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tischen Interesse aus. Dr. Weitenwe
ber entwarf in seinem Werkchen: „Dil
medicinischen Anstalten Prags nach ih^em
gegenwärtigen Zustande" (Prag 4843),
S. 36—44. ein getreues Bild seiner
Wirksamkeit und Leistungen, auch war
seine Klinik und Abtheilung von Aerzten
des In« und Auslandes eifrig besucht,
da er sich immer auf der Höhe der
Wissenschaft, wie dieß auch seine fach.
wissenschaftlichen Arbeiten bezeugen, er-
hielt. Auch wenn es sich um die an der
Präger Hochschule nothwendigen wissen
schaftlichen Reformen handelte/ befand
sich P. immer unter denjenigen, welche die
selben auf daS Eifrigste befürworteten und
deren Einführung förderten. 14 Jahre war
P. in seinem Lehramte thätig, als ihn
die Prager Hochschule in Würdigung so
vielseitiger und hervorragender Leistun»
gen für das Studienjahr 1834/1833
zum Rsotor MgAQiÜQUL wählte, bei wel«
cher Gelegenheit P i tha 400 fi. zur
Gründung des Witwenfondes an der
medicinischen Facultät zu Prag widmete.
Nun wurde er im Jahre 1837 an die
im Jahre 1834 wieder eröffnete medici»
nisch-chirurgische Josephs«Akademie in
Wien als Professor der Chirurgie und
chirurgischen Klinik berufen. Bei seinem
Scheiden aus Prag wurden ihm als Be>
weise ehrenvoller Anerkennung und liebe-
voller Theilnahme verschiedene Ovationen
dargebracht. Auch an der Iosephs'Aka«
demie in Wien wirkte P. mit gleichem
Eifer zur Heranbildung von tüchtigen
Feldärzten . Durch gewandte Benützung
aller dazu führenden Mittel und Wege
errang er in kurzer Zeit ein solches An»
sehen, daß er bei dem Mitte 1839 aus«
gebrochenen Kriege zwischen Oesterreich
und Frankreich-Sardinien über ausdrück»
lichen Wunsch Sr. Majestät des Kaisers,
nachdem er mit Allerhöchster Enrschlie- ßung vom 13. Mai 1839. den Charakter
eines Oberstabsarztes 2. Classe erhalten
hatte, in daS Hauptquartier Sr. Ma-
jestät und zur Vornahme wichtiger Ope-
rationen und Behandlung verwundeter
Ofsiciere sich auf den Kriegsschauplatz
begeben mußte. wo er während drei
Monaten eine mühe», aber auch rühm«
volle Thätigkeit entwickelte, deren Schil>
derung jedoch die Grenzen dieses nicht
medicinischen, sondern allgemeinen bio.
graphischen Lexikons übersteigt. Für seine
hervorragenden Leistungen im Feldzuge
1839 wurde er mit Allerh. Entschließung
vom 3. August 1839 durch Verleihung
deS Ritterkreuzes der eisernen Krone
3. Classe ausgezeichnet und den Statuten
des Ordens gemäß mit Diplom vom
29. December 1859 in den erblichen
Ritterstand des österreichischen Staates
erhoben. Nach Beendigung des Feld»
zugeS und Auflösung des operirenden
Hauptquartiers kehrte P. am 31. Juli
1889 zu seinem einflußreichen Wirkungs-
kreise als Lehrer an der Iosephs»Akade«
mie zurück und trug von Jahr zu Jahr
zum Emporblühen der Akademie wesent«
lich bei. Bei Errichtung des Unterrichts,
rathes im Jahre 4863 wurde er mit
Hy r t l , Skoda und Schroff in den-
elben, im Jahre 1864 in daS Militär-
Sanitätscomilö berufen und bei Aus»
bruch des italienischen Krieges 1866
neuerdings dazu auSersehen, an der Seite
Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Al-
brecht die Oberleitung über das Feld«
sanitatswesen und die Feldspitäler zu
'ühren und die größeren Operationen bei
den Verwundeten vorzunehmen. Er löste
ie ihm übertragene wichtige Aufgabe, wie
'cho-n früher, mit großem Geschicke und un^
ermüdeter Thätigkeit und trug wesentlich
u den günstigen Heilerfolgen bei den Ver-
wundeten nach der mörderischen Schlacht
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon