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strömen die Leute herbei, um aus seinem
Munde das Wort Gottes zu hören, das
er mit ganz besonderer Weihe und als
Poet mit dem ganzen Schwünge der
Phantasie und in bilderreicher Sprache
vorträgt. Von seinen Predigten sind
bereits zwei Sammlungen im Drucke
erschienen, und zwar in zweiter Auflage:
„SFZ^asi össS^ZsH^ in zwei Bänden,
und „«Tsstts äsi ssttva, naF?/öö/5i' össss<5
/o^am", d. i. Die sieben Worte Jesu
in Fastenpredigten (Trlau 5860, 8".).
Schließlich sei noch bemerkt. daß O.
anlaßlich einer gegen die Ehe gerichteten,
unter der Chiffre I>. L. 1844 erschiene«
nen Flugschrift: „N<)nio60p3.tKiH") und
wegen einer zweiten, betitelt: ^Utot t
köu^v", d. i. Verbotenes Buch, von
S. I . . in welcher Adel und Clerus
Ungarns angegriffen sind, gleichfalls in
Flugschriften öffentlich auftrat.
lcötst, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm.
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Band (Pesth l538, Gyurian,
8°.) S. 236.
Franz (gelehrter Paul an er»
mönch, geb. in Ungarn, Geburts« und
Todesjahr unbekannt, lebte um die
Mitte des 58. Jahrhunderts). Franz
O. entstammt einer vornehmen ungari-
schen Familie, den Orosz von Balä.s.
falva. Ueber seine Erziehung und seine
Iugendgeschichte liegen keine näheren
Nachrichten vor. Er war in den Paula«
nerorden getreten und hat als Mönch
desselben mehrere verdienstliche Werke
geschrieben, deren einige im Drucke
erschienen, andere hingegen in Hand«
schrift zurückgeblieben sind. Mit Hin.
weglafsung seiner homiletischen und
aszetischen Schriften, welche übrigens in
Daniel ik und Horanyi nachgelesen werden können, sind anzuführen:
ii 4747, 8".); — „
1734) 80.).
das Buch enthalt 84 Reden, wie sie
Werböcz. I f tvänfy , Bonf in iuS
u. A. mittheilen; Orosz hat das Werk
seinem Oheim Paul Orosz von Ba«
lasfa lva, Bischof von Ansar. Abt von
Veszprim und Beisitzer der Septem-
viraltafel, gewidmet und überdieß eine
Geschichte der Familie Orosz beigege»
ben; —
nsvii
d. i. Kurze Chronik der ruhmwürdigen
Regierung des Königs Ludwig I.
(Budän 1760, 8».), es ist dieß die erste
ungarische Bearbeitung der lateinischen
Chronik des Notar und Archidiakon
Johannes de Kükül lö. Auch diese
Schrift hat O. einem Verwandten, dem
Obersten Joseph Orosz, gewidmet und
erzählt dessen Schicksale wie noch Einiges
über die Familie Orosz. Von seinen
aszetischen Schriften ist nur die unga»
rische, unter dem Titel: „^s^ i äintssH-
äs? T-aHol't e<i?MK . . . " (Kasokau 1769,
8".) erschienene Uebersetzung der ^lorss
didlioi" von Nikolaus Hanap i bemer«
kenswerth.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon