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MgUorawa 282 Miglioranza
mit solcher Meisterschaft, daß ein von ihr
im Jahre 4840 gemaltes Bild: „Hnncht
des Nllmes und Vumplahrs ^n Gamll" (Lwd.,
2 Schuh 5l/g Zoll hoch, 2 Schuh 2^2 Zoll
breit) Aufnahme fand in der Abtheilung:
Moderne Schule" der k. k. Gemälde-
Gallerie im Belvedere zu Wien. eine
Auszeichnung, die eben nur ausgezeich.
neten Kunstwerken zu Theil wird.
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7?omo V, ?. 25. — Nagler (G. K. vr.).
Neues allgemeines Künstler'Lerikon (München
1839. Fleischmann, 8°.) Bd. IX. S. 273. —
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et 8., l'iriuiQ viäot, 8°.) ?ouio XXXIV,
x. 478.
Miglioranza, Johann (Architekt,
geb. zu Vicenza 21. Juni 1798, gest.
10. Februar 1861). Der Sohn armer
Taglöhner, besuchte er einige Zeit die
Schulen, woran er jedoch wenig Freude
empfand, so daß er es mit dem Hand«
werk versuchte, ohne auch dabei das
rechte Genügen zu finden. So arbeitete
er anfänglich bei einem Schuster, dann
wieder bei einem Buchbinder, endlich bei
einem Tischler, aber nirgends hielt er
lange aus. bis Antonio Bernat i , nach«
mals Professor an der Paduaner Hoch.
schule, ein Freund der Jugend und ein
scharfer Beobachter derselben, auch in M.
das Talent erkannte und ihm mit den
richtigen Rathschlägen zur Seite stand.
M. wendete sich
der Kunst zu. er begann
fieißig zu zeichnen, alle freie Zeit, die
ihm nack vollbrachter Tagesarbeit noch
übrig blieb widmete er eindringlichen Kunststudien: V igno la , Pal lad io
wurden seine Lehrmeister und der Zeichen«
tisch blieb seine liebste Beschäftigung. So
entwarf er steißig Ornamente oder aber
eine architektonische Skizze, dabei besuchte
er öfter seinen väterlichen Rathgeber
Bernat i und unter dessen Anleitung
machte er erfreuliche Fortschritte. So
war es denn vor Allem die Architectur,
worauf sein ganzes Studium abzielte,
und zu diesem Zwecke vertiefte er stch
nicht nur in die anerkannten Meister«
werke neuerer, sondern auch der alten
classischen Autoren, die er freilich, der
classischen Sprachen nicht mächtig, in
Uebersetzungen las. Der Drang nach
wissenschaftlicher Ausbildung wurde aber
in dem jungen Manne endlich so mächtig,
daß er im Jahre l823, mit geringen
Mitteln einiger ihm wohlwollender
Freunde ausgestattet, nach Venedig ging,
wo er durch drei Jahre auf das Ernst»
lichste seinen Kunstftudien oblag, und
solche Beweise seines Fleißes und Talen»
tes gab, daß er von Staatswegen eine
Unterstützung erhielt. Zu gleicher Zeit
wurde er in die Lage versetzt, über einen
im Laufe der Jahrhunderte verschütteten
Bau eineS Amphitheaters Nachgrabun«
gen anzustellen, eine Idee, die schon in
frühester Jugend in Folge der ihm auf«
fällig erschienenen Bodenverhältnisse und
in älteren architektonischen Werken ent»
halteneri Anzeichen, ihn beharrlich beschäf»
tigt hatte. Im Jahre 1838 wurden die
Ausgrabungen begonnen und dieselben
nach längeren Unterbrechungen in den
Jahren 1841 und 1833 wieder aufge-
nornmen, und seine Erwartungen gingen
in der That in Erfüllung. Um seinen
Gesichtskreis zu erweitern und seine
Kunstanschauungen zu vervollständigen,
unternahm M. eine Reise nach Florenz,
von dort nach Rom, dann nach Sicilien,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon