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Miklosich 270 Dikwsich
lichen und in Folge eines von der Uni-
versitat zu Breslau an ihn ergangenen
Rufes, im Jahre 185i5zum ordentlichen
Professor des Slavischen an der Wiener
Hochschule ernannt. Auf diesem Posten
ist er zur Stunde noch thatig. Im Jahre
1860, bei Begründung deS seither wieder
aufgelösten Unterrichtsrathes, wurde M.
Mitglied desselben. Als Mitglied der Wie-
ner Hochschule berief ihn das Vertrauen
seiner Collegen dreimal zum Amte eines
DecanS und im Jahre 1854 z-llr höchsten
Würde des Universitäts-Rectors. Seine
wissenschaftliche Wirksamkeit veranlaßte
von Seite verschiedener gelehrten Gesell-
schaften des In» und Auslandes seine
Wahl zum Mitgliede derselben. und
unter diesen am 1. Februar 1848 zum
correspondirenden, am 28. Juli 1851
zum wirklichen Mitgliede und seit Wolf 's
Tode zum Secretar der philosophisch,
historischen Classe der kaiserlichen Aka-
demie der Wissenschaften. Auch auf
politischem Gebiete bewegte sich M.
mit charakterfester Entschiedenheit. So
wurde er schon im I . 1848 von seinen
Landsleuten in den ersten österreichischen
constituirenden Reichstag gewählt, aus
welchem er jedoch wieder auötrat, als
die Ausschreitungen desselben ein ferneres
Miteinandergehen dieser Körperschaft mit
der Regierung mcht mehr voraussehen
ließen. Im Jahre 1862 wurde er aber
auch mit Allerh. Handschreiben vom
7. Juli in das Herrenhaus des österrei»
chischen Reichsrathes aus Lebensdauer
berufen. Während der ganzen Periode
seiner öffentlichen Dienstleistung wirkte er
überdieß durch Theilnahme an zahlreichen
Berathungen über wichtige Gegenstände
des öffentlichen Unterrichtes, und wurde
mit der Leitung der wissenschaftlichen
Prüfungscommission für Gymnasial-Lehr-
amts-(Kandidaten betraut. Seit dem Jahre 1845 auf linguistischem Gebiete
schriftstellerisch thätig, sind von ihm bis.
her in chronologischer Folge nachstehende
eigene oder von ihm herausgegebene
Werke erschienen: „»3. «7oa.n?n's
1843) 8".); — „Hack666
8". 1845)
1846)
sidiä. 1847,
8<>.); — „Formenlehre der altslaoenischen
Sprache" (Wien 1350, Braumüller, zweite
Aufl. ebd. 1854, Lex. 8".); — „Uant-
lehre der ültslolleniöchen Sprache" (ebd. 1830,
^l6as vs^ s?-/§ cki«^6<?^'" (ibiä. 1830,
imp. 4^.); — „Zlauische Niblillthek, lldrr
Nritriigr n^r Zlauischen Pliiklogie und <5e-
schichte". 1. Band (ebd. 1831, 8".), der
zweite Band zusammen mit I . Fiedler
(ebd. 1838. 8o.); —
s^snsi« sibiä. 1851, Fr. 8«.); — „Ver-
gleichende Grammatik der Zlanischrn sprachen",
I.Band, auch unter dem Titel: „Derglei-
chendr Lautlehre der Zlauiöchcn sprachen. Van
der kaiserlichen Akademie der MH5en3chatten n^
Wien gekrönte PrciöschriN" (Wien 1832,
gr. 80.); der zweite Band ist noch nicht
erschienen, hingegen der dritte unter dem
Titel: „Vergleichende Formenlehre der 5lam-
schrn sprachen" (ebd. 1836. gr. 8".); —
^oi'6)tt'e?s" (idiä. 1833,
. 8".); — „ O/^'ssio^a/ia Hia/aso-sio-
7^a" (ibiä. 1854; 2. eäit. 1861,
. 8".); ^- ^^s
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon