Seite - 378 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
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I n Sehnsucht nach seinem Heimatlande
verließ P< im Frühlinge 4860 seine an«
genehme Stellung in Wien, und nach-
dem er noch ein Jahr in Ungarn im
Hause des Grafen (5rennev i l le Unter-
richt gegeben, begab er sich nach Prag,
wo er seither als Lehrer und Componist
fast ausschließlich nationalen Gesanges
lebt. Er hat bereits eine große Anzahl
Schüler, namentlich den Adelsfamilien
angehörig, im Gesänge ausgebildet. Die
Zahl der von ihm bisher veröffentlichten
Compofitionen übersteigt etwas ein hal-
bes Hundert, es sind meistens Compo»
fitionen von Gedichten öechischer Poeten
oder von Volksliedern, von welch letzte-
ren 'er eine Sammlung unter dem Titel:
ssan» <Zs sa?o?z"^ Heft 1 bis 3 (Prag
4831—1863, B. Christoph und W.
Kühe) herausgegeben hat. Ein vollftan«
diges Verzeichniß seiner oechischen Lieder-
Compositionen enthält Franz Douha's
(Prag 1864. I . I. Kober, 4«.). S. 176
u. 177. Von seinen deutschen Gesängen,
welche in die erste Zeit seines Schaffens
fallen, sind am bekanntesten die Compo»
sition des reizenden Gedichtes von Ana-
stasius Grün: „Die Vriicke". 0p. 6; —
zAmarllllthZ zvllltleslietler nun Oscar unn Ne ü»
niits. G^kluZ ulln sieben Müern", 0p . 8 ;
— „Herbstlird", für Sopran oder Tenor;
dasselbe für Alt oder Bariton. 0p. 8;
— „Herz nnd See, Gedicht uan Aebwitz",
für Sopran und Bariton; — „WandlrrrZ
Ibendiied", 0p. 18; — „Wuldlied ulln
Genner". 0p. 20. Von seinen Salon»
stücken
sind anzuführen: „^a öe^s^^/-
oäz'snns. Mo^satt cis Ha^o»") 0x. 12;
0p. 13, und ^ c?« Hsalll^", 0p. 17. Noch ist zu erwäh.
nen, daß P. zu den ersten Stiftern der
Präger Künstler-Beseda gehört.
Dr. )si>lmt.
I/Hä. N is^o? , d. i. Conversationö-Lexjkon.
Redigirt von Dr. Franz Ladislaus Rieger
(Prag 4859. I . L. Kober. Le?. 8«) Bd. VI ,
S. " 2 .
Pixis, Friedrich Wilhelm (Vio l in-
V i r tuos , geb. zu Mannheim im
Jahre 1786, gest. zu Prag 20. October
1842). Gehört einer berühmten Kunst,
lerfamilie an; sein Vater, ebenfalls-
Friedrich Wi lhe lm, war Organist
an der evangelisch-reformirten Kirche zu
Mannheim und ein tüchtiger Schüler deö
Abbö Vogler. Der Sohn zeigte im
frühesten Knabenalter großes Talent für
die Musik und das Zeichnen, welch letzte»
reS aber bald der Musik weichen mußte. -
Der Vater selbst unterrichtete ihn An»
fangs auf dem Clavier, als aber der
zweite Sohn, Johann Peter, auch
ungewöhnliche musikalische Begabung,
namentlich im Clavierspiele, an den Tag
legte, widmete sich Friedrich Wil«
Helm dem Violinspiele, welchem er auch
seither treu blieb. Sein erster Meister
im Violinspiele -war Rit ter, später
Luci, ein Schüler des berühmten Vio>
liri'Virtuosen Fränzl. Der Knabe
machte so ausgezeichnete Fortschritte, daß
ihn nun Fränzl selbst als Schüler
annahm und ihn so ausbildete, daß er
im Alter von neun Jahren mit seinem
Violinspiele Aufsehen erregte. Die Be-
soldung des Vaters war eine kärgliche
und die damaligen kriegerischen Zeiten
boten wenig Gelegenheiten zu Neben»
verdienst dar; da war es denn Fränzl ,
der dem Vater den Rath gab, mit seinen
beiden Knaben auf Kunftreisen zu gehen.
Der alte P. befolgte diesen Rath und
trat im Jahre 4797 seine Künstlerfahrt
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon