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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Seite - 161 -
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Seite - 161 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23

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164 seiner Rückkehr in das Vaterland stand er treu zum Könige S igmund I I I . gegen den durch die Zborowskische Partei erwählten Gegenkönig Erzherzog Max imi l ian von Oesterreich. Später zog er gegen die Kosaken, aus und im Jahre i»94 mit dem Großkanz» ler uon Polen, Zamoyst i , in den Krieg in der Moldau. Dort kämpfte er gegen den uon Sigmund Bathory, Großfürsten von Sie< benbürgen, zur Einnahme der Moldau ent> sendeten Stephan R osw an wiederholt in sieg» leichen Schlachten, nahm ihn gefangen «nd ließ ihn lebendig spießen. Als. im Jahre ILU« Michael, Wojwode der Walachei, sich der Moldau bemächtigen wollte, zog Potocki mit oberwähntem Zamohski neuerdings in die Moldau und lieferte dem Wojwoden Michael zuerst am Fluffe Tilesimo, dnnn bei Lorissa siegreiche Schlachten. Auch kämpfte Johann ruhmvoll gegen die Tataren, hielt zu dem Könige S igmund I I I . in dem Aufstande in Polen wider die Conföderirten und lam ihm mit noch drei Brüdern und ansehnlicher Mannschaft zu Hilfe. Zuletzt zog er mit, dem Könige in den Moskowiter Krieg, wohnte uon lVllS bis 16ll der Belagerung uon Smolensk bei, führte auch mehrere glück» liche Gefechte aus, starb aber auch daselbst im Alter von »8 Jahren. Johann P. be, kleidete zuletzt die Stelle eines Generals uon Podolien und Wojwoden uon Braclaw, welch letztere später der König ftinem.Bruder Jacob verlieh. — Porträt. Johann und Jacob Potorki. 2I»nIc äea< ic^otlo^ r^I. (8«.). — 22. Johann Potocki (Reisender. Ge< schichtsftrscher, geb. 8. März 17L1. gest. 2. December <8lä). Ein Sohn Joseph's P. von der Lancuter Linie und einer Gräfin Ossolinska, Graf I oh ann zeigte in ftü> her Jugend ungewöhnliche Geistesgaben, ins» besondere ein vortreffliches Gedächtniß. Seine Erziehung erhielt er zugleich mit seinem Bru> der S e v t r i n in Genf und Lausanne; er verlegte sich mit großem Eifer auf Erlernung der alten und neueren Sprachen und eignete sich uon letzteren die französische so vollkom» men an, daß er sie beffer, sprach und schrieb als seine eigene Muttersprache, worin auch der Grund zu suchen ist, warum er seine sämmtlichen Werke in derselben verfaßte, Außsrdem besaß er eine gründliche Kenntniß der griechischen und römischen Classiker, be> sonders der historischen. Nach seiner Rückkehr in'ö Vaterland trat er zuvörderst in die öster» reichische Armee ein und machte im Jahre Wurzback, bwar. Lerikon, XXI I I . IMedr, 2. 1?78 als CaUllllm'c'Officier den bayerischen Erbfolgekrieg mit. Nach dem Friedensschlüsse unternahm er, seiner längst gefühlten Reise, lust folgend, in den Jahren <7?8 und i??9 zunächst eine längere Reise nach Italien, Sicilim,-Malta, wo er Malteserritter wurde, und nach TuniS, welche erste Reise seinen Entschluß zu anderen größeren hervorrief, Im Jahre l?83 trat er aus dem Verbände hei österreichischen Armee, vermalte sich mit der Prinzessin Julie aus dem Fürstenhause c«Vo> mlrski und unternahm schon im folgenden Jahre seine Reise nach Constantinopel und nach zweimonatlichem Aufenthalte daselbst nach Egypten, wo er Alerandrien, Cairo und die Pyramiden besuchte und in dieselben den sprechenden Vers uon Del i l le : „Iisnr eingrub. Ueber Venedig zurückkehrend, begab er sich nun nach Paris, wo er vier Jahre verlebte und im Frühlinge 1787 nach Hol« land ging, wo eben damals der Bürgerkrieg wüthete. Die politischen Wechselfülle seineS eigenen Vaterlandes riefen ihn in dasselbe zurück, und Lort in den Reichstag gewählt, kam er den Obliegenheiten eines Volksver' treters mit allem Eifer nach. Die Muße, die ihm fein Beruf als Abgeordneter ließ, benutzte er theils zu Studien, theils zur Herausgabe seiner Neisewerke, zu welchem Zwecke er in seinem Paläste in Warschau eine eigene Druckerei errichtete, die er überdieß auch der öffentlichen Benützung überließ. I n seinem Eifer für die Sache des Vaterlandes ue» pflichtete er sich auf dem Reichstage im Jahre 1782 zur Auszahlung einer jährlichen Summe uon l8,«N0 fl. Poln. zur Vermehrung der Sappeurs und versicherte diesen Betrag auf seinen Gütern, Im Jahre i?9I ging er wie> der auf Reisen und besuchte nun England, Spanien und Marokko, uon wo ihn neuer» dings die politischen Ereignisse seiner Heimat in dieselbe zurückriefen. Im nächsten Jahre trat er als Freiwilliger in der Eigenschaft eines IngenieM'Hauptmcmns in die heimische Ccwallene'Vrigade ein, mit welcher er unter dem Befehle seines Bruders Sever in den Feldzug des Jahres 1792 mitmachte. Indes» sen lag er wie uor seinen wissenschaftlichen Studien und Arbeiten ob, und damals ent< stand in ihm der großartige Gedanke einer Bearbeitung dcr alten Geschichte des ganzm Slaventhums, zu welcher er durch Beifchaf» fung von Materialien aus allen nur den!« baren Geschichtsauellen die Voranstalten tiaf^ April l8?l.) 41
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Band 23
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Podlaha-Prokesch
Band
23
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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