i g l i a r a ' s fanden die, beifälligste Aufnahme. Er vollendete in dieser Weise eine Reihe der schönsten Ansichten des inneren und äußeren Domes von Mai. land, der verschiedenen malerischen Denk« maler der Stadt und ähnlicher Veduten einzelner Städte in Piemont, in der Lom« bardei. Romagna, in Toscana und vor» nehmlich im Venetianischen, wozu Vene» dig selbst ihm eine reiche Ausbeute lieferte. Diese Arbeiten, einzig in ihrer Art, geho« ben durch die Meisterschaft in Anwendung des Lichtes und Schattens, erregten all- gemeine Bewunderung, und weil diese Gattung eben Niemand als er so trefflich ausführte, so hatte er, ohne zu wollen, ein eigenes Genre geschaffen, das nach ihm das „Genre Mig l iara 's" und seine Bilder „Bilder 5 la M ig l i a ra " genannt, wie er selbst als Meister des Lichtes (siSnors äsiia luoe) bezeichnet wurde. Migl iara 's Arbeiten sind un« gemein zahlreich, darunter, wie schon bemerkt, viele Ansichten des Mailander Domes, „Ms Innere der Kirche Fan Ambra- Zm". „Ansicht des <5anals mn Mailand', dann wieder einige Genrestücke, als: „Fl- degllndll",' — .Karl V. im Kloster San Just"; — ,Nie Vernrcheilung eines «Templers"; —,„ ,FrllNj I. als Gelungener in der Narthause mn Pllllia" u. s. w. Bei diesen letzteren ist auch die siguralische Ausführung mit solcher Meisterschaft behandelt, daß sie ungeachtet der Trefflichkeit der Vedute in Perspective und Beleuchtung, wodurch sie eben als Veduten erscheinen, ebenso gut als Genreftücke angesehen werden können. Migl iara'S Künstlerschaft fand allseitig große Anerkennung und Würdi» gung, der König von Piemont zeichnete ihn nicht nur mit seinem Civilverdienst. Orden aus, sondern ernannte ihn über» dieß zu seinem Cabinetsmaler, und seine Vaterstadt Aleffandria, obgleich er seit seiner Kindheit nicht mehr in ihr wohnte, ließ es sich doch nicht nehmen, den aus« wärtS berühmt gewordenen Künstler da- durch zu ehren, daß sie im Jahre 1829 auf ihn eine Denkmünze prägen ließ. So war Mig l ia ra , wie einer seiner Biographen treffend bemerkt, „einer der wenigen Künstler, die in neuerer Zeit noch einen Glanz auf die italienische Schule werfen". Er starb leider, erst 32 Jahre alt, viel zu früh für die Kunst, der er mit ganzer Seele angehörte und in der er in seinem Gebiete Schönes, ja Ungewöhnliches geleistet. — Seine Toch. ter TheodoUnde trat in die Fußstapfen des VaterS. Im Jahre M 4 in Mailand geboren, bildete sie sich unter der Leitung ihres VaterS und malte gleich ihm Pro» specte, Veduten u. dgl. m., und gleichfalls
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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