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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 147 -
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Seite - 147 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21

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Paar meister. Im Jahre 164l wurde er in Strei- tigkeiten mit dem Hause Taxis verwickelt, indem P. als Obersthof'Postmeister in Re< gentzburg und anderen Städten, wo gerade die kaiserliche Hofstatt gehalten wurde, die Besorgung der gesammten Correspondenz des kaiserlichen Gefolges, der Minister und frem- den Gesandten in Anspruch nahm; Tar is dagegen als Reichs'General'Postmeister dieß als eim>n Eingriff in seine Rechte betrachtete. Das chm-fürstliche Collegium sprach sich nun in einem Gutachten ääa. l2. Juni 1N4l zu Gunsten des Taxis'schcn Privilegiums und besonders deßhalb aus, weil das Paar'sche Privilegium vom 4. September 1624 nur aus der österreichischen, nicht aus der Reichskanzlei hervorgegangen sei. Graf Paar wurde nun im Jahre 1636 von dieser Klage entbunden und bat darauf um Ertheilung eines Lehen» briefes aus der Reichskanzlei, der ihm auch unterm 9. November 4636 ausgefertigt wurde und in welchem er zur Beseitigung aller ferneren Verdrießlichkeiten als kaiserlicher Obersthof-Postmeister erklärt und ihm alle von Taxis bestrittenen Recht? bestätigt wur- den Der Sieg des gräflich Paar'schen Hauses schien damit entschieden. Aber nach dem Ableben des Kaisers Ferdinand I I I . wendete sich Taxis neuerdings an das churfürstlicbe Collegium, welches, bei seiner alten Ansicht verharrend, in Kaiser 3eo> pold's I. Wcchlcapitulation, dem Taxis schon Postrechte zum Besten, den Artikel 35 einrückte. Da dadurch der Streit zwischen den Häusern Paar und Taxis kein Ende nahm. suchte Kaiser Leopold ihn durch einen Vergleich zu schlichten. Dieser, datirt vom 12. Februar t6Ll. bestimmte, daß die Einsammlung und Spedirung der Briefe des Kaisers und der zu seinem Hofstaate gchöri gen Personen während der persönlichen An> Wesenheit des Kaisers auf Reichs- und Wahl tagen durch Paar , die Bestellung der übrigen Briefe, ingleichen die Fertigung der Korrespondenzen. Post- und Stundenzettel durch Taxis besorgt werden sollen. Das Porto der uon beiden Theilen zu besorgenden Briefe sollte zwischen ihnen getheilt, die Post zu Passau, als zum Reiche gehörig, vor Paar an Taxis abgetreten werden. Gra Kar l aber starb, »he er diesen Vergleich unterzeichnet hatte. Der Graf war mi! Franziölw polunna von 5chwanberg vermalt. Diese war eine Tochter Johann Wil< Helm's von Schwanderg. des letzten sei» 147 Paar nes alten und mächtigen Geschlechtes, und der Johanna Trczka von Lipa, der Schwester des zu Eger im Jahre 1634 er, mordeten Adam Erd man Trczka. In ihrem Namen machte nun die Graf P a ar'sche Familie Anspruch nicht nur an die confiscirten Güter des Hauses Schwan berg. sondern auch an das in Folge alter Erbverbrüderun, gen und des von Peter Wok von Rosen- berg am Freitag nach St. Georgen 1619 errichteten Testaments an das von Schw an» berg verfallene Eigenthum des großen Ro« senberg'schen Hauses. Ueber diese Rechts- ansprüche gibt folgende Schrift Aufschlüsse: „Kurzer Extract und la.oU Lpeeisä derjenigen von der hoch» und wohlg. Frauen Fr an« ziska Bolexina, venvittibten Gräfin uon Paar, geborenen Freyin von Schwane« berg, auf die gesammte No se nb erg'sche Fideicomiß-Güther formirenoen Prätension u. s. w. Verfasset von Felix Nod u. Pro< secz e und gedruckt zu Wien im Jahre 1697, Fol." Von seinen Kindern waren die beiden Söhne Kar l Joseph s^. d. Nr. 7^ j und Joseph Ignaz Ritter des goldenen Vließes. Joseph Ignaz war des Kaisers Io sep h l . Oberstküchenmeister, nachmals Oberstjäger- meister. und der Kaiserin Wi lhelm ine Amalie Obersthofmeister. Im Jahre 1?3t erhielt er das goldene Vließ und im Jahre 1733 starb er, weltberühmt als Netter ohne Gleichen. — 6. Kar l Fürst Paar (geb. 6. Jänner 1806), der älteste Sohn des Maria Theresten'Ordensritters Fürsten Kar l >>. o. S. 1ü0) ans dessen Ehe mit. Mar ia Aloi« sia Guidobaldinc Gräsin Cavriani. Der Fürst ist seit 1830 Kämmerer, seit 1861 geheimer Nath und erbliches Mitglied des Herrenhauses, seit 1862 Ritter des goldenen Vließes. Er führt den Titel eines Oberst« Hof« und General-Erbland'Postmeijlers, jedoch soll die Postrente von 80.000 fl., welche die Familie seit 1722 nach Abgabe der Verwal« tung der Posten an die Hofkammer erhielt, gegen baare 300.000 fl. an die Hofkammer verkauft worden sein. Die vier Söhne des Fürsten, Kar l , Nudolph, Eduard und Alo iö, dienen sämmtlich in der kaiserlichen Armee, und des Fürsten Kar l Bruder Graf Alfred (geb. 30. December 1806) ist k. k. Kämmerer und geheimer Rath. seit 12. Mai 18»3 Feldmarschall<Lieutenant, war bis 1866 Oberlieutenant der 1. Arciörengarde und seit 1837 zweiter Inhaber des 4. UHIanen-Regi. ments Kaiser Franz Joseph. ^Porträt. Unter« 10*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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