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Milutinovich 334 Milutinomch
Pontonkr» Bataillon zum Wurmser-
schen Freicorps, unter gleichzeitiger Be«
förderung zum Oberlieutenant, übersetzt.
Von da kam er in gleicher Eigenschaft
zum General'Quartiermeisterstabe, aus
welchem er als Kapitän zum Freicorps
zurückkehrte. I n dieser Zeit zeichnete er
sich bei mehreren Gelegenheiten aus. Bei
der Erstürmung der Lauterburger und
Weiffenburger Linien im October 1793,
bei welchen er mit 60 Freiwilligen bei
Blittersdorf zuerst über den Rhein setzte
und dort bis zum Uebergange der Co-
lonnen auf das Muthigste Stand hielt,
richtete sich die Aufmerksamkeit des Feld»
marschall-Lieutenants Prinzen von Wal-
deck auf den jungen tapferen Kriegs-
mann; ebenso that er sich bei der Erstür«
mung der Mainzer Amen (October 1793)
hervor, und wurde bis zum Luneviller
Frieden stets bei der Avant- oderArriöre-
garde verwendet. Im Feldzuge des Iah»
res 1803 war er zum Major im Peter-
.wardeiner Grenz-Regimente vorgerückt;
mit seinem Bataillon überfiel er die Feste
Oberhaus bei Paffau und nahm sie mit
Sturm; seiner und seines Bataillons
Tapferkeit rühmte der CorpScomman«
dant Feldmarschall- Lieutenant Graf
Merveldt im Armeebefehle auf das
Ehrenvollste. Nachdem wieder Friede
geschloffen worden, kehrte M. in seine
Heimat zurück und richtete sein Haupt»
augenwerk auf die Grenzer, deren Wohl«
fahrt er durch entsprechende Einrichtungen
zu steigern bemüht war. Seine Bemühun.
gen nach dieser Seite hin wurden hurch
seine Beförderung zum Oberstlieutenant
iusGradiscaner Grenz-Regimente, welche
im October 1808 erfolgte, anerkannt.
Im Jahre 1809, als das Regiment
gleichfalls ausmarschirte, um an dem
großen Kampfe des genannten Jahres
theilzunehmen, trug M. vorher Sorge für die Errichtung von Reserve.Bataillo«
nen, traf auch sonst die erforderlichen
Anstalten zu Sicherstellung der Grenzen,
und schlug im Mai 1809 einen Angriff
der bosnischen Türken siegreich zurück.
I m nämlichen Jahre noch wurde M.
zum Obersten befördert. Nach eingetrete«
nern Frieden widmete M. seine ganze
Thätigkeit den Arbeiten des Friedens, er
ließ neue Straßen bauen, alte herstellen,
Sümpfe und Moräste, welche die Gegend
ungesund machten, austrocknen, sorgte in
den Officiersstationen für Herstellung
entsprechender Wohnungen, ließ in der
Stabsftation eine ansehnliche Kirche und
auch sonst noch in mehreren Gemeinden
einige Kirchen bauen, kurz, that alles zur
Förderung höherer Gesittung und Wohl»
fahrt in diesen der Cultur halb entfrem-
deten und seit Jahren vernachlässigten Ge«
genden. Im Jahre 1813 rückte auch M.
mit dem zweiten Bataillon seines Gra»
discaner Regiments in's Feld. Die italie»
nische Armee unter dem Vicekömg war im
Vorrücken begriffen. Am 6. September
war General Pino von Laibach bis
Weichselburg vorgedrungen. Dort stellte
sich ihm Mi lut inovich mit einer kleinen
Abtheilung Gradiscanern — das Ter«
rain drückte dem Kriege des Jahres 1813
in Innerösterreich den Charakter eines
Vorpostenkrieges auf — und zwei Zügen
HuSzaren entgegen, hielt ihn im Vordrin»
gen auf und trieb ihn dann bis gegen
Laibach wieder zurück. I n der darauf«
folgenden Nacht übersiel er bei geweih»
ten Brunn mit seinen Huszaren die bei-
den feindlichen Bataillone, und zerstreute
sie so,, daß
sie
erst nach mehreren Tagen
wieder formirt werden konnten. Am 9.
rückte M. mit seinem Bataillon und der
kleinen Abtheilung Huszaren gegen St.
Marem vor. Der Vicekönig, der in dieser
Gegend keinen solchen Widerstand, wie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Metastasio-Molitor, Band 18
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Metastasio-Molitor
- Band
- 18
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1868
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 522
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon