Seite - 110 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
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Vrphelin 110 Orschler
d. i. Der Magnetismus und ein neues
System der Pflege der menschlichen Ge<
sundheit. Ueberhaupt beschäftigte ihn der
thierische Magnetismus in hervorra.
gender Weise und veröffentlichte er im
„Napkklet" mehrere Aufsähe über die
Erscheinungen desselben. Ueberdieß war
O. einige Zeit Mitarbeiter deS ungari-
schen medicinischen Wochenblattes „0r-
irok.
lcötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Samm»
lung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den
ersten ergänzender Theil (Pesth 4558, Wyu<
rian. 8».) S. 239.
Orphelin, siehe: Orfelin, Zacharias
l^ S. 90 dies. Bds.^.
Orschler, und öfter auch Orsler, Io-
seph (Tonkünstler, geb. im Jahre
1736, gest. zu Wien 2. Juni 1806).
E.s sind drei Künstler dieses Namens zu
unterscheiden. Der obgenannte Joseph,
dann Johann Georg und Franz.
Das Bernsdorf-Schladebach'sche
„Universal'Lerikon der Tonkunst" be-
hauptet zwar, daß Gerber und Andere
unrichtig Orsler schreiben und die
richtige Schreibart Orschler sei. ohne
jedoch die Gründe und Belege anzuge-
ben, worauf es diese Behauptung stützt.
Vor der Hand bleibt Herausgeber dieses
Lexikons ungeachtet der Bernsdorf»
Schladebach'schen Mahnung bei der
Schreibart Orsler, gestützt auf das
Werk: „Die kaiserliche Hof-Mustkkapelle
in Wien von 1643 bis 1867. Nach ur-
kundlichen Forschungen", von Dr. Lud-
wig Ritter von Kochel, dessen Angaben
mit jenen des Bernsdorf.Schlade«
bach'schen wohl die Concurrenz aushal«
ten. Joseph ist ein Sohn des in BreS-
lau im Jahre 1698 gebornen Johann Georg O. Dieser letztere hat seinen ersten
Unterricht bei dem Organisten Kirsten
erhalten, war dann in des Grafen Zie»
rotin Dienste getreten und von diesem
zur weiteren Ausbildung nach Wien ge>
schickt worden, wo er bei Frei und
Rosetti in der Violine, bei Fux in
der Composition Unterricht erhielt. Nach
Schladebach.Bernsdorf wäre Io»
hann Georg um das Jahr 1758
erster Violinist an der kaiserlichen Capelle
in Wien gewesen, welche Angabe durch
Koch el's vorerwähnte Quellenschrift
sich als unrichtig erweist, da in den
Personenverzeichnifsen der Capelle aus
diesen Jahren kein Johann Georg
O. erscheint. Richtig mag es sein. daß
Johann Georg O. als Kapellmeister
in Diensten des Fürsten Liechtenstein
gestanden. Im Stiche ist von seinen
Arbeiten nichts erschienen, doch hat er
Vieles geschrieben und find von ihm
Symphonien, Solo'K uud Trio's für die
Violine bekannt. — Wohl aber war
Johann Georg's Sohn Joseph O.
seit 1772 bis zu seinem im Jahre 1806
im Alter von 70 Jahren erfolgten Tode
Mitglied der Hofcapelle-, und zwar als
Violoncellist. Auck Joseph war ein
geschickter Componist, und Trag's im
Jahre 1799 in Wien erschienener Kata«
log führt von ihm auf: eine Symphonie,
zwei Quartetten für Violoncell, Violine.
Viola odl. und Baß, sieben Symphonien
für zwei Violinen und Violoncell, zwei
Terzetten für Viola, Violoncell und
.Baß, vier Sonaten für Violoncell und
Baß. — Was endlich den dritten. Franz
Orsler , betrifft, so war er nach
Gaßne«r ein ausgezeichneter Violoncel-
list, im Orchester der Hofoper in Wien
.angestellt, und ist um das Jahr 1738 in
Wien gestorben.
Gerber (Ernst Ludwig). Historisch'biographi,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon