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Puchner Puchner
wurde sie nur zu oft von UnwĂĽrdigen
mißbraucht. Im Umgänge war P. der
treueste Freund, echter Repräsentant rit>
terlicher Höflichkeit, und gewandt in der
Kunst, angenehm und doch inhaltreich
zu erzählen. Den Reiz seines Gespräches
erhöhte die Originalität vieler seiner An»
schauungenund das obwohl stets maĂźvoll
gehĂĽtete Feuer seines Geistes. Von Na-
tur aus empfänglich für heitere Scherze
und selbst nicht ohne humoristische Ader,
neigte er
sich in der zweiten Hälfte seines
bewegten Lebens mehr zur Melancholie,
da viele und schwere Verluste in seiner
Familie Wunde auf Wunde in seinem
weichen Herzen gerissen hatten. Anfangs
der Vierziger-Jahre verlor er noch
zinen Sohn, Achi l les, Rittmeister
bei den Kürassieren, im 22. Lebens»
jähre, einen staatlichen Jüngling voll
Kraft und Schönheit. So überlebte
ihn nurmehr ein Sohn Hannibal.
jAeber diesen siehe den folgenden Artikel
und über den Familienstand das Nähere
in der Stammtafel und in dm Quellens
Frei herr n stan d s - D i p l o m ääc>. Wien
8. Mai 1838, ^Der ungarische Freiherrnstand
war schon mit Diplom äcia. Wien 19. Fe-
bruar 183« erfolg^. — Mi l i tä r -Ze l .
tung, herausgegeben von H i r ten fe ld
(Wien, 4».) 1861, Nr. 27- „Zum Winter-
feldzug in Siebenbürgen 1848—1849". —
Hirtenfeld (I,), Der Militär.Maria The-
resien'Orden und seine MĂĽglieder (Wien
1837, Staatsdruckerci, kl. 4°,) S, 1211, 1433,
1749, 1732, — Czeh (Johann), Nem's Feld-
zun in SiebenbĂĽrgen in den Jahren 1848
und 1849 (Hamburg 183U, Hoffmann u.
Campe, 8°.) S. 146 u. f., S, 178. — Oest er>
leichischer Soldntenfreund. Zeitschrift
für militärische Interessen. Herausg, uon I,
Hirtenfeld und Dr. Meynert (Wien, 4«)
V. Jahrgang (!832), S. 6»3, u. I8ö3, Nr, 1,
— Hirtenfeld (I,), Oesterreichischer Mili.
tär>Kalendcr (Wien, kl. 8»,) Iahrg, 1834,
S. 123. — Strack, Oesterreichische Gene»
Me (Wien, 5«.) S. 2«4, — Steg er (Fr, Dr.), Vrgänzungsblätter zu allen Lonvcr-
sations'Leriken (Leipzig und MeiĂźen 1830
u. f,, Oscar Fr. Goedsche, gr. 8°.) Bd. VI I I ,
S. 636. — Handschri f t l iche Mit»
theilungen des Herrn I, Ritter von
Hoffinger, dem ich hier für die freund»
liche Theilnahme, die er am Fortannge mei»
ne3 Werke« ninnnt, vom Herzen danke. —
oMinziasäich»,, d. i. Die Gegenwart. Poli>
tische und Real-Encyklopädie (Pesth 1838,
Heckenast, gr. 8«.) S. 83. — Magazin für
die Literatur des Auslandes 1833, Nr. 8. —
Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs
seit dem Wiener Frieden 1809 (Leipzig 1864
u. 186», S. Hirzcl, gr. 8°.) Vd. I l , S. 641,
696, 697. — Porträte. 1) Lithographie uon
Kriehuber !832 (Wien, in Halbfolio u. in
gr, 4«.); — 2) in Stahlstich, in Miniatur,
format, zur Einfassung in Hemdknopfe be>
stimmt, wie damals die Helden jener Tage,
Nadehky, Benedek u. A. von unbekann»
ter Hand (Mahlknecht?) gestochen erschie,
nen sind, — In da« Rnd etz ky > Alb u m
schrieb Freiherru. Puchne rFolgendeö.- „Nicht
allein, wo der groĂźe Mann weilt, wirkt sein
hoher Geist, er wirkt durch Beseelung ĂĽber
Land und Meer, so weit die Begeisterung
reicht. — Des Gefeierten Heldenfinn belebt,
wer ihn elfnĂźt, ĂĽber Hunderte von Meilen
uon Custozza und Nouara bis Hermannstadt
rznd Salzburg durch den alleinigen Sieges»
gründ — der lebmovfernden Trcue für den
Kaiser."
Zur Familiengeschichte und Fnimlienstand
der Freiherr» «mi Pochiicr, Die Puchner
sind eine sächsische Familie, aber seit alter
Zeit > schon in den mederungarischen Berg-
stndten seĂźhaft. Ein Theodor Puchner
(geb. 1622 zu Forst in der Niederlausitz, gest.
1689) war Prediger und Schulen'Inspector
zu Bösing, einem k, Städtchen in der Preß,
burger Gespanschaft, unter dem die dortige
protestantische Kirche im Jahre 16!>9 eilige»
weiht worden, — Zwei Anderen dieses Na<
mcnĂĽ, Samuel und Simon, wurde von
Kaiser Ferdinand I I I , zu PreĂźburg am
11. Juli 1637 der ungarische Adelstand uerlie«
hm. — Max Leopold von Pu ch n er stand
äi Jahre hindurch zu Neusohl im Ncrgdicnste
sein Sohn Gottfried uon Puchner wurde
Vater des Generals Mnton, dessen Lebens»
skizze obm mitgetheilt worden, und bekleidete
die Stelle eines Vergkammer>Secretärs und
Gcrichtstafelbeisitzers zu Neusohl, Es ergibt sich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon