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in,der „Neuen freien Presse«, unter andere
jene« über da« „Ferenthum" zugeschrieben
Unsere Quelle berichtet nun ferner: „Zu einen
Aufsteigen in seiner Stellung konnte dem —
damaligen Hofsccretär — unter den früheren
VeitMnissen die Art seiner schriftstellerischen
Thätigkeit nicht verhelfen, die Ministerien
Goluchowski, Schmerling und Vel
cred i ließen den entschieden freisinnigen Mann
einfach sitzen", eine Vernachlässigung, welch,
die neue Aera bereits gut gemacht hat
Prantner wurde zu Anfang des Jahres
l868 zum Sectiunsrath ernannt, später ihir
der Orden der eisernen Krone 3, Classe, dann
December 1869 der Titel und Charakter eines
Hofraths und zuletzt 187N eine wirkliche Hof,
rathsstelle verliehe,!. Seit einigen Jahren be
reits ist von P. nichts mehr im Drucke er>
schienen, P. wild überdieß als nusgezeichne»
ter Zitherspieler und großer Kenner der soge<
nannten „Holzvoesie", der Schnadahüpfeln
aus Oberösterreich und Sleiermark, gerühmt
Er sprach sieben Sprachen und wird als
Verfasser einer politischen Broschüre bezeich
net, welche zur Zeit erschien, als Schmer
ling an der Spitze des Cabinetö stand und
dessen Politik in günstiger Weise beleuchtete,
Man bringt mit dem Erscheinen derselben
den Umstand in Verbindung, daß P,, defsn
Stellung im Staatsdienste durch das ober,
wähnte Werk: „I)i»Ln!vinF vis^s" gefährdet
war, im Amte verblieb. Er war zweima
vermalt; aus erster Ehe stammt die Tochter
Hedwig sIehe über dieselbe weiter unten);
P,'s zweite Gattin Helene ist eine Schwe
ster des als MusiöEnthusiasten bekannten
(1868 verst°Mnen)vr.Iuseph Bacher lssehe
Bd. XXII, I I I . Folge der Nachträge, S. 4?U);
sie ist eine ausgezeichnete Pianistin, Schülerin
Thalbern's, eine gründliche und feine Ken<
nerin dcr englischen Literatur, und wird ihr
der nicht geringer Antheil an den Arbeiten ihres
GemalszuMchrieben, Auch sollV auerufe Id
ihr zu Chren sein Schauspiel „Helene" betitelt
habm. ^Deutsche Blätter. Beilage der
Gartenlaube (Leipzig, Ernst Keil, 4«,) !868,
S. 20. — Wanderer t8«6, Nr. 34?. —
Neue freie Presse l86?, Nr, 843, im
Feuilleton. — Klapp (Michael). Wiener
Bilder und Büsten (Troppau 486?, H. Kolck)
S, i88.) — 2. Hedwig Prantner, die
fchon erwähnte Tochter des Vorigen, hat m
den letzten'Jahren «inige Landschaftsbilber
sämmtlich Aquarelle, ausgestellt, welche ein
schönes künstlerisches Talent bekunden. I n der
M s ^,,V Prasch v ' > "
December.Ausstellung 18«? des österreichischen
Kunstvereins waren von ihr zu sehen: „Wald»
bach nach einer Studie Gaue,rmann's"
(4« fl,); — „Felsenpartie aus der Brühl"
(48 fl.); — im Jahre 18«8, im März: „Die
Prein bei Reichenau" (48 fl,); — im De,
cember: „Der Grimmlfall nach Gauer»
mann"; — „Schloß Wildegg bei Heiligen»
kreuz", und 18««, i», Jänner: „Wassecfall
in der Wildalpen". Die Fachkritik schreibt
über die Aquarelle der Künstlerin, „sie zeigen
jene kräftige Manier, welche die Lichter auf»
setzt, statt sie aufzusparen, wodurch das Aqua>
rell satte tiefe Fardentöne bekömmt und der
Oelstudieähnlich wird". ^Kataloge der Mo>
nats'Nusstellungen des österreichischen Kunst-
vereins, I8«7, December Nr. 83. <24; I««8,
März Nr. ?2; December Nr. 83; 18««. Iän>
nei Nr. ll3,^
Prantl. Peter Johann (auch Praudl).
In dieser Schreibweise erscheint öfter der
böhmische Maler Peter Johann Brau-
del. dessen Lebensskizze schon in Ad. II,
S. 1l3, dieses biographischen Lexikons
mitgetheilt worden.
Nachtrag'zu den Quellen: 8 v öta 2 a r (Präger
illustr. Blatt) I. Jahrg. (l«<!7). Nr, l4 u. lö,
S, l»4 u, ><? (mit Porträt). — lialUnn»
ki'nniücn, d, !, Vaterländisch«: Chronik (Pra<
g« illustr, Blatt, 4».) ,««!!. G. <7l: U»Il^
?«tv Ur«,n<l! ic<1v n, k,!«, umknl swann und
wo ist Maler Peter Vrandel gestorben?)
— ^Vu8na lcntnnknrukn,, d, i. Der Kiltten»
berger Frühling l lM, Nr, N, im Feuilleton:
Xo Zivotn,« lnalira I'> üraucl!» saus P,
N1 and I'ö Leben). — P r agerZeit u n g l8«ü,
Nr.2<8, im Feuilleton, — Vohlmia (Prager
polit, und bellolrist, Vlatt, 4») <«<!!!, Nr, <<9,
Sp. ll!23, — 81c>vnllc n lnl ü ü j ' . Nnüllktor
vi-. Vrant. I^aä. Itlaßai-, d, !. Convcrsa'
tions'L«ikon. Nedigirl uon Vr. Franz Lad,
Nieger (Praa <««!», Kober, LcZ. «»,) Nd. VI,
S. 8N3, unter Praut l .
Prantncr, siehe: Prandtner, Leopold,
S. i9!,'u. i96,in den Quellen Nr. l U.2:
Ferdinand und HedwigPrantner.
Prafch, WenzelIgnaz (Waler, aus
Prag in Böhmen gebürtig, gest. zu
Schwabach im Icch« 176l). Prasch
erscheint auch mit einem weichen B,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon