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V'Donnell O'Zonnell
Sornet bei BerneS'Kürassieren, heute
Kürasfier-Regiment Nr. 7, ein. rückte in
kurzer Zeit vor, so daß er den Türken»
krieg schon als Rittmeister mitmachte; er
wurde in demselben bei Kroczka ver«
wundet. Im Jahre 1739 wurde er
Major, bald darauf Oberstlieutenant bei
D'Ollone-Dragoner Nr. 4, am 8. De«
cember 1742 Oberst im Dragoner«Regi-
mente Balloyra Nr. 2. Bei mehreren
Anlassen, insbesondere aber beiPiacenza,
16. Juni 1746, hatte fich O. so ausge-
zeichnet, daß ihm die Ehre ward, Namens
des Fürsten IoM)h Liechtenstein die
eroberten Fahnen und Standarten nach
Wien zu überbringen. Bei dem Einfalle
in die Provence befehligte O. ein beson-
deres Corps und nahm bis zu dem im
Jahre 4748 zu Aachen zwischen Frank-
reich und Spanien geschlossenen Frieden
noch an mehreren entscheidenden größeren
und kleineren Kämpfen Theil. Schon
im ersten Feldzuge des siebenjährigen
Krieges erkämpfte er sich bei Lobositz
(1. October 1736) den Feldmarschall.
Lieutenantsrang und wurde auch Inhaber
des eben erledigten Kürasfier-Negiments
Cordova. Nicht unwesentlichen Antheil
hatte er an dem Siege bei Kollin
(18. Juni 1737). wurde bei Leuthen
(3. December d. I.) verwundet und
gerieth in Gefangenschaft. Nach seiner
Ranzioninmg kehrte er sofort zur Armee
zurück und zeichnete sich wieder bei Hoch»
kirck. 13./l4. October 1738. aus. in wel-
cher Scdlacht er die ganze Reiterei des lin«
fen Flügels commandirte. Im Feldzuge
d)s Jahres 1739 erkämpfte er bei Düben
am 29. October. wo die Preußen nahe
daran waren, über seine aus Reiterei
bestehende Nachhut herzufallen. neue
Lorbeern. Sobald er die Absicht des
Feindes erkannte, traf O. so geschickte
Dispositionen, daß die ganze Reiterei eben in dem Augenblicke, als der Feind
sich zum Angriffe anschickte, der drohen»
den Gefahr entging und auch nicht ein
Reiter verletzt wurde, der Feind aber
das Nachsehen hatte. O'Donnell 's
Ehrentag ist der übrigens zum Nachtheile
unserer Waffen ausgefallene Schlacbttag
bei Torgau (3. November 1760). Mit
fünf Cavallerie.Regimentern des linken
Flügels sollte er zur Unterstützung des
Generals 3acy zwischen Zinna und
Torgau Stellung fassen, mußte aber
sofort zwei Regimenter un General
Buccow abgeben; indessen hatte der
Feind mit seiner Hauptmacht die Trup-
pen , welche der» Feldmarschall Daun
befehligte, angegriffen und zum Weichen
gebracht, auch rückte feindliche Reiterei
gegen Zinna vor und bedrohte so unseren
rechten Flügel. O'Donnel l griff nun
mit den ihm gebliebenen drei Reiter»
regimentern den Feind, der doppelt so
stark war, in der Flanke an, schlug ihn
in die Flucht und machte sogar den feind«
lichen Commandanten General Finken»
stein zum Gefangenen; eroberte mehrere
Siegeszeichen, brockte einige verlorene
Geschütze zurück und setzte unsere in
Unordnung gerathene Infanterie in den
Stand, sich wieder zu sammeln. Zugleich
behauptete er seine Stellung bis in die
Nacht. Aber die Verwundung Daun's
und Mißerfolge auf anderen Puncten -
brachte den Sieg auf die Seite Preußens.
O'Donnel l übernahm nun das Com«
mando der Armee, trat den Rückzug an
und führte ihn ohne Verlust bis Dresden
aus. Er behielt nun in Abwesenheit
Daun's das Obercommando, blieb auch
bis in den Herbst 1762 bei der Armee,
wurde aber vorher noch, am 16. August,
bei Reichenbach von dem Herzoge von
Braunschweig'Bevern geschlagen. Am
8. December g. I . wurde er commandi«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon