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gen der Familie selbst geschöpfte Artikel im
„Genealogischen Taschenouche der gräflichen
Häuser", 1862, S. 603—6l1. den Grafen
Michael Anton, der ein Sohn des obge»
nannten Grafen Johann und Johanna's,
geb. Mac»Donough. war, als den Vater
des Grafen Laoal ausdrücklich bezeichnet,
ein anderer Jacob Robert Nugent aber,
mit Ausnahme des bei Leuthen oder Torgau
gebliebenen Jacob, in diesen Darstellungen
gar nicht vorkommt. Die Lösung dieses bis»
her unaufgeklärten Punctes vermag Heraus«
geber dieses Lexikons zu geben, und zwar
aus einer Stelle in der amtlich beglaubigten
Abschrift -der den Adelsacten der Grafen«
familie beigelegten, von Laval Grafen Nu-
gent selbstüerfaßten kurzen Adelsgeschichte
der Nugent, welche lautet: „Mein Groß'
onkel Jacob Graf Nugent war Kämme-
rer, Gesandter in Berlin und Feldmarschall-
Lieutenant in allerhöchsten Diensten, drei
Brüder meines Vaters: Richard. Jacob
und Edward, blieben in den Schlachten
von Leuthen, Torgcm und Olmütz. Der ältere,
Ol iv ier Graf Nugent, starb an seinen im
letzten Türkenkriege erhaltenen Wunden als
Oberst 1789. Mein naher Blutsverwandter.
Ignazius Graf Nugent. heißt es in
diesem Actenstücke weiter, blieb als Major
von Loudlln-Iufanterie vor Belgrad und sein
einziger Sohn Kar l sirl als Oberlieutenant
von St. Iulien-Grenadieren bei Feistritz im
Jahre 1813 u. s. w." Aus dieser Stelle
also ist deutlich zu entnehmen, daß es zwei
Jacob Grafen Nugent in dieser öster»
reichischen Linie gibt, nämlich den bei Leuthen
oder Torgau gefallenen Jacob und den Feld«
marschall-Lieutenant und Gesandten am Ber«
liner Hofe Jacob (auch Jacob Robert)
Grafen Nugent, der nach des GrafenLa ual
eigener Angabe sein Großonkel gewesen. —
Der vorerwähnte nahe Verwandte Ignaz
Graf Nugent — der irische Grafentitel hatte
für Oesterreich keine Giltigkeit — ist aber
derselbe, dem mit Diplom vom 10. Februar
1786 der erbländische Ritterstand und das
Incolat für das Königreich Böhmen ver»
liehen wurde. Graf Michael Anton (gest.
im Jahre !812) ist demnach der Vater des
Grafen Laval und außerdem noch des Gra«
ftn Johann, der als k. k. Gmeral-Major
im Jahre 1849 den Heldentod vor Brescia
gefunden. Von diesen Beiden, dem Grafen
Laval und dem Grafen Io hann. stammen
die der österreichischen Linie angehöligen Sproßen des Grafenhauses Nugent, und
der heutige Stand der österreichischen Linie
ist folgender: Graf Laval, seit i8!5 mit
Johanna OuaneLLH 6.i Riario-öforza (gest. zu
Paris 25. März i ^ ) . Sternkreuz.Ordens'
und Pcilastdame der Kaiserin von Oesterreich,
einzigem Kinde und Erbtochter des l?97 ge-
storbenen Raphael äuea äi Niar io,
Sforza und der Prinzessin Beatr ix sToch»
ter und Miterbin des 1306 verstorbenen Prm«
zen Franz Taver von Polen und Sachsen
und der Clara, Schwester des Cardinals
Erzbischofs Spinucci und Tochter Joseph's
Grafen Spinucci ) , vermal , zeugte in
dieser Ehe die Kinder: Albert Eugen Laval
(geb. 2ö. September 18i6). kais. Oberst in
der Armee, römischer Fürst, Magnat von
Ungarn und Land stand in Krain; Gilbert
Lava! (geb. 1. Octoder 1822). C'hrenritter des
souveränen Malteserordens, k. k. Kämmerer;
Arthur Patrick Laoal (geb. 17. März 1823,
gest.), Oberstlieutenant und Flügeladjutant
seines Vaters; Beatrix, Sternkreuz-Ordens-
dame, vermalt mit Na.vinülian Marquis
5trozzi-5agrali, Witwe, wiederoermält seit
20. Jänner 1864 mit Leopold Prinzen von
Cro^Dulmen^ Cavalleri^Ofsicier in der kais.
Armee, eine muthige hochsinnige Dame, die
zur Zeit, als Erzherzog Ferdinand Max
General-Gouverneur im lombardisch'vmetia'
nischen Königreiche war, bei 'einer demonstra-
tiven Theatervorstellung im loatro ?6ui<:o
in Venedig, bei welcher es auf eine Beleidi-
gung der kaiserlichen Regierung von den Ita,
lianisstmi abgesehen war und in welcher Alles
in Trauerkleidern erschien, mit Stolz die kai«
serlichen Farben an ihrer Toilette zur Schau
trug; und Johanna Lilla, SternkreuZ-Or-
densdame, vermalt mit Anton Grafen passavi'
l-jm-FiMa, Witwe seit 1860. Der bei Brescia
gefallene Graf Johann war mit Vegina
Gräfin Aöriam vermalt und stammt aus des-
sen Ehe ein Sohn Graf Laval (geb. l843).
k. k Officier in der Armee. Duellen. Aner-
kennung s-D iplom des römischen Für»
stentitels ääo. Wien 12. Juni lsis. — In<
co lats »Verleihung für das Herzogthum
Krain üäo. Schönbrunn 26. September 1846.
— Gothaischcs genealogisches Ta-
schenbuch der gräflichen Häuser (Gotha,
I . Perthes, 32°.) 33. Jahrg. (1862), S. 603
bis 611: ausführlicher genealogischer Artikel;
— dasselbe, 40. Jahrg. (ls67), S. 603: heu<
tiger Familienstand. — Historisch - h eraldi-
schesHandbuch zum genealogischen Taschen-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon