Seite - 59 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
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Nagy 89 Nagy
,Der Rabenftein" (1837);
— in der geschichtlichen Sammlung der
ungarischen Akademie (HI2,^7-2,1 ^ka-
äsrniHi törtänelmi lär), im ersten
Bande: „Die türkische Gesandtschaft des
Emerich Liptay"; — im dritten Bande:
„Die Aufzeichnungen des Ludwig Gcitti",
auS venetianischen Archiven copirt; —
„Historische Ungarn betreffende Aufzeich,
nungen in Schweden". Nagy's Haupt,
werk bisher ist aber sein
?") d. i. Die Familien Ungarns
in ihren Wappen und Stammtafeln
(Pesth. Moriz Räth. gr. 8«.), welches im
Jahre 1853 begonnen und im Jahre
1863 mit dem 18. Bande vollendet
wurde. Es ist eine auf fleißiger Quellen-
forschung beruhende Arbeit, die erste die«
ser Art über den ungarischen Adel. leider
lassen die Abbildungen der Wappen im
Holzschnitte viel zu wünschen übrig und
führen im Hinblicke auf die herkömmlich
angenommenen Zeichen der einzelnen
Tincturen nicht selten irre. Wie aus der
vorstehenden Lebensskizze Ivän Nagy's
ersichtlich, ist Ivä.n Nagy nach zwei
Seiten thätig: wissenschaftlich als
historischer und antiquarischer Forscher in
der Geschichte feines Vaterlandes, in der
Fremde Quellen zu derselben aufsuchend,
und popular i sirend, indem er in
den zahlreichen schöngeistigen Organen
Ungarns seiner Nation die großen Män«
ner und Frauen in volkSthümlicher Weise
vorführt und dadurch das nationale Be«
wußtsein in den verschiedenen Gesell«
schaftsschichten zu wecken und zu heben
bemüht ist.
kätst, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samni.
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian,
§o.) S. 2t8. Nagy, Joseph (Homilet, geb. zu
Unter« Pakok im Salader Comitate
Ungarns im Jahre 4758 (?), gest. zu
Steinamanger 19. Jänner 1810).
Die Studien beendigte er zu Güns und
Raab, im Jahre 1776, damals erst
18 Jahre alt, lehrte er bereits an der
Akademie zu Raab die Beredsamkeit,
bald darauf wurde er Notar des Capitels
in Steinamanger, 1777 bischöflicher Se«
cretär und Ceremoniarius. Im Jahre
179l) wurde er Domherr des Capitels zu
Steinamanger, 18lw Abt von Szerenvär
und 1804 Großpropst des vorgenannten
Capitels. N. war ein Priester jener selte-
nen Art, wie deren die durch unheilvollen
Eifer einiger Fanatiker schwer heimge-
suchte Kirche der Gegenwart dringend
bedarf. Seme hinreißende Beredsamkeit,
welche das Landvolk von der Umgegend,
ja selbst die Bewohner der Nachbar-
ftädte nach Steinamanger lockte, wirkte
durch den humanen Geist, der sie durch«
wehte, tief auf alle Gemüther; er behan.
delte mit echt evangelischer Duldsamkeit
die Bekenner anderer Religionen und
gewann dadurch Anhänger seines Glau«
bens. Ucberdieß war Nagy ein Patriot,
seine hohe kirchliche Stellung gab ihm
auch Einfiuß bei den Comitatsversamm-
lungen. Im Jahre 1803, als in den
Berathungen deS Kisenburger Comitates
Streit entstand bezüglich der Sprache,
in welcher die Berathungen gepflogen
werden sollten, machte er dem Streite
sofort ein Ende, indem er sich von
semem Stuhle erhob und eine Rede
in ungarischer Sprache zu Gunsten ihrer
Anwendung hielt, daß sie einstimmig als
fernere Geschaftssprache bei den Ver«
Handlungen eingeführt wurde. Auch war
Nagy des ungarischen Dichters Aleran»
der KiSfaludy M . X I , S. 3!8)
inniger Freund, und Kisfaludy hat
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon