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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 213 -
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Seite - 213 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22

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PHMpps 213 hatten aber auch die weiteren Aussichten seines Fortkommens in Preußen gewech. selt. Es war ihm eine Professur in Halle zugedacht, er aber sofort als Candidat fallen gelassen und fünf Jahre lang bei allen ferneren Bewerbungen regel mäßig übergangen worden, ungeachtet seine Vortrage stark und gern besucht waren. Unsere Quelle berichtet über die« sen Vorgang wörtlich: „Ein Friedrich Förster, der Jahre lang den Umritt des großen Kurfürsten in der Neujahrs nacht poetisch besang, durfte Phi l ipps ungestraft in diesen elenden Reimereien öffentlich höhnen. Der Minister von Al> ten stein ignorirte Phi l ipps seit seiner Konversion vollständig". Selbst die spa» ter von P. veröffentlichten Wissenschaft» lichen Arbeiten, wie sein deutsches Pri» vatrechi, das im Jahre 4828 erschien, und seine im Jahre 4832 veröffentlichte deutsche Geschichte, Arbeiten, deren wis< senschaftlichen Werth selbst die einseitige Beurtheilung des Protestantismus nicht zu schmälern im Stande war, vermochten nicht an maßgebenster Stelle das Vor- urtheil gegen P. zu beseitigen, gegen den die Animosität so weit getrieben wurde, daß ihm auch nicht einmal ein katholi» scher Lehrstuhl auf einer preußischen Uni» verfität anvertraut werden durfte. Daß unter solchen Umstanden P. die nächste Gelegenheit ergriff, den Staat, der ihm einen aus Ueberzeugung unternommenen Glaubenswechsel so bitter entgelten ließ, zu verlassen, begreift sich wohl von selbst und in der That nahm P. auch im Jahre 1833 einen Ruf nach München an, wo er im Anbeginn im Ministerium des Innern beschäftigt wurde, bald aber in die philosophische Facultät eintrat und historische Vorlesungen hielt, worauf er dann zur juridischen Facultät überging. In München lebte P. zu jener Zeit mit Mannern wieBrentano,Döll inger, beide Görres, H aneb erg. Lasaulr. Möhler, Moy. Windischmann. Sohn, u< A. in wissenschaftlichen Verkehr. Unter dem Ministerium Abel kam die katholische Richtung im wissenschaftlichen und staatlichen Leben Bayerns zur vollen Geltung und Phi l ipps' Biograph be< merkt dieferh.alb, „daß selbst Protestant!« scher Seits zugestanden ist, Abel und seine katholischen Allurten haben für die Freiheit des kirchlichen und religiösen Gewissens einen sehr rühmlichen Kampf geführt, einen Kampf, dessen richtige Würdigung und Bedeutung erst recht hervortreten wird, wenn die Vertheidi. ger der Gewissensfreiheit, die sogenannten Ultramontanen, den Herren der cäsari< schen Allgewalt gegenüberstehen weiden". Für die Förderung oberwähnten katho« tischen Geistes, der damals in Bayern an der Tagesordnung war, gründete P. in Gemeinschaft mit Guido Görres„Die historisch'politischen Blätter für das ka- tholische Deutschland". Die äußere Ver- anlassung hatten die Cölner Wirren ge- geben und sie waren fast gleichzeitig mit dem Ministerium Abel in's Leben getre» ten. Die beiden genannten Redacteure, wie überhaupt die Mitarbeiterdes genann« ten Blattes standen gegen das Vorgehen Preußens, das so weit sich vergaß, gegen den von Clemens August angefoch- tmen katholischen Geist chicanirende Polizeilnaßregeln anzuwenden, mit allen Waffen der Wissenschaft auf das Ent« schiedenste ein. Dadurch gewannen die ' historisch > politischen Blätter eine un< geahnte Bedeutung und München mit seiner Hochschule wurde der Hort deS katholischen Princips in Deutschland. Im Jahre 1846 wurde Phi l ipps Rector der Hochschule. In jener Zeit erschien auch sein Hauptwerk, das Kir«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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