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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18
Seite - 372 -
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Seite - 372 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Metastasio-Molitor, Band 18

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Mitis 372 Mitis Thomas mit dem Herrengeschlechte der Mi ' tis in Verbindung gebracht wird. Diese sind: 1. Samuel M i t i s (geb. zu Starozi'en in Mähren um das I . 156«, gest. zu Stianitz 3t. October 1600). Seine erste Bildung erhielt er im Pramonstratenserstifte Brück (Klosterbruck) bei Znaim. in welchem er zuerst als Sänger, dann als Instrumentalmusicus angestellt war. Im Jahre 1581 trat er selbst in den Orden, legte im Jahre 1583 die Ordensgelübde ab und erhirli im Jahre 1590 die Priesterweihe. Er wird als ein tresslicher Muficus gerühmt, und im Ordens'Kataloge des IahreS 1578, in welchem alle berühmten Chorherren des Prämonstratenserstifteö Brück abgebildet sind. befindet sich auch sein Bildniß. sDladacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lerikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1813, Haase. 4«.) Bd. I I , Sp. 323.) - 2. Thomas Mi t i s (geb. zu Nymburg an der Elbe in Böhmen im Jahre 1323, gest. im Jahre 1391). Sein Vater Johann Kamaryt, Bürger in Pisek. war selbst ein unterrichteter, fa für seine Zeit gelehrter Mann. Sein Sohn Thomas erhielt eine sorgfältige Erziehung, besuchte die Schulen zuerst in Saaz, dann in Prag, wo er im Jahre 1546 das Bacc-alau« reat erhielt. Nun wurde er Unterlehrer zu Böhmisch'Brod, und schon um diese Zeit be» gann er mit seinen poetischen Versuchen, die so wohl geriethrn, daß der böhmische Edel» mann Johann von Hodiejow auf den Poeten aufmerksam und bald sein Freund und freigebiger Mären wurde. Im Jahre 1532 erhielt Thomas die Magisterwürde, im folgenden Jahre wurde er Schulrector zu Böhmisch.Brod und behielt diese Stelle, bis ihm sein Gönner Hodiejow im Jahre 1556 eine einträglichere Stelle bei der Schule zu St. Heinrich in Prag verschaffte. Bald darauf erlangte Thomas durch Fürwort seines Mäcen von Kaiser Ferdinand I. den Adel- stand mit dem Prädicate von Limusa. Später gab er das beschwerliche Lehramt auf und beschäftigte sich in Prag mit dem Buch« Handel und dem Verlagsgeschäfte. Im Jahre 1591 starb er im Alter von 68 Jahren. Als lateinischer Poet wird Thomas von den Literarhistorikern hoch gepriesen. Gewiß ist es, daß er als Poet eine ungemeine Frucht» barkeit entwickelte und daß große Männer seiner Zeit, wie oberwähnter Hodie jow. dann Bohuslaw Hassenstein von Lob» kowitz ls. d. Bd. XV, S. 314, Nr. 7), ' in Freundschaft mit ihm verkehrten. Es liegt außer dem Vereiche dieses Leriköns. die zahl« reichen Schriften des Dichters Thomas Mi t i s aufzuzählen. Für den Literarhistoriker, der sich über Thomas und seine Schriften näher unterrichten will, geben die weiter unten angeführten ausführlichen .Quellen näheren Aufschluß. Uebrigens ist von seinen Dichtungen erwähnenswerth: „I^ibtir I. sa- «rorum ckrmwuin" (1554.); — „Okorus Oaviäicuä" (1562); — „H^'mnoäias iu ÄleLLiaiQ" (1576—158!). 15 Bücher; — „I'u- inuli Oa68n.rl.im ot IteFuin liokemias 6x H.red.i<1ii<:ibu5 ^.ustrias Autors Oasp.Ki'o- paeio st I'kam. Älit o I^mu.3aoo" (l577); — „Okristiacios 86U. äeeom, xromiösionmii äs (Üiiristo ^ü8u liosr uuus" (1583); — „sMopLis Wdlioas liw-i V." (1585). Von seinen Söhnen hatte der Eine den poetischen Geist des Vaters geerbt und mußte Mehreres geschrieben haben, waS jedoch bisher nicht aufgefunden worden, da sich sein Vater auf späteren Dichtungen, wohl zum Unterschiede, Mi t is 3suior unterschrieb. Auch ein Bruder des Thomas. Mar t in , war Poet. Mar» t in schrieb ffch aber Sokolooius a So« kolova, und das war der wahre Familien» name des Thomas M i t i s . dessen Familie polnischen Ursprungs war und dessen Groß« vater der Erste aus Masovien nach Böhmen ausgewandert. Des Thomas Vater war ein gütiger, sanfter Mann und wurde dieser Eigenschaften wegen vom Volke der Sanfte (tiebF) genannt. auS welchem slavischen Worte, da er sich sehr der Gelehrsamkeit wid- mete, das lateinische mitis entstand, welcher Name nun unwillkürlich zum Familiennamen wurde. sMiscellaneen der böhmischen und mährischen Literatur, seltenen Werke und verschiedenen Handschriften, herausgegeben von Faustin Prochaska (Prag 1784, Kaspar Widtmann. 8".) Bd. I, S. 368—45«: „Tho< mä Mitis von Limusa Leben und Schriften". — Thomas M i t i s und seine Idylle über Tevlih. herausgegeben von Andreas Chryso» stomus Eichler, verfaßt von M. M. (Prag 1826). ^Verfasser dieser Schrift ist der bekannte Gelehrte Max Mil lauer.) — (Horm ay r's) Archiv für Geschichte. Statistik. Literatur und Kunst (Wien, 40.) XV. Jahrg. (1824), S. 132, im Texte. — « lovn ik nauäu^. Rsäaktor Dr. I'rant. Licä. R.i6Fsr, d. i. Conversations < Lerikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Nieger (Prag 1839. Kober gr. 8«.) Bd. V, S. 372, Nr. 1.)
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Metastasio-Molitor, Band 18
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Metastasio-Molitor
Band
18
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1868
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
522
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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