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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 67 -
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Seite - 67 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nagn K7 Nagn sich von allen Dingen fernhaltend, die übelgedeutet werden konnten, so lange es nicht seine staatsbürgerliche Pflicht dringend gebot, dagegen, was die Verfassung und Nationalitat entschieden gefährdete, einzuschreiten. So kamen die Ereignisse der Jahre 1822, 1823 und t824. Die Regierung verlangte — mit Umgehung des Reichstages — von den Homitaten Steuern und Rekruten. DaS war offenbare Verletzung der Verfassung, gefährlich, wenn sie einmal ungeahndet durchging, als bindendes Beispiel für spätere ähnliche Fälle. Jetzt trat Pau l Nagy mit aller Energie auf. und das Dedenburger Comitat, dem er angehörte, sollte unter den Verfechtern der verletzten Verfassung einen Platz einnehmen. Die königlichen Verordnungen wurden als dem Gesetze und der Verfassung in gleichem Maße zuwider erklärt und denselben gegenüber gleichsam symbolisch passiver Widerstand, nämlich negatives Verhalten beschlossen. Die Verfassung war dadurch geschützt, wenngleich der Eingriff in die« selbe nicht hintangehalten, denn durch Anwendung von Gewaltmaßregeln wur> den die gesetzwidrigen Befehle in Vollzug gesetzt. Dagegen weiteres zu thun — wollte man nicht Gewalt mit Gewalt verdrängen, also offen zur Empörung schreiten — war unter den obwaltenden Verhältnissen nicht möglich. Als nun die Wahlen für den 1828 zusammentreten» den Reichstag stattfanden, wurde Nagy trotz aller Hindernisse in denselben ge« wählt. Auch auf demselben spielte N. eine einflußreiche Rolle. Er vertheidigte die privllegirte ungarische Verfassung mit allem Aufgebote seiner Beredsamkeit, er bekämpfte nach allen Seiten hin die Auswüchse und Mißbräuche des Herr- schenden Systems. Er bewirkte es, daß man sich einigte, die sämmtlichen Be> schwerden (ftraviimna) in ein Ganzes zusammenzufassen und vor das Forum der Nation zu bringen; er führte in Finanz« und Steuerfragen daS große Wort; vornehmlich ihm ist jener Reichs- tagSbeschluß zu verdanken, dem zu Folge der Urbarialadel nunmehr in die Reihe der Steuerpflichtigen gestellt wurde, ein Beschluß, dessen unabsehbare Folgen in ihrer ganzen Wichtigkeit damals noch gar nicht erkannt wurden; er hielt da» mals für die ungarische Sprache jene hinreißenden Reden, welche im ganzen Lande Enthusiasmus erregten. „Und darum" , schreibt der als der große Patriot in Ungarn vergötterte Szs- chönyi, „darum geben wir Gott, was Gottes ist, aber wir geben auch Nagy, was dieses großen (22.3? --- groß) Patrioten ist; entziehen wir ihm nicht den Lorbeer, den er verdient; war doch in der Rettung unserer Nationalität er der erste Held; und der Lorbeer wird, wenn er schon dahingegangen, wir mö. gen es wollen oder nicht, auch dann noch um seine Schläfe grünen, wenn so viele unter uns längst vergessen und für ewig in das stumme Meer der Zeiten versunken sein werden". Demnächst wirkte Paul Nagy auf dem Reichstage des Jahres 1830. aber die politischen Verhältnisse Europa's waren in jenem denkwürdigen Jahre nicht so geartet, um Männern von Nagy's Schlage im Ausbaue der ungarischen Verfassung in einer dem Fortschritte der Zeit entsprechenden Weise hilfreich zu sein; wohl wirkte er "im Interesse seines Vaterlandes, so gut er konnte, aber auch er fügte sich, wie der Mehrtheil, der Zwangslage der damali- gen Situation. Nagy stand während der ganzen Zeit seiner parlamentarischen Wirksamkeit so ziemlich isolirt, und so geschah denn auch ihm, waS manchem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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