Seite - 441 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Nabielak-Odelga, Band 20
Bild der Seite - 441 -
Text der Seite - 441 -
Nyin 441
eines Theils seiner Cavallerie anver«
traute. Er befehligte dieselbe bis an sein
Ende und hatte an den rühmlichen Er>
folgen, die Lelewel's Corps erkämpfte,
nicht unwesentlichen Antheil. Am 3.Sep>
tember 1863. als das Gefecht bei Pana-
söwka bereits siegreich polnischer Seits
geendet hatte, ließ er sich. obgleich schon
aus mehreren Wunden blutend, in die
Verfolgung einiger feindlicher Neiter ein,
war in der Hast des Verfolgens zu weit
vorgedrungen, in einen feindlichen Hin
terhalt gefallen und wurde von einer
Kugel in den Unterleib getroffen, die
nach einigen Stunden seinem Leben ein
Ende machte. Nyar i , protestantischer
Religion, trat eine halbe Stunde vor
seinem Tode zum römisch-katholischen
Glauben über, indem er meinte, in dem
Glauben derjenigen sterben zu müssen,
zu dem seine Waffengefährten sich be
kannten und zu deren Vertheidigung er
selbst in den Kampf gezogen. Dann traf
er noch einige Verfügungen und gab
seinen Geist auf. — Sein Bruder Albert
(geb. 4829) war im Jahre 1848 Kos-
suth's Secretar. Nach dem Falle Un«
garns floh er; im Jahre 1859 befand er
sich in Belgien, und 1860 beiGaribaldi
in Italien als FreischaarewCapitän.
Später ging er nach Modena und war
im Interesse des ungarischen Kron'Pra»
tendenten FürstCroy - Chanel sBd. XI,
S. 382^ als Publicist in italienischer und
ungarischer Sprache thätig.
?amiatk2 äia, roäsw polskiok i Kr6tki6
na pl.ieu do^u i t. ä. oä roku 186l—l866
26 2l6ä6l i akt urssäo-n^ok i t. <i. ^edrat
naxisNn i^Q xi-262 V. Volssia^its", d.i.
Erinnerung für polnische Familien, oder kurze
biographische Nachrichten der bei den Rüstun»
gen Erlegenen. Erschossenen, im Felde Ge-
bliebenen u s. w. in den Jahren 1861—1366. Gesammelt aus amtlichen Quellen und Acten
von Sigmund Ko lumna (Krakau l363, Ja»
worski, so.) S. 194.
, Paul (ungarischer Deput ir»
ter, geb. zu Nyäregihä.z 12. Decem»
der 1806). Gehört einer vornehmen
ungarischen Familie an. die jedoch ver«
schieden ist, von jener berühmten unga»
rischen Grafenfamilie, den Nyä.ry von
Bedegh, die im 16., 17. und 13. Jahr-
Hunderte eine so hervorragende Rolle in
Ungarns Geschichte spielen. Paul N.
ist ein Sohn Paul 's N. und derEli<
sabeth Beretv^s. Er, erhielt eine
tüchtige Erziehung und trat dann in's
öffentliche Leben. Dem Comitatsdienste
sich widmend, wurde er in einiger Zeit
Obernotär — und wie man ihm nach«
rühmt, der thätigste, der je im Pesther
Comitate existirte. Als im Jahre 1845
während der stürmischen Restauration
M. von Szentk i rä ly i einstimmig zum
ersten Vicegespan erwählt wurde, wählte
die l iberale — eigentlich Oppositions-
partei — ihn gleichfalls einstimmig zum
zweiten Vicegespan. Auf diesem Posten
entwickelte N. seine Wirksamkeit mit
großer Begeisterung für die Constitution
und die Rechte des Volkes. Für Kos-
suth, so sehr er sein Talent anerkannte
und ihm in mancher Hinsicht Gerechtig,
keil widerfahren ließ, schwärmte er nicht.
Das agitatorische Element dieses Volks-
tribuns war dem Manne der admini-
strativen Ordnung, der Nyari war, der,
so energisch er austrat, wenn es galt,
doch immer die wilden gähnenden Ele«
mente zu beschwichtigen bemüht war,
mmer widerwärtig, ja unheimlich. Er
erkannte nur zu bald. daß mehr die Sucht
u glänzen und eine Rolle zu spielen, als
das Wohl des Vaterlandes den Verbleu«
deten immer weiter und weiter auf der
gefährlichen Bahn fortriß, auf welcher er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon