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Mwar 304 Piüwein
wordene Dr. Veith seine Stelle am
Thierarznei'Inftitute niedergelegt und in
den Ruhestand übertrat, übernahm P.
im Jahre 4833 die Vorträge über Natur«
geschichte, Physik, Diätetik. Zuchtkunde.
Geburtshilfe und gerichtliche Thierheil,
künde, wozu im Jahre 4859 noch die
3andwirthschaftslehre kam. Nebenbei be-
sorgte er noch die polizeilichen und ge»
richtlichen Fälle des Veterinärwesens der
Stadt Wien. P. ist auch seit Jahren als
Schriftsteller in seinem Fache thätig.
Selbstständig gab er nur das „Nehrbnch
dn HllkbeLchlllgzlehre mit Inbegris der Ähre
mm Klllnrnbrschlllge" (Wien 4838, Brau«
müller; 2. Aufi. ebd. 4862. gr. 8".) her-
aus; sonst aber ist er ein fleißiger Mit»
arbeiter an der von den Mitgliedern des
k. k. Thierarznei.Institutes in Wien her»
ausgegebenen Vier te l jah rsckrift für
wissenschaftliche Veterinärkunde, in wel>
cher er die Berichte über das Hundesvi«
tal, dessen Besorgung er anfänglich mit
Hayne, seit 4833 allein über sich hat,
ferner Aufsätze über das Ausziehen der
Backzähne und Construction einer neuen
Zange, über Beschälseuche. Pferdezucht
in Südsteiermark, Trachtigkeit und Ge«
burt einer Giraffe u. m. a. veröffentlichte.
In einem seiner Aufsätze sprach er die
Ansicht aus, daß die Entwickelung der
Hundswuth der dreigliedrigen laenig.
VokinoooLouL zuzuschreiben sei. P., der
auch Mitglied mehrerer gelehrten Fach«
vereine und landwirthschaftlichen Gesell«
schaften ist, beschäftigt sich zur Zeit mit
einer Naturgeschichte, Raumlehre und
Gesundheitspflege im nächsten Hinblicke
auf die Thierwelt.
Biographisch.literarisches Lexikon der
Thierärzte aller Zeiten und Länder u.
s. w. Gesammelt von G. W. Schrat» er, uer«
vollständigt und herausgegeben von Dr. msä.
Eduard Hering (Stuttgart 4863. Ebner u.
Seubert. gr. 8<>.) S. 323. PillweW,Benedict (Schriftsteller,
geb. zu Ob er sülz in Niederösterreich
im V. O. M. B. 26. November 1779.
gest. zu Linz 27. Jänner 1847). Sein
Vater Franz. war ein unbemittelter
Weinhauer. Der Knabe verrichtete im
Elternhause die leichteren Arbeiten im
Weingarten, besuchte aber zugleich die
Ortsschule, in welcher sein Fleiß und sein
Talent die Aufmerksamkeit deS Pfarrers,
eines Benedictiners deS salzburgischen
Stiftes Michelbeuern. welchem Obersulz
in Hinsicht der geistlichen Verrichtungen
und weltlichen Administration gehört,
erregte, durch dessen Vermittelung P. als
zwölfjähriger Knabe nach Salzburg kam,
das nun, wie später Linz, seine zweite
Heimat wurde. I n Salzburg beendete
P. in den Jahren 1792—1801 die latei-
nischen und philosophischen Studien, und
begann im letztgenannten Jahre den
Besuch des pädagogischen Kollegiums.
Im Jahre 1803 wurde Salzburg, nach-
dem Fürsterzbischof Col loredo die
weltliche Regierung niedergelegt, in ein
weltliches Churfürstenthum verwandelt,
deffen Regierung Erzherzog Ferdi«
nand, Großherzog von Toscana, über»
nahm. Im März 1804 trat P i l lwein
als, Tagschreiber bei der Staatsbuch-
tung ein mit einem monatlichen Gehalte
von 12 fi., welcher spater auf 22 fl.
erhöht wurde. Als im Februar 1806
Salzburg in österreichische Verwaltung
überging, übernahm P. am 8. Septem«
ber 1806 an Vierthaler'S Stelle die
Redaction der Salzburger Staats-Zei«
tung, welche ihm zuerst probeweise, dann
aber desinitiv auf fernere Zeit überlassen
wurde. Im Jahre 1807 rückte P. zum
Accessisten bei der Salzburger Provin«
zial.Staatsbuchhaltung vor, nebenbei
das Geschäft der Zeitungsredaction be«
sorgend. Bei den politischen Verände»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon