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Piller 294 Pillersdorf
-talentvolle Knaben auö Poisdorf oder Wil<>'
helmsdorf Rücksicht zu nehmen, und hat der
jeweilige Pfarrer von Poisdorf das Vor.
schlagrecht. Dieses Vermögen soll im Semi<
nar abgesondert unter dem Titel: „Prälat
Piller'sche Universal'Erbschaft" verwaltet wer.
den, und im Falle der Aufhebung deS Semi<
nars dem Armeninstitute zu Poisdorf zufal<
Irn. Zum Crecutur deS Testaments ernannte
Prälat P i l ler den k. k. n. ö, RegierungSralh
Herrn Johann Pretsch v. Lerchenhorst
Wiener Journal 1866. Nr. 8. — Frem.
den-Blatt . HerauSa. von Gust. Ritter v.
Heine (Wien, 4°.) 1866. Nr. 275/j
Piller. Unter diesem Namen trat der
nachmalige Oberstlieutenant und Ritter
deS Maria Theresien-Ordens Stephan
Freiherr von Becsey de la Volta als
Gemeiner in das Infanterie-Negimeut
Erzherzog Franz Karl Nr. 32 ein, siehe:
Vecsel) de la Voltll, Stephan Freiherr
von M . I, S.
Mersdorf, Franz Xaver Freiherr
(k. k. Hofkanzler, geb. zu Brunn
im Jahre 1786. gest. zu Wien 22. Fe<
bruar 1862). Ein Sohn des k. k. Truch»
sessen und Hofrathes der obersten Justiz-
stelle FranzTaver 'sll.) Freiherrn von
Pi l lersdorf sgeb. 4. Juli 1757. gest.
13. Jänner 1806) ^s. d. S. 302. Nr. 3)
aus dessen Ehe mit Johanna geb.
M a j t h ö n y i von Kessel ökö (gest.
21. October 1803). Nach beendeten
rechtswissenschaftlichen Studien trat er in
den Staatsdienst und war im Jahre
1808 — damals 24 Jahre alt — bereits
jüngster Official — mit dem Range eines
RegierungSseeretars — bei dem Staats-
und Conferenzrathe für die inländischen
Geschäfte. Im Jahre 1811 wurde er,
Hofsecretar bei der k. k. allgemeinen Hof.
kammer und 1813 Hofrath. Im folgen-
den Jahre war er unter denjenigen
Mannern, welche Kaiser Franz durch
Verleihung des sogenannten silbernen
Civil-Ehrenkreuzes für in den Jahren 1813 und 1814 erworbene Verdienste
auszeichnete, 1817 wurde er dem Finanz»
minister Grafen Johann Philipp Sta»
dion zur Dienstleistung zugetheilt und
1822 zum dirigirenden Hofrath bei dem»
selben ernannt; 1824 wurde er vierter
Vice»Prasident bei der allgemeinen Hof«
kammer, 1826 dritter. 1829 zweiter, end«
lich 1831 erster Vice-Präsident, 1832
empfing er die Geheimrathswürde und
der Kaiser ernannte ihn gleichzeitig zum
Kanzler bei der vereinigten Hofkanzlei
(dem jetzigen Ministerium des Innern);
1844 verwandelte sich sein Titel in den
eines Hofkanzlers; 1843 nahmen ihn die
niederösterreichischen und die galizischen,
1846 die mährischen Landstände in ihre
Mitte auf; 1845 wurde er Ehrenbürger
von Wien. 1846 Ehrenmitglied der
Wiener Akademie der Künste. I n dem
zuletztgenannten Jahre erhielt er das
Commandeurkreuz des St. Stephan-Or»
denS, sowie Anfangs 1848 das Ehren-
kreuz deS Iohanniter»OrdenS. Endlich
nahm ihn die Akademie der Wiffenschaf«
ten unter ihre Ehrenmitglieder auf. Mit
solchen Aemtern, Würden und Titeln
ausgestattet, traf den Freiherrn von
Pi l lersdor f das Jahr 1848. Nach
dem Sturze des Ministeriums Fiquel«
mont Md. IV, S. 221^ welcher durch
eine Demonstration vor der Wohnung
des Premiers erfolgte, fiel aufPil lers»
dorf die Wahl, an die Spitze eines
neuen „volksthümlichen" Ministeriums
zu treten. Er selbst hat in einer seiner
Zeit vielgelesenen Broschüre, betitelt:
,Rückblicke ank die politische Bewegung in
GeZterrrich in den Jahren l8Ä3 nnd 1339, von
F. n. P.". seine Verwaltung zu rechtferti-
gen versucht. Der Sicherheitsausschuß
verlangte spater von dem Stellvertreter
des Kaisers (Erzherzog Johann) die
Entlassung Pi l lersdor f f 's ; er trat
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon