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Vkolicsänyr
vom 13. auf den 14. October aus; in
jenem deS Jahres 1760 im Gefechte bei
Kunzendorf. als der König von Preußen
im September durch Gewinnung der
Kunzendorfer Höhen unserer Armee in
den Rücken zu kommen suchte, welche
Absicht die geschickten Dispositionen
O'Kelly's vereitelten. Seinen eigent»
lichen Ehrentag aber feierte Graf O.
am Schlachttage von Torgau, 3. No-
vember 1760; General Z iethen führte
gegen das vier Infanterie'Regimenter
zählende Corps O'Kelly's dreißig Ba-
taillone und vierzig Schwadronen,
O'Kel ly aber leistete, ungeachtet eines
von Seite des Gegners mörderischen
Artilleriefeuers, so lange hartnäckigen
Widerstand, bis Verstärkung anlangte,
worauf die Unseren selbst zur Offensive
übergehen konnten. Graf O. behauptete
die Nacht über das Schlachtfeld, am
folgenden Morgen aber räumte er das»
selbe und sicherte den Rückzug unserer
Colonnen. Nach dem Hubertsburger
Frieden. 13. Februar 1763, wurde er
zum Feldzeugmeister ernannt und in der
zehnten Promotion (vom 13. October
1768) mit dem Commandeurkreuze des
Maria Theresien-OrdenS ausgezeichnet.
— Die Bestätigung des Grafentitels und
dessen Anerkennung für Oesterreich und
Böhmen erhielt Festus O'Kel ly, wohl
ein Sohn des wenige Monate zuvor ver»
storbmen Wi lhe lm Grafen O'Kel ly,
mit Diplom vom 27. November 1767
zugleich mit dem böhmischen Incolat.
Uebrigens scheint die österreichische Linie
diefer Familie gänzlich erloschen zu sein.
Hirtenfeld ( I . ) , Der Militär-Maria There.
fien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1837,
Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 92, 210, 1728
u. 173l.
Okolicsällyi, Johann (gelehrter Je-
suit, geb. in der Liptauer Gespanschaft Ungarns 16. April 1711, gest. zu Klau.
senbürg 2.October 1757). Entstammt
einer alten ungarischen Adelsfamilie, die
in der Liptauer Gespanschaft begütert
ist und ihre Geschlechtsregister bis in's
13. Jahrhundert zurückführt. Johann
trat im Jahre 1726, im Alter von
13 Jahren, in den Orden der Gesellschaft
Jesu, in welchem er die Studien beendete,
die Ordensgelübde ablegte, die philo»
sophischeDoctorwürde erlangte und dann
im Lehramte verwendet wurde. Er trug
Philosophie und später Polemik am
Collegium zu Klausenburg vor. Dann
wurde er daselbst Prafect des Jesuiten»
Hauses zum h. Nikolaus, als dessen zwei»
ter Stifter er angesehen wird. Von
leidender Gesundheit, starb er im besten
Mannesalter von 46 Jahren. I n latei-
nischer Sprache hat er herausgegeben:
1734) 12".); __
i 1743).
sariptoi-ss ^loviuoias
^.ULtriaokQ sooistatiL ^ssu. (VisnuHs isüä,
Ksx. 8°.) p. 246.
Die Okol icsänyi, öfter auch mit t (Oka,
litsllnyi) geschrieben, sind eine alte Familie,
deren einzelne Sproßen in Ungarns Geschichte
öfter erwähnt werden. !. Christoph Me l -
chior Okol ic fäny i , ein Sohn Paul 's
und der Susannci Rakooszky, war Thu«
roczer Obergespan: im Verdacht, mit Franz
Rakoczy gegen den Kaiser zu conspiriren,
wurde er, als Rakoczy l700 inIaros ver-
hafter und nach Wiener-Neustadt in's Gefäng.
niß geführt worden, zugleich mit mehreren
anderen Ungarn, wie Stephan Szirmay,
Michael Way und Franz Szluha, gefan-
gen genommen. Nach Nako czy's Flucht und
Rückkehr in's Land mit bewaffneter Hand
als Empörer gegen den rechtmäßigen König,
wurde auch Okolicsänyi frei. Indessen
nahm Rakoczy's Erfolg mit Hilfe der Unter»
stützung Frankreichs und der Türkei immer
mehr zu und einen so entschiedenen Charakter
45.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon