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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 327 -
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Seite - 327 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Niembsch 327 Niembfch rat der Medicin, wozu ihm eben nur mehr eine Prüfung fehlte, zu erlangen, um für alle Fälle — da ja doch das mäßige Erbe nicht für alle Zeit vorhalten könne — durch eine öffentliche Stellung sich die Zukunft zu sichern. N. wollte nichts davon wissen, und nur um seine Freunde zu beschwichtigen, versprach er, in Würz- bürg oder Heidelberg zu promoviren. Vor Allem wollte er nun der Poesie und nur ihr ausschließlich leben. Bisher waren wenige Gedichte von ihm gedruckt worden, das eine im Jahrgange 1828 des Wiener Taschenbuchs Aur o ra, be« titelt: „Iugendträume" - „doch weh, nun naht mit eisernschwerem Gange die Wirklichkeit" . so hatte N. damals ahnungsvoll geschrieben und wahrhaftig, in allem, was nachher über ihn kam im Leben, war der eisernschwere Schritt der Wirklichkeit fühlbar; dieses Gedicht, das erste gedruckte, trug seinen vollen Namen; und das erste, das mit seinem Dichter- namen Jen au. sinnig aus den beiden Endsylben seines Ptädicates Streh. lenau gebildet, erschien, hatte Anastasius Grün an Karl Spindler für den von Letzterem redigirten „Spiegel für Litera» tur. Kunst und Musik" gesendet. N. berei« tete nun eine Herausgabe seiner Gedichte vor. Daran in Oesterreich zu denken, erlaubten die damaligen sinnverwirrenden Censurverhaltnisse nicht. Er beschloß also, nach Stuttgart zu gehen. Gr sammelte und sichtete mit allem Eifer, und als der Juni l831 herankam, nahm er Abschied von seinen Angehörigen und Freunden und reiste nach Stuttgart', es war ein Abschied für längere Zeit. welche einen wichtigen, zum Theil noch zu erforschen- den Abschnitt seines Lebens bildet. Am 9. August 1831 kam N.-in Stuttgart an und nun begann ein Leben unter Freun« den und Sangsgenossm, wie es ein Dichterherz wie das seine befriedigen mußte. Bei und durch Gustav Schwab lernte er sie alle, die damals die schwä« bische Dichterschule bildeten, kennen, da war der noch junge Gustav Pfitz er, und Nhland, und Iustinus Kern er, und Alexander Graf Würt temberg, und dann Karl Mayer, dem man die schöne Gedächtnißgabe; „Lenau's Briefe an einen Freund" verdankt. Nnd im Hause des Geheimrathes Hart- mann, in welkem schon in früheren Tagen Matthisson und Tieck und Jean Paul und Rükert verkehrt hatten, fand sich nun ein Kreis von Poeten zusammen, in welchem Lenau nicht zu letzten zählte. Nnd auch ein Mädchen war dabei, ein Wesen voll An» muth und Bescheidenheit, eine Meisterin im Clavierspiel. Mit Entzücken horchte N. den Tönen, wenn sie Beethoven's „Adelaide" oder sonst ein classisches Tonstück spielte. Ihr Bild war ihm tief in die Seele gedrungen und raubte ihm den Schlaf bei Nacht, und obgleich er Erwiederung seiner Gefühle hoffen durfte, beschloß er zu entsagen. Er fühlte in sich selbst so wenig Glück, daß er Anderen keines geben konnte, und dann war seine eigene Lage noch so beschrankt und unge- wiß, daß er ein Wesen, das er liebte, in dieselbe nicht mithineinziehen durste. So waren einige Monate vergangen, im November 1831 begab er sich nach Heidelberg, in der Absicht, im Frühlinge des nächsten Jahres zu promovirsn. Dieser Nebergang aus dem zerstreuungS« reichen bewegten Leben in Stuttgart zu dem gesammelten strengeren der Wissen« schaft in Heidelberg mochte ihm im Anbeginn wohl behagen, auf die Dauer ertrug er es nicht, in der Einsamkeit verfiel er in Schwermuth und in eine gedrückte Seelenstimmung. Um aus der>
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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