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Pleischl 41? Pleischl
quelle bei Tschachwih; — die Mineral»
quelle nächst Mariaschein bei Teplitz. ge.
nannt der Freßbrunnen; — die Moor«
erde bei Karlsbad, wo. er zugleich eine
Anleitung beifügte, diese gewöhnliche
Moorerde der Dorotheenau mit Bestand-
theilen des Karlsbader WafferS zu
schwängern und dadurch in einen Mineral«
moor zu verwandeln, der auch mit dem
besten Erfolge zu Moorbadern u. s. w.
angewendet wird; — die Wiesenquelle
im Franzensbad, deren Analyse Professor
Dr. Gustav Wol f zu Ende führte. —
Eine große Wirksamkeit entfaltete P. fei>
ner für die b'öhmischen Bäder überhaupt
und unbenommen bleibt ihm das Verdienst
zum Gedeihen von Franzensbad, Ma>
rienbad, Teplitz und Karlsbad wesentlich
beigetragen zu haben. Die als sehr
zweckmäßig befundene Einrichtung der
Stadtbader in Teplitz ist größtentheils
sein Werk, und ebenso erfolgreich erwiesen
sich seine Vorschläge bei dem Baue und
der Einrichtung der Moorbäder in Teplitz;
ferner wies er die Grundlosigkeit des
Vorwurfs der Unbeständigkeit nach. wel>
cben man gegen die Marienbader Heil»
quellen, namentlich gegen den Ferdinands»
brunnen erhoben hatte. Nachdem Ber«
zelius bereits das Karlsbader Ther»
malwaffer untersucht, nahm P. eine
neue Analyse vor und förderte noch drei,
bis dahin unentdeckte, sehr wirksame
Bestandtheile desselben, nämlich Kali,
Jod und Brom, zu Tage. Vornehmlich
aber ist sein Werk: die Versendbar»
kcit des Karlsbader Therlnalwaffers mit
Beibehaltung seiner Heilkräfte, was frü»
her für unmöglich gehalten wurde. I n
Folge von Pleischl's Bemühungen
bezieht die Stadt Karlsbad, ohne daß
die Frequenz der Badegäste, wie man
besorgte, abnahm, indem diese vielmehr
sich steigert, für die Versendung ihres
v. Wurzbach, biogr. Lerikon. XXII. ^Ged Thermalwafsers seit dem Jahre 4846
einen jährlichen Pachtzins von 6773 fl<,
ein Reinertrag von Wasser, das vordem
ganz nutzlos in der Tepel dahinrann.
Ueberdieß ist die Wafferversendung im
Zunehmen begriffen. — Ferner faßte P.
auch in Wien den Plan, die Grundlage
zu einer medicinischen Topographie die«
ser Stadt zu schaffen und hatte auch
mit der Untersuchung des Waffers
mehrerer Brunnen begonnen. — Ein
nicht geringes Verdienst endlich ist seine
Erfindung eines vollkommen unschad,
lichen metal l f reien Emai ls, wo»
mit Geschirre aller Art aus Eisenblech
inwendig dauerhaft überzogen werden
können. Es war dieß das Ergebniß
langjähriger, mit vielen Opfern vel>
bundener Versuche und hatte die Beseiti«
gung der schleckt glasirten irdenen und
der kupfernen Kochgeschirre aller Art zur
Folge. Pleischl's selbstständig erschie.
nene Druckschriften führen folgende Titel:
„Nll5
chemische Alllwratllrinm t>cr k. k. AnillLl-
sität in Prag. Entstehung und gegenwärtiger
SnLtantl desselben n. Z. m." (Prag 1820,
1 K., gr. 8".); — „Bemerkungen ;n dem
Werke keg Herrn Nr. H. F. A i l ian : „Nie
Nniurr5ttäten NentschlllndZ in mciiiciittZcti-Nlltur-
wiZsenZchllttlichrr Hinsicht betrachtet" . . . in
Nezishnng ant dir k. K. UnimrZitiit zn Prag"
(Prag 1829). worin er die gehaltlosen
aus einer nur flüchtigen Bereisung ge-
wonmnen Bemerkungen norddeutscker
Anmafsung in entsprechender Weise ab»
fertigt; — „Beitrüge p einer mMriniZchen
«Topographie Prags", 2 Lieferungen (ebd.
4836 und 1838. 8".); — „Veber Nrq2tull.
dildllng durch Sannenlicht nnb Sunnenmärme"
(ebd. 1836. 3".); — „Beiträge ^nr p^si-
kalischen Oellgraphie Nahmens", 1 Lieferung
(ebd. 1838. 8".). die drei letzten Schrif«
, ltt.Oct. 1270.) 27
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon