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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 85 -
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Seite - 85 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22

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Petösi begab sich nach Oedenburg. dort direct in die Kaserne und ließ sich im Infanie> rie-Regimente Nr. 48, damals Freiherr Gollner, jetzt Erzherzog Ernst, als Ge- meiner afsentiren. Die Poesie mochte wohl in dieser grellen Veränderung sei- nes Geschickes sein Schutzgeift geblieben sein. WieKertbeny berichtet, „kritzelte er, Wache stehend, das Schilderhaus voll Verse", was wohl metaphorisch zu neh. men ist, aber doch so viel bedeuten mag, daß er in dieser wenig erquicklichen Stel» lung in der Poesie noch Trost fand. Im Jahre 1840 bekam das Regiment Goll- ner Marschordre. Auf halbem Wege er» hielt das zuerst nach Tirol dirigirte Re< giment Befehl > nach Croatien zu mar> schiren. Die Anstrengung des Marsches aber hatte P. dermaßen erschöpft, daß er in's Spital gebracht werden mußte. Dort erklärte der ihm wohlwollende Regimentsarzt ihn für dienstuntauglich und erwirkte seine Entlassung. Nun kehrte P. in seine Heimat zurück, kam Ende des Winters 1841 in strengster Kälte, in Commißkleidern nach Papa, von wo er seinen Eltern seine Rückkehr meldete. Nun setzte er seine Studien fort. schloß sich einem ungarischen Studenten» vereine an und veröffentlichte in dem von demselben herausgegebenen Alma- nache ein paar Gedichte. I n Folge eines muthwilligen Streiches wurde er relegirt und durfte die Schule nicht wie- der besuchen. Er begab sich nun nach Preßburg, wo er eine wandernde Schau» spielertruppe antraf und sich zu dieser gesellte. Als Schauspieler mochte er nicht viel Glück gehabt haben, denn er trennte sich bald von der Truppe und war wieder nach Pä.pa zurückgekehrt, wo er sich mit demnachherigen Maler P e tr ics 'Orlay lS. 113 d. Bdö.) und mit Moriz I6ka i ^Bd. X^ S. 246^ befreundete. Damals schickte er an die ungarische Wochenschrift „^tkenHOuui" in Pesth. noch unter sei- nem Familiennamen Petrovics. ein Gedicht, welches auch in der Nummer vom 22. Mai 1842 abgedruckt steht. Nun schloß er sich wieder einer Wander« truppe an, mit welcher er nach Debreczin und von dort nach Weifsenburg ging. Als der Reichstag 1843 in Preßburg sich versammelte, ging Petäf i über Pesth, wo er unter dem Namen Paul Kis von Pönöge, dem damaligen Redacteur des Athenäums. Bajz a sBd.I,S. 127^, persönlich einige Gedichte für diese Zeit« scdrift übergab, nach Preßburg zur Truppe, die sich mittlerweile dort ein» gefunden hatte. -Noth zwang ihn daselbst, den Dienst eines Landtagsschreibers zu verrichten. Während dieser Zeit wurde er mit dem Dichter Coloman 3 isznyai id. XV, S. 243) bekannt, der ihm die Mittel verschaffte, nach Pesth zu reisen, von wo er sich bald darauf nach Gödöllö zurückzog und für seinen Lebensunterhalt mit Uebcrsetzungen in's Ungarische be- schäftigte. Er übersetzte damals für daS vonIgnaz Nagy jM.XX,S.31) her- ausgegebene „Roman-Magazin des Aus« landeS" (TülMäi re^ön^tär) zwei Ro« mane aus dem Deutschen, nämlich den französischen Roman von Charles B er» nard: „1^2. ksiums äs Hu2.rg.nt6 2,115" (2 K0108 kölF?, im „RsFHuMr", Bd. 16) und den englischen von James: „RobinHood" (im„Kss6v!tHr«,Bd.22 u.23). Immer aber war noch der Drang zum Theater überaus mächtig in ihm, und merkwürdigerweise besaß er aber nicht die leiseste Spur eines schauspielert- schen Talentes, wie denn auch seine ganze äußere Erscheinung für nichts weniger denn die Bühne paßte. So zog er denn wieder nach Debreczin. wo eben damals eine Wandertruppe sich aufhielt und ließ
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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