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recht wohl mit französischen Leistungen
ähnlicher Art messen konnte. Die ausge>
stellten Gegenstände erregten die Aufmerk»
samkeit des Kaisers Napoleon I I I . in
einem solchen Grade, daß er die Erzeugnisse
der Chodauer Porzellanfabrik mehrere»
male einer genauen Besichtigung unter»
zog. Auch war Leopold P. einer
der ersten der in seiner Porzellanfabrik
die Steinkohlen» statt der Holzfeue-
rung einfühlte. Auch Leopold war
nicht nur als Industrieller, sondern
gleichfalls als Wohlthäter in Böhmen
weit und breit bekannt. Er bekleidete seit
Jahren die Stelle eines Altersprä»
sidenten deö Prager Stadtverordneten'
collegiums, bis an seinen im Alter von
88 Jahren erfolgten Tod. Schließlich
sei noch bemerkt, daß die Brüder Porges
Edle von Portheim nicht selten allein
mit ihrem Prädicate als Edle von Port»
heim genannt erscheinen.
Adelstands'Diplom Hüo. «. Juni 1341.
— Die Neuzeit (Israelitische Wochenschrift
für politische, religiöse und Culturinteressen)
(Wien, 4°.) 18?«, Nr, 22. — Prag er Zei>
tung 18?«, Nr. 121. — Wiener Mi t ,
th eilungen. Zeitschrift für Geschichte, Kunst
und Wissenschaft, Herausgegeben uon Di-.
M. Letter!« (Wien, 4«.) XVI. Jahrg.
(1889), Nr, 2: „Dem Andenken des Herrn
Leopold Edlen uon Porthcim in Prag", uon
I)i'. M, Letteris. — Wiener Zeitung
18U0,Nr. 8,— Presse (Wiener polit, Vlatt),
uom 2. August 1833, im Artikel, „Die östcr»
reichische Industrie auf der Pariser Welt«
Ausstellung", und ebenda 1862, Nr, 289. —
Wappen. Vin uon blauer und Goldfarbe in
die Quere getheilter Schild, I n der oberen
blauen Hälfte erscheinen zwei quer neben»
einander gestellte goldene Sterne, I n der
unteren goldenen Hälfte sind zwei — nus na<
türlichen an dem rechten und linken Seiten»
rande sich verbreitenden — Wolken heruor»
gestreckte bloße Arme mit ineinander geschla»
genen Händen zu sehen. Auf dem Schild'e
ruht ein gekrönter Turnierhelm. Aus der
Krone ragt (im Wappen des Moses) zwi»
schen zwei offenen, mit den Sachsen gegen» einander gekehrten, uon Gold und blauer
Farbe abwechselnd in der Quere getheilten
Adlerflügeln ein natürlicher Hirschkopf nebst
dem Halse, mit einem zehnendigen Geweihe
und einer vorgestreckten rothen Zunge her»
vor. Die Helm decken sind zu beiden Sei,
ten blau mit Gold unt«legt, Von diesem
Wappen des Moses P. unterscheidet sich
jenes seines Bruders Leopold (Iuda) nur
dadurch, daß statt des Hirschkopfes zwischen
den Sachsen eine natürliche rothe Rose mit
einer Knospe zur Rechten und zwei Blättern
zur linken Seite aus der Krone emporwächst,
Pork, Mathias. Unter diesem Namm
kommt in Georg F6jer's „^
Nr. 74. der, Priester der Gesellschaft
Jesu, Joseph Pock vor, dessen schon im
XXII . Bde. dieses Lexikons. S. 481,
Erwähnung geschah.
Plirsile, Giuseppe (Tonsetzer, geb.
zu Neapel, nach Andern zu Bologna
um das Jahr 1672, gest. zu Wien
29. Mai 1780, nach Bernsdorf-Schlade»
bach und Gaßner bereits am 1 Mai
1730). War der Sohn eines TonseheiS
C a r l o P., der gegen Ende des'
17. Jahrhunderts zu Neapel lebte und
durch seine Oper „Nerone" bekannt ge-
worden. Giuseppe P. war zuerst
Kapellmeister in Neapel, von 1704 bis
1711 in der gleichen Eigenschaft zu
Barcelona bei König Kar l III., kam
1813 nach Wien, wo er bei der Kaiserin
Amal ia Singlehrer war, bis er am
1,7. December 1720 nach dem Tode
Genuesi's dessen Stelle als Hofcom-
positor einnahm. Er starb im Alter von
78 Jahren, nachdem er letzteres Amt
durch 30 Jahre verwaltet hatte. Seine
Werke, Opern und Oratorien erfreuten
sich seiner Zeit eines besondern Lobes
uon Seiten Hasse's, der seinen Aus»
druck „unübertrefflich" nannte. Seine
Schreibart war natürlich und doch
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon