Seite - 342 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
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Pirquet 342
Fahne an einer gleichfarbigen Stange hält.
an deren Spitze auf einem goldenen Knopf
ein einfacher linkSgckehrter kleiner goldener,
zum Fluge gerichteter Adler angebracht ist.
Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf
welcher sich ein in'S Visir gestellter gekrönter
Turnierhelm erhebt. AuS der Krone wächst
ein offener blauer, mit einem goldenen Stern
belegter Adlerflug, welchem ein rother Löwe
mit offenem Rachen. auSgeschlagener rother
Zunge und aufgeschlagenem Schweife einge.
stellt ist. Die Helm desen sind rechts roth
mit Silber, links blau mit Gold belegt.
Pirquet von Ceseuatico, Peter
tin Freiherr (k. k. Feldzeug meist er
und Ritter des Maria Theresien-Ordens,
geb. zu Lüttich 4. Februar 4784, gest.
zu Wien 21. November 5861). Der
Vater deS Vorigen. Schon bei der Be«
lagerung von Mastricht durch die Fran«
zosen im November 1790 that sich der
damals kaum zehnjährige P. unter den
Knaben und Jünglingen, welche ausge«
rüstet und auf den Wallen der Festung ver>
wendet wurden, um den Gegner glauben
zu machen, daß es dem Platze an Vertheil
digern nicht fehle, durch Bravour und
Tapferkeit hervor. 48 Jahre alt, trat er
am 46. December 4799. als Cadet in
das Infanterieregiment Freiherr Beau»
lieu Nr. 38. wurde am 4. August 4800
Fähnrich und vor Ausbruch des Krieges
4803 Lieutenant in demselben; im'Fe-
bruar 1809 rückte er zum Oberlieutenant
vor und trat, nachdem er bei Ebelsberg
im nämlichen Jahre gefangen worden,
bei seiner Rückkehr nach fünfzehnmonat»
licher Gefangenschaft im Jahre 4844
seiner schweren Bleffuren wegen mit
Capitans« Charakter in den zeitlichen
Ruhestand. Im Juni 4843 kehrte P.
in den activen Dienst zurück und wurde
als Hauptmann in das 8. Iager<Batail>
Ion eingetheilt. Im December desselben
Jahres wurde er zum Major, im Octo«
ber 1848 zum Oberstlieutenant befördert und im Jahre 1816 Commandant des
9. Iäger-Bataillons. Im Jahre 4829
rückte er zum Obersten, 4834 zum Gene«
ral'Major vor. als solcher erhielt er das
Commando einer leichten Brigade bei
den mobilen Corps in Italien, kam
spater in gleicher Eigenschaft nach Lai.
bach, bis er im Jahre 1838 zum Feld«
marschall'Lieutenant und zum FestungS-
commandanten von Legnago ernannt
wurde. Da ihm das Klima nicht zusagte,
trat/ er vorderhand in den Ruhestand
über, in welchem er verblieb, bis seine
Ernennung zum Lieutenant in der Arcie.
ren<Leibgarde erfolgte. Im Jahre 4843
ernannte ihn der Kaiser zum 2. In Hader
des den Allerh. Namen führenden Tiro«
ler Iäger-Regiments und verlieh ihm
gelegentlich seines fünfzigjährigen Dienst,
jubilaums im December 4849 die ge-
heime Rathswürde', im Jahre 1880
rückte P. zum Oberlieutenant, im Jahre
4836 zum Capitän der Arcieren-Leib-
garde vor und wurde 4857 Feldzeug«
meister. Während seiner 61jährigen
Dienstzeit verrichtete dieser „Letzte der
Wallonen" der activen Armee, wie P. im
Heere genannt zu werden pflegte, eine
Reihe von Waffenthaten, welche ihm in
der Kriegsgeschichte Oesterreichs einen
unvergänglichen Namen sichern. Schon
als Cadet zeichnete er sich durch seine
Tapferkeit in den Schlachten bei Engen.
Mößkirch und Bieberach auS. Als Fahn-
rich commandirte er am 3. December
4800 eine Compagnie mit bestem Er-
folge; als Lieutenant nahm er als Com-
mandant einer Streifabtheilung am Bo>
densee in der Nacht vom 49. Octoder
4805 dem Feinde vierzig Proviantschiffe
ab und brachte sie nach Lindau, wo er
sie dem Festungscommandanten übergab;
auch zeichnete er sich bei Imst. Botzen,
Trient, Bafsano durch seine Tapferkeit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon