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(DbermüUner 4L9 Vbermüllner
Gluth seines Vorbildes vermissen zu
lassen. Um die Mitte der Neunziger«
Jahre gab er seinen Dienst und auch
seine Kunst auf und zog sich auf das
Land zurück, wo er als Landwirth im
Jahre 4816. damals 67 Jahre alt, noch
am Leben war. O. hat auch für sein
Instrument Mehreres geschrieben, jedoch
ist von seinen Compositionen nichts im
Drucke erschienen.
Dlabacz (Gottfried Jot).). Allgemeines histo«
risches Künstler-Lenkon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
1815, G, Haase. 4«>.) Bd. I I , Sp. 4Ul. —
Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch«
biographisches Lexikon der Tonkünstll'r (Leip»
zig l8l3. Kühnel. gr. 8".) Bd. I I I , Sp. 60l.
— Neues Universal-Lexikon der Ton,
kunst. Angefangen von Dr. Iu l . Schlade«
bach, fortgesetzt von Ed. Bernsdorf (Dresden
1836. R. Schäfer, gr. 8°.) Bd. H l , S. 3l. —
1. Ein Künstler desselben Namens, jedoch
mit veränderter Schreibart, Joseph Ober«
meier, lebte zu Anfang unserer Sechziger»
Jahre als Bildbauer in Wien. Eine Statue
seines Meißels, eine „Bachantin" vorstellend,
war im Juni 1862 im österreichischen Kunst«
verein ausgestellt. — 2. Unter dem Namen
F. A. Obermayr schrieb auch der in der
Iosephinischen Periode ungemein thätige
Schriftsteller Joseph Richter, dessen unter
Richter nähere Erwähnung geschehen soll.
Obermüllner.Adolph (Landsch afts-
maler. geb. zu W e ls in Oberösterreich
im Jahre 4833). Ein Sohn des Welser
Magiftratsrathes Joseph Ob er müll-
ner, war nach vollendeten Studien zum
Handelsstande bestimmt, zeigte aber schon
in früher Jugend besondere Vorliebe
und Anlage zur bildenden Kunst. Der
immer mächtiger sich entwickelnde Drang
zum Künstlerberufe führte ihn endlich im
achtzehnten Lebensjahre an die Akademie
der bildenden Künste in Wien, wo er unter
Stein feld's Leitung die erste Vorbil-
dung erhielt. Bald wurden ihm die damals
besonders an der Landschaftsschule sehr
beengten Akademieverhaltnifse unleidlich, und nachdem er mit dem ersten Preise
in dieser Schule ausgezeichnet worden,
wandte er sich nach München, wo er
durch drei Jahre ununterbrochen in der
Meisterschule des berühmten Malers Ri«
chard Zimmermann die entscheidende
Ausbildung erlangte und spater mehrere
Jahre cmf Kunstreisen in Italien, Hol«
land und Frankreich zubrachte. Unter
den ans jener Zeit stammenden größeren
Werken hat „GhAmannq mit dem MllnMllnr"
auf der ersten deutschen Kunstausstellung
in Cöln ungetheilte Anerkennung gefun»
den und eine Reihe von Aufträgen, meist
vom Auslande, im Gefolge gehabt. Im
Jahre 1860 kehrte O. nack Wien zurück,
nahm hier seinen bleibenden Aufenthalt
und trat bald mit einer Reihe von Bit«
dern vor die Oeffentlichkeit, worunter
die großen Werke: „MrmlllbZtätter5ee" ;
— „AtterZee"; — „Mrrsre im bayerischen
Hochlande" durch günstige Tages» und
Fachkritik ganz besonders genannt wui>
den und bei Wiener Kunstfreunden blei«
bende Stätte fanden. Bei der im Mo«
nate Juni 1861 ausgerüsteten photogra»
phischen Alpen» und Gletscher»Erpedition,
welche unter dem Protectorate deS
Alpenvereines und mehrerer hoher Per-
sönlichkeiten ausgeführt wurde, fiel die
einstimmige Wahl eines künstlerischen
Leiters auf O. und der Reisebericht sagte,
daß es seiner genauen Kenntniß und
Ausdauer zu danken war, daß die
Erpedinon-, welche unter unsäglichen
Schwierigkeiten einen Theil der nörd-
lichtn Central'Alpenregionen durchzog
und bis zur Spitze des Groß'glockners
emporklomm, eine nie erwartete' Aus-
beute von etwa 16t) großen Blättern
als Resultat auszuweisen hatte. I n den
Jahren 1862 bis 1866 verließen mehr
als 20 große Bilder das Atelier des
Künstlers, von denen nur vier, und zwar
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Nabielak-Odelga, Band 20
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Nabielak-Odelga
- Band
- 20
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1869
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 514
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon