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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Seite - 437 -
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Seite - 437 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20

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Nußbaumer 437 Nußbaumer bildung unablässig zu sorgen. So arbei« tete denn N. an den Werken mit, welche in Klieber's Atelier zu jener Zeit aus» geführt wurden, so an den Basreliefs für den Tempel (im Volksmund? als „Huszarentempel" bekannt), den Fürst Liechtenstein in der Brühl auf dem Aninger-Kogel dem Andenken einiger gefallener Krieger errichten ließ, an den Steinfiguren für das k. k. poly. technische Institutsgebaude und an den Ausschmückungen mehrerer anderer Ge» bäude. So ist denn auch der Dop» peladler über Danninger's Bronce» fabrik auf der Wieden N.'s Werk. Wie sehr sich aber auch N. technisch vervoll, kommnete, so fühlte er doch die Mangel seiner geistigen' Ausbildung. Er hatte ja bisher nur Lesen und Schreiben in der Dorfschule erlernt, und wenn überhaupt Einem, dem Künstler konnte dieß am wenigsten genügen. Er besuchte also fleißig die akademische Bibliothek und setzte mit rastlosem Fleiße und mit fast überraschendem Verständniffe seine geistige Selbstbildung fort. Der Einfluß dieser Studien zeigte sich auch bald in seinen mit sinnigem Bewußtsein ausgebuchten Kompositionen, wovon die von ihm zu jener Zeit in Gyps ausgeführte Gruppe: „Ner Aun5tgcnin5 übergibt die rMtische AunZt dem <<3rmn5 GriechenlandZ" ein sprechendes Zeugniß gibt. — Eine andere, nicht zur Ausführung gelangte Skizze stellt den König von Neapel vor, wie er zur Zeit der Carbonari.Unruhen sich unter dem Schirm des Schildes von Oesterreichs Genius begibt, der mit seinem Schwerte die Zwietracht und den Neid darnieder« halt. Bis zum Jahre 1819 arbeitete N. bei Director Klieb er. im genannten Jahre bewarb er sich um den großen kaiserlichen Preis und gewann ihn mit der Gruppe: „GthrqadlZ non Sparta". Zum Verständnisse sei bemerkt, daß die mit den Argivern um ein Stück der Landes- grenze kämpfenden Lacedemonier mit- einander übereinkamen, von beiden Hee- ren 30l) Streiter auszulesen und jene Partei als Sieger anzuerkennen, von welcher der letztübrigbleibende das Schlachtfeld behauptet. Alle Gefährten des Othryades sind gefallen und auch er liegt schwer verwundet. Von den Argivern aber sind zwei unversehrt ge« blieben. Diese will Othryades durch List besiegen. Er läßt sie in dem Wahne, daß er todt sei, und triumphirend ver« lassen beide das Schlachtfeld. Nun aber rafft sich Othryades auf, errichtet aus den Waffen eine Siegestrophäe und schreibt mit seinem eigenen Blute auf den Schild die Worte: „Ich habe ge> siegt". Um dieselbe Zeit bewarb sich N. auch um den Rei ch li n'schen Preis, bei dem die Bedingung gemacht ist. daß daS Kunstwerk sich durch größtmöglichen Seelenausdruck auszeichne. Die Wahl des Gegenstandes bleibt dem Künstler überlassen. N. wählte die Mythe von „Prakris nnü <5ephalng", während Cepha« lus mit dem Wurfspieß, um zu jagen, die Wälder durcbstreift. verbirgt sich seine Geliebte Prokris aus Eifersucht gegen Diana hinter einen Busch, um hinter demselben den Geliebten zu betau- schen< Cephalus glaubt hinter dem Busche ein Wild verborgen und wirft den tödtlichen Wurfspieß. Als er seinen Irrthum gewahr wird, stürzt er auf die Leiche in stummer Verzweiflung über die begangene That. 3t. gewann auch diesen Preis. Der k. k. Regierungsrath EU« maurer, damals beständiger Secretär der Akademie, glaubte ein so hervor« ragendes Talent, wie das N.'s, der Allerh. Aufmerksamkeit empfehlen zu muffen und die Folge davon war, daß
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Nabielak-Odelga, Band 20
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Nabielak-Odelga
Band
20
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1869
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
514
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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