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und die nöthigen Hilfswissenschaften er
lichtet sind. Auch auf dem Gebiete der
Literatur ist P., wie bereits erwähnt
thätig. Im Jahre 1850 erschien von ihm
eine Flugschrift: „Znsichtrn rin« CllN5t!»n-
tillnlüen in Ungarn". Einige Jahre später
gab er zwei Prachtwerke — sie sind
es im vollen Sinne des Wortes —
unter dem Titel: „ f'ei^aioH H/llF7/2)H
ne?e7ei/öoi") d. i. Skizzen aus dem
Volksleben in Ungarn (Pesth 1884. Gei
bel, Q». Fol.), mit 23 Aquarellbildern
von Weber. Barabas u. A., und
„Unglliischlz Illgd-Illinm" ftes Llinzze« et
le 3j>urt eii llungrk)" mit 23 Gemäl»
den in lithographischem Oelbilderdrucke
(ebd., gr. Fol.) heraus. P. ist überdieß
ein werkthätiger Mäcen der Künste und
Wissenschaften, und Künstler wie Schrift,
steller erfreuen sich seiner Unterstützung.
Erst in letzterer Zeit — in einem Berliner
Briefe vom 4. März 187V — wurde be»
richtet, daß sich P. mehrere Wochen hin-
dm'ch in Berlin, und zwarzu einem ganz
speciellen, sein Vaterland betreffenden
Zwecke aufgehalten habe. Nachdem näm-
lich der Plan gescheitert, in Pesth eine
deutsche Universität oder wenigstens eine
theologische (evangelische) und philoso»
phische Facultät zu errichten, hat der
Generalconvent der Augsburgischen Con>
fession !n Ungarn — und Baron Prö>
nay ist Genecal-Inspectoc sämmtlicher
Kirchen und Schulen A. C. in Ungar»
— beschlossen, Alles zu thun, was daS
Studium der ungarischen Deutschen auf
deutschenHochschulen fördern kann und zu-
nächst die seit alten Zeiten an letzteren beste-
henden Stiftungen und Stipendien, welche
größtentheilSunbenütztruhten, armenStu.
direnden wieder nutzbar zu machen. Diese
Stiftungen sind fast alle an den kleinen
Universitäten und wurden, da sich die
Studirenden nach den berühmteren Hoch» schulen drängten, meisteng vernachlässigt,
P. wollte dann in gleicher Absicht auch
die übrigen deutschen Residenzen besu.
chen. Die großen Verdienste, welche sich
P. um die politische, kirchliche und nalio.
nal-ökonomische Entwicklung seines Va-
terlandes erworben, blieb nicht unbeachtet.
P. ist königlicher Kämmerer, correspondi.
rendes Mitglied der ungarischen Akade»
mie der Wissenschaften. König Friedrich
Wilhelm IV. ernannte ihn zum Ritter
deö Iohanniter-Ordens und mehrere an-
dere Fürsten schmückten ihn mit Orden
und Ehrenzeichen. P. ist mit Karol ine
Freiin Podmaniczky uon und zu
Aszad vermalt und stammen aus dieser
Ehe vier Kinder, wie dieß aus dcr angc»
schlossenen Stammtafel ersichtlich.
/6«!>ö/, d. i. Ungarische Schriftsteller. Tanun>
lung uon Lebensbeschreibungen. Von Jacob
Ferenczy und Joseph Daü ie l i t (Pcsth
l8»a, Guswu Gmich. 8".) I. Theil, S. 372, -
Vaterland, Äi!dcr> und I'wssnipl'ischei! Äll,'»,».
Hernüsgegeli«:,! uun Stephnn Snr tadu, >»it
Iicho«rnph!sch<!» Vildnissen !,'<.'» M>!iastü»l
(Wien l8N7, Summer, -i«,> — Vn«<l!'ü<li>l
u^aF, d. i. Sonütlinö'Zeitiniii (Pcsth, 4",,
>»7, Nr, 4?, S, ll»:>! ,,i:^, ', ' ,
Ii.'lUL. II6t! Kö«i'.Iün7 (illustr, Pesther Vlutt
4".) <8ä«, Nl', 3«: „7.'. pi^'na^ ««!.<>!-". —
Der ungarische NeichLtan l8<!l (Püsch
i8Ll, Osterlamm, 8».) Bd. I I , T, 4«. —
NorbiL (Johannes), Die euanarlisch lull),'
nschc Kirche Nn>iarn«i„<hrel«eschichlllche»(<,tt.
wicklunn (Nördliü^en l8«l, (5. H, Vect, «",)
S. 239. — So nnrnssS'Z eitUN,, (Pesthrr
illustr. Blatt, i°.) i8U?, Nr, ^ l , Z,. ^üi. -
Fremden'Blntt. Herausn, uon Gustav
Heine (Wien, 4°,) l«7li, Nr. !!<!, in dr»
T n , — Parttätc. «) Unterschrift,
übor, Va!. I,«!^ ", tilk,,«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon