Seite - 32 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Bild der Seite - 32 -
Text der Seite - 32 -
Dettinger 32 Dettinger
schwerlichkeiteu einer solchen Reise und
dem Aufenthalte unter einem fremden
Klima aussehen. Hingegen trat er als
Mitarbeiter des „Morgenblattes" und
der „Allgemeinen Zeitung" mit Cot ta
in Verbindung. Noch unternahm er eine
Reise nach Frankreich, von dieser zurück«
gekehrt, gewann ihn aber der Buchhänd»
ler Hoff aus Mannheim für die Re-
daction seines „Rheinischen Postillons"
und der „Staffelte" unter den günstigsten
Bedingungen. Vom 1. Juli bis 31. De-
cember 1839 redigirte er den politischen
„Postillon" und die belletristische „Staf-
fete", begann aber noch am 1. August
im Vereine mitH o ff die Herausgabe der
„Allgemeinen Gasthofs.Zeitung", deren
Redaction ihn jedoch so sehr in Anspruch
nahm. daß er den „Postillon" abgeben
mußte und nur den literarischen Theil,
„Die Staffelte" beibehielt. Die „Gast-
hof'Zeitung" machte gleich nach ihrem
Erscheinen großes Glück und hob sich
immer mehr. Im Jahre 1842 verließ
O. Mannheim und übersiedelte nach
Leipzig, wo er das bald vielverbreitete
Spottblatt: „Charivari" , dessen erste
Nummer am 1. October 1842 erschien,
begründete. Es erschien bis 31. Decem»
ber 1832 und hat speciell für Oesterreich
Interesse durch die seit Jahren bis zu
Sedlnitzky's Rücktritte im Jahre 1848
an der Spitze des Blattes stehende Rubrik,
„daß Sedlnitzky noch immer Polizei«
minister in Wien sey". O. ist seither in
Leipzig ansaßig, in den Fünfziger-Iahren
besuchte er Wien, in der Hoffnung, eine
seinen hervorragenden Leistungen auf dem
Gebiete der Bibliographie entsprechende
bibliothekarische Anstellung zu erlangen,
welche sich aber ungeachtet mehrfacher
Versuche seiner Freunde an maßgeben»
der Stelle nicht verwirklichte. I n Leip.
zig ist O. mit den mannigfaltigsten literarischen Arbeiten beschäftigt, die,
waS Wahl des Stoffes, Anordnung,
Umfang und Ausführung betrifft, das
gerechte Staunen von Fachmännern
erwecken. Es kann hier nicht die voll»
ständige Darstellung von Oett inger's
Schriften, die an neunzig Nummern mit
nahezu 200 Bänden umfassen, gegeben
werden. Petzholdt in seinem „Biblio.
theks-Anzeiger" und ein Blatt zu Ende
des von Oett inger erst jüngst her»
ausgegebenen „Uonitsur äss Oat68"
geben authentische Aufschlüsse über diese
ebenso mannigfaltige, als umfangreiche
und auch im biblio«, biographischen,
überhaupt polyhistorischen Gebiete stau«
nenswerthe Thätigkeit. Hier folgt nur
eine Auswahl der für die Wissenschaft,
den Sammler wichtigen und im Hin«
blicke auf Oesterreich bemerkenswerthen
Schriften. Natürlich bleiben jene Werke,
welche zwar als für den Druck vorberei»
tet, aber noch nur in Handschrift sich
befinden, unberücksicht. Oett inger's
wichtigste Schriften sind: „Historisches
Archiv, enthaltend ein s^ stematisch-chranalagisch
geordnetes VerjeichnisZ mn 37.000 der brauch-
barsten Gnellen, zum Stnainm der Staats-,
Kirchen- und Aechtsgeschichtr aller Seiten und
Nationen", auch mit französischem Titel
(Karlsruhe 1841. Groß. kl. 4".. 2 Bl.
663 S. u. 27 S., Nachtrage): —
„Z2'ö?2o^65H MH/»7nH'5' 6io." (Leipzig
1844. Engelmann. 8«.. 49 S.); —
c?s
1830, NQFkimaim, 40.) 4 Bl.. 788 S.) :
zweite vermehrte Auslage unter dem
Titel: „
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon