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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Prokop-Raschdorf, Band 24
Seite - 47 -
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Puchmayer Puchmayer BudweiS. Er fand sich damals bereits besser mit der lateinischen Sprache zurecht als mit der deutschen, die er nur wenig oder gar nicht verstand. Zu glei» cher Zeit verlegte er sich auf das Erlernen der französischen Sprache. Nach beendeten Gymnasialschulen begab er sich nach Prag, um dort die philosophischen Stu- dien zu machen. Er hörte dieselben unter den tüchtigen Männern, welche an der Prager philosophischen Facultät lehrten, wie Cornowa, Meißner, Seibt und Wydra. Da er überdies) sich mit dem Gedanken trug, fich dem Iehramte oder Bibliotheksdienste zu widmen, so betrieb er mit besonderem Gifer das Studium fremder Sprachen und Litera» turen, und erwarb sich ganz tüchtige Kenntnisse in der französischen, englischen, italienischen und spanischen Sprache und in ihren Werken. Gr übersetzte in jener Zeit den spanischen Roman: „I^üHlN'No üo lormos" in's Deutsche, vernichtete aber ober verbarg daS Manufcnpt, da er keinen Verleger dafür gefunden. So geschah es denn, daß P. genauer in fremden Literaturen als in jener seines eigenen Vaterlandes Bescheid wußte. Da führte ihn ein Zufall mit seinem Allerö» genossen H n s v k o v s k y s^Nd. IX, S. 67^ zusammen, der aber bereits damalb eifrig öechische Bücher laS und nun in P. das gleiche Verlangen weckte und nährte. Durch H n s v k o v S k y kam er mit noch anderen gleichgefinnten Jünglingen zusammen, und mit demselben Eifer, mit dem er früher fremde Spra» chen getrieben, lag er nun der «ethischen ob und machte sich mit ihrer Literatur be» kannt. Nachdem er einige öechische Gedichte gelesen, versuchte er es selbst, in seiner Muttersprache zu dichten, machte sich aus den Werken uon Wenzel Rosa mit der oechischen Prosodie bekannt und stellte alsbald eine kleine Sammlung öechischer Poesien zusammen, die er vor dem Drucke demdamaligenCensocFcanzFanstinPro» ch a zka ss. d.Bd.XXIII,S.329^ zeigte, der ihm aber nach genommener Ginsicht den Rath gab, sich vorher genauer mit den Re» geln der öechifchen Grammatik vertraut zu machen und dann — erst Gedichte zu schreiben. P. ließ sich das nicht umsonst gesagt sein und machte sofort tüchtige grammatikalische Studien in seiner Mut. terfprache und bearbeitete, nachdem er noch früher mit Dobrowsky bekannt geworden und auch dessen Prosodie stu» dirt hatte, seine Gedichte nach diesen Principien und gab sie im 1.1797 unter dem Titel: „Lsbräni dä,8ni a, AßLvü," s^die bibliographischen TitelvonPuch m ay e r's Schriften folgen auf der nächsten Seite untei^ heraus. Diese erste Sammlung, da sie später ein Raub der Flammen wurde, ist jetzt eine bibliographische Sel> tenheit. Diese Sammlung, herausgegeben zu einerZeit, da die öechische Sprache und Poesie sozusagen noch in den Windeln lagen, erlangte später eine literarifche Be» deutung, da sie gleichsam der erste Keim der nationalen Dichtung der Neuzeit in Böhmen wurde. P. selbst blieb, so sehr er mit anderen Literaturen vertraut war, der Pftege seiner Muttersprache treu und machte nunmehr eindringliche Studien in den ihr verwandten Idiomen, inFolge welcher seine russische Rechtschreibung und sein Lehrgebäude der russischen Sprache erschienen, letzteres Werk mit einer Vorrede von Dobcowsky ein» geleitet und von solcher Tüchtigkeit in der Ausführung zeigend, daß die kais. rus- sische Akademie der Wissenschaften das Werk einer besonderen Würdigung unter» zog. Was ferner die äußere Lebensstel. lung P.'S betrifft, so wendete sich P. mit einem Male, sein früheres Vorhaben,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Prokop-Raschdorf, Band 24
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Prokop-Raschdorf
Band
24
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
450
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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