Seite - 294 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Bild der Seite - 294 -
Text der Seite - 294 -
Miksch 294 Mikscha
wohl von keiner der Sangerinen UN.
serer Zeit übertroffen, von der Mehr»
zahl aber nicht entfernt erreicht wer<
den, die einfachste Widerlegung. Beide
Künstlerinen hingen mit wahrhaft ruh«
render Liebe an ihrem alten Meister.
Die Devrient schmückte sein Zimmer
mit schönen Kupferstichen und kam oft.
malS mit großen Blüthenbäumen auf
ihrer Gondel über die Elbe her, um M.'s
Garten zu bereichern. Sie war es auch,
die sein Porträt von Kieh nach der
Natur zeichnen und lithographiren ließ.
um es den zahlreichen Schülern deS
Meisters zugänglich zu machen. Agnes
Schebeft aber hat ihm in . ihrem
Buche: „Aus dem Leben einer Künstle-
rin", ein herzliches und ehrendes Denk«
mal gesetzt. Miksch starb im September
1345 in dem Alter von 80 Jahren,
thätig für die Kunst bis an das Ende
seines Lebens. Mit ihm sank einer der
größten Vertreter der Gesangslehre in
Deutschland in's Grab. Auch als Com»
positeur hat M. Einiges geschaffen. Im
Drucke zwar sollen nur wenige Solfeggien
erschienen sein, componirt hat er aber
mehrere Lieder und Arien; AgneS Sche»
best in ihrem oberwähnten Buche berich-
tet sogar von vielen Messen, Offertorien,
Cantaten und einem großen Requiem,
das M. geschrieben haben soll. AuS sei«
ner Ehe, der in der vorstehenden Lebens«
skizze gedacht worden, leben eine Tochter,
die an einen höheren Staatsbeamten in
Dresden vecheirathet ist, und ein Sohn,
der am Stadt»KrankenhauS zu DreSden
als Arzt angestellt ist.
Aus dem Leben einer Künstlerin. Von
Agncse Schebest (Leipzig 1837. 8».). —
Man stein, Denkwürdigkeiten der churfürst«
lichcn und königlichen Hofmusik zu Dresden
(Leipzig 1863. b<>.) sdieses und das vorige
Werk enthalten ausführliche Nachrichten über
M.). — I l lustr i r te Zeitung (Leipzig. I . I . Weber. kl. Fol.) Nr. 1159. 16. Septem«
der 1865. S. 200: „Johannes Witsch. Gin
Blatt der Erinnerung von Prof. Fcrd. Sie.
ber". — Wiener allgemeine Musik»
Zeitung. Von Dr. Aug. Schmidt (Wien.
40.) VI. Jahrg. (1846). Nr. 52. S. 206: Ne>
krolog. — Meyer (I.), Das große Conver.
sations'Leriton für die gebildeten Stände (Hild<
burghausen, Bibliograph. Institut, ar. 8».)
Bd. XX. S. 641. — Keller's Nachrichten
uon Künstlern in Dresden, S> 114. — Kloe«
ben. Neuestes gelehrtes Dresden, S. 96. —
Meusel (Ioh. Georg), Künstler'Ierikon von
den Jahren 1808 und 1809. Bd. I I , S. 53. —
Nagler (G. K. Di>.) , Neues allgemeines
Künstler.Lerikon (München 1839, Fleischmann.
5«.) Bd. IX, S. 257. — Neues Univer«
sal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von
I)r. Julius Schllldebach, fortgesetzt von
Eduard BernSdorf (Dresden 1836. Rob.
Schäfer. gr.8°.) Bd. I I , S. 995. — Gaßner
(F. S. Oi-.), Universal.Leriton der Tonkunst.
Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart
1849. Franz Köhler, 2er. 8<>.) S. 613. -
Schill ing (G. Dr.), Das musikalische
Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8")
S. 235. — Dlabacz (Gottfried Johann),
Allgemeines historisches Künstler-Leiiton für
Böhmen ... (Prag 1813. Hause, 4«.) Bd. I I ,
Sp. 3i9. — Porträt. Holzschnitt nach einer
Lithographie oon Kietz in der Leipziger Illu»
stritten Zeitung 1863, S. 200. — Alexander
Miksch (geb. zu Georgenthal in Böhmen
7. März 1776, gest. zu Dresden im Februar
1514), vielleicht ein Bruder des Vongen,
oder doch ein naher Verwandter desselben,
war Virtuos auf dem Waldhorn und diente
seit 1794 als Hautboist in der sächsischen
Leibgarde. Im Jahre 1798 wurde er aber im
churfürstl. Orchester angestellt, in welchem er
bis zu seinem im Alter uon 38 Jahren erfolg«
ten Tode thätig war. ^Dlabacz, am bez.
Orte, Bd. I I , Sp.
Mikscha, Ferdinand (Orgelbauer,
geb. zu Brünn in Mahren). Zeitgenoß.
Bei dem rühmlich bekannten Orgelbauer
Seibert in Wien erlernte M. die Orgel«
baukunst, und erlangte nach beendeter 3ern>
zeit in seiner VaterstadtBrünn daS Befug»
niß als Orgelbauer, wo er auch im I .
1848 sein Geschäft eröffnete. Seine erste
größere Arbeit war im I . 1855 die neue
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon