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Comitale im Jahre l746. gest. zu Tyrnau
26. Jänner ls23), ein Sohn deS Freiherrn
3!ll',rander P. aus der Ehe mit seiner
Nichte Kathar ina Vers nyi . Die theolo«
aischen Studien beendete er zu Rom, wurde
1772 Pfarrer zu Galantha, 1774 Domherr
und lmn im Jahre l7?6 alö solcher an die
Kathedrale in Gran. Im Jahre l?79 wurde
er Weihbischof uon VncSuno im Jahre l803
Propst zu Gran; von 18UU bis l8Il) fungirte.
er als Generalvicar. Er starb im hohen Alter
von 77 Jahren. s2lom ui-ia Va5M<>2o 8tri-
gonl0QLi5 anno l8ö!> 6io 31. ^UKULti oon-
5«ei-atft2 (^Lliui 3356, ^. Noim^, Lsx. 8".)
^>. i^,^ __ 4. Franz (I.) (gefallen in der
Schlacht bci MchäcS am 29. August «52«),
ein Sohn des Palatins Emerich (III.) Pc»
rsnyi ^Nr. 2^ widmete sich deni geistlichen
Stande und erlangte in noch jungen Jahren
den Vl'schofiltz von Oroßwardein. Der oama»
ligcn Sitte der Zeit gemäß, in welcher auch
Bischöfe in'ö Frlo zogen, schloß er sich dem
Heere an. ivelcheö der König gegen Mohäcs
führte. Prophetisch rief er im Kriegsratyc aus,
alö mau die Frage besprach: ob man mit
dem klcinen Heere gegen den unermeßlichen
Haufen dcr Türken eine Schlacht wagen solle:
„Oltt, an dem Tage dcr Schlackt werden
26,000 Ungarn als Märtyrer deö Christrna,lau.
bcns in orn Jahrbüchern unsercr heiligen
Kirche einzuschreiben sein, und mag, um das
zu bewirken, der Kangier Peter Bradarich
nach Nom geschickt werden, falls derselbe
andelö frisch uud gesund der Schlacht ent-
kommen sollte". Der Bischof Franz fiel mit
einem andern srineö Grschlechtcs, Gabr ie l
Persnyi , in der Schlacht, währrxd es
Franzens Bruvrr Peter ^Nr. !7) gelungen
war, sein Jeden zu retten. — 5. Frnnz (II.).
Ueber das Geschick dieses unglückliche),, von
seinem Vater dm Türken alö Geißcl über.
lassenen SproßeS der Peröny i siehe daö
Nähere bei Peter (V.) sS. 483. Nr. !7. im
Textes — 6. Franz (III.), ein Sohn Ste«
phan's (V.) und der Iso tta Fraugiftan,
ein Bruder Michael's, den er aus dem
ihnen gemeinschaftlichen Besitze von Nagy»
Ida verdrängt hatte. Franz war einer der
entschiedensten Anhänger Isabella's, Witwe
des Zapolya. Er lebte mit seiner Familie
auf dem Schlosse Nagy.Szöllös. Bald nach
dem bei Michael sS 482. Nr. 52) erzählten
Siege über die Anhänger Isabella'ö, den
Franzens Bruder Michael bei MunkäcS
erfochten, erschien ein Abgeordneter vor Schloß Perönyi
Nagy-Szöllös, der den Burgherrn Franz
Peränyi zur Rückkehr zum Gehorsam gegen
scinen, rechtmäßigen König aufforderte. Da
Frauz sich dessen weigerte, wurde die Bela«
gerung des Schlosses begonnen, welche mit
dem Falle desselben endete. Einige sehen in
dem Falle von Nagy-Szöllös die strafende
Hand der Vorsehung ob Franzens Frevel
gegen die Mönche von Szöllös. deren
Kloster er, ein eifriger Reformirter, zerstört,
die Mönche theils verjagt, theils gemordet
und den von ihuen aus Syrmk'n zur Rettung
aus der Gewalt der Türken gebrachten Schrein
des heiligen Johannes von Capistran erbrochen,
schändlich entweiht und den Leib des Heiligen
in einen tiefen Brunnen geworfen hatte.
Franz selbst wurde bei dem Falle von Nagy,
Szöllös gefangen und drei Jahre zu Säros
in Haft gehalten. Nun gab ihm der Honig
die Freiheit, ließ ihn nach Wien kommen, wo
er idn 1363 in den Besitz ftiner Güter wieder
einsehte Dieser F ranz (III.) ist der Stamm»
vater aller noch heute blühenden Linien deS
Geschlechtes der Perenyi. — 7. Franz (IV.),
ein Sohn des Franz (III.), wurde am Hofe
des Graner C'rzbischofs lHeorg L ippai erzo-
gen und trat t6l? in den Ocoen der Gesell«
schaft Jesu, in welchem er zu Tyrnau die
Poetik vortrug und zu dieser Zeit das latei<
nische Gedicht: „I^g.ui' 8
etc." (1'^i-navias 163.'>, 8«.) hl'rauögab. Franz
Per« n y i erscheint in H o r<'l n y i 's, „kleino-
i-ia. Ilun^arol'um et I^i-ovinlliklnnn iici'jgtis
oclitiä uotoiuiii", toln. I I I , z>. li2 , als P c»
r«r iny i , was offenbar ein Irrthum ist.
ria. ^.oaätlmiaa scloutiaruin I^a^maulas
^i-oki-NpiLcopkNä a,u 1^!. i'neroZianao ro>
xias Iityi-Hlin.0 (Vuäaa l«.'j3, 4".) p. 33. Da»
selbst wird sein oberwähntes Werk: ^Qunrns
striFoniensiL" unter dem Titel: ^Oa^truin
LtrjFQnionäv a,ui'eu.in" aufgeführt.^ — 8. Ga-
briet (II.) (geb. t9. October 1532. gest.
7. Juni 1867). der jüngere Sohn Pete r'5 (V.)
M . l?^. Er wurde, wie die Geschichtsschrei«
brr berichten, durch die Ermordung seines
älteren Bruders Franz, der durch ein widri»
ges Geschick gezwungen worden, die Lehre
des Islam anzunehmen, der Erbe des reichen
väterlichen Besitzes. Gabriel war wohl im
Felde ein tapferer Kriegsmann, wenngleich in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon