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Otto 439 Otto
stantinopel Konfession kritisch untersucht. Nebst
einem Ercurs über Aretho's Zeitalter" (ebd.
1864. 8«.). — 3. Joseph Otto (geb. zu
Iauernik in Oesterreichisch-Schlesien 4. März
1740. gest. ebenda 4. November 1830). Das
Gymnasium, die Philosophie und Theologie
beendete er zu Berlin, im Jahre 4786 erhielt
er die Priesterweihe und war dann mehrere
Jahre in der Seelsorae thätig. Im Jahre
1774 wurde er Präfect an der Theresianischen
Ritterakademie in Wien und blieb es bis
1783. Im letztgenannten Jahre zum Scriptor
an der Unioersitäts-Bibliothek ernannt, diente
er an derselben bis August 4829, worauf er
in den Ruhestand trat, indem er schon im
Jahre 18l0 den kaiserlichen Rathstitel erhielt.
Gr äffer rühmt ihn als einen „großen Bü<
cherkenner", der für die Universitäts»Biblio<
thek mit der Zärtlichkeit eines liebevollen
Vaters selbst noch im Pensionsftande sorgte
und wirkte. Noch im höchsten Greisenalter
besuchte er Auctionen, um Bücher für die
Bibliothek zu erwerben, um die er sich wesent«
liche und dauernde Verdienste erworben hat.
sOesterreichifche Nat ional» Encyklo.
pädie von Gräffer und Czikann (Wien
1833. 8".) Bd. IV, S. i31/j — 4. Otto,
Pseudonym für einen Grafen Eßterhäzy,
der unter dem Namen Otto in den Reihen
der polnischen Insurgenten des Jahres 4 863
gefochten hat. Es wird wohl jener Graf
Pau l Eßterhäzy sein. den Kertbrny
in seiner Schrift: „Die Ungarn im Auslande.
I. Namensüste ungrischer Emigration seit 1849"
(Brüssel und Leipzig 4864, Kießling u. Comp,.
80.) unter Nr. 399 anfühlt. Der Graf — vor
1848 kaiserlicher Ofsicier, nach Einigen Ritt»
meister, nach Änderen Oberst, das erstere
dürfte das richtige sein — betheiligte sich an
dem Aufstande und war Mitunterzeichner der
Capitulation Komorn5. Darauf verließ er
sein Vaterland und nahm, wie Sigm. Ko<
l u m n a berichtet, Dienste bei Gar iba ld i ,
in dessen Corps er während des italienischen
Krieges eine Abtheilung befehligte. Nach be«
endetem italienischen Kriege begab er sich nach
London, von wo er in Folge einer Amnestie
im Jahre 4853 nach Ungarn zurückkehrte. Als
sich Polen im Jahre 4863 erhob, erschien er
im August mit einigen Gefährten der vorma».
ligen ungarischen Legion in Krakau. Dort
wurde er dem Organisator des Aufstandes im
Gebiete von Olkusz an die Seite gestellt und
erhielt bald darauf das Commando einer
größeren Abtheilung im Krakauer Gebiete. I n einem Gefechte bei Melchow, am 30. Sep,
tember 1863, fand er. von einer Kugel in die
Brust getroffen, den Tod im Kampfe. Er
wurde zu Lelow, unweit Olkusz, begraben,
^ a m i a t k a äio, roäsin polskied, krotkis
^illäomosoi oioZrHÜosns o Ltra.ooQ>'od. na
Qu do^u i t. <1. aä raku 4861—1366
uai)i22N7Ni pi-262 V. Voisstan' i ts" , d.i.
Erinnerung für polnische Familien, oder kurze
biographische Nachrichten der in den Jahren
1864—1866 bei den Rüstungen Erlenenen,
Erschossenen, im Felde Gebliebenen u s. w.
Gesammelt aus amtlichen Quellen und Acten
von Skgmund Kolumna (Krakau <868. Ja.
worski. 50.) Bd. I I , S. 66. unter Eßter»
häzy. — HioFNlel'l ^?l^!o/l'i^, Iralonopig
rokli l863 i 4864, d.i. Namensliste der im
Aufstande der Jahre 4863 und 4864 zu Grunde
gegangenen und erlegenen Opfer (Lemberg
4863, 80.) S. 22.) — 3. Otto von Otten.
bürg (geb. im Jahre 4730, e^st zu Wien
5. April 4844). eine typische Persönlichkeit
Wiens, In den Zwanziger- und Dreißiger»
Iahr?n erschien dieser Improvisator während
der Sommermonate im Casino des Wiener
Kcihlenberges, im Winter in den unterirdi-
schen Räumen von Daum's Elisium, und
trug begehrt und mrist unbegehrt seine Im«
provisationcn uor. Es mochte viel Elend und
Nrue in dieser Harlekinsjacke stecken, deren
Träger, wie es den Anschein hatte, eine auf
ein höheres Ziel berechnete Erziehung genos<
sen und zu rtwas Besserem bestimmt war,
als zu einem bettelnden Naturdichter, und
nun für das tägliche Brot seine Knittelverse
vortrug. Uebrigens waren seine Improvisa«
tionen nicht selten treffend. Seine einen Tag
vor seinem Ableben von ihm verfaßte witzige
Grabschrift theilt nebst einer kurzen Nachricht
über sein Leben der Ed ers b erg'sche „Zu»
schauer" 4844, S 471. mit. — 6, Frater
Otto, aus Neustadt! in Krain gebürtig, des«
sen Familienname nicht bekannt ist, hat für
mehrere Klöster in Krain Altar« und Heiligen«
vilder gemalt. Im Jahre 1826 begab er sich
als Missionär nach Amerika, wo er in Cincin<
nati lebt und neben seinem Missionsgeschäfte
auch Bilder malt. ^H^«^svl<?-6a!5elNH5l'
Vkid, d.i. Lexikon der südslavischen Künstler
(Agram 1359, Ljud. Gaj, 3ex. 8<>.) S. 328.)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon