Seite - 86 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Prokop-Raschdorf, Band 24
Bild der Seite - 86 -
Text der Seite - 86 -
Mrgstal! > 5
Jesu. geb. in Krain 2l. Juli z?03, gest, zu
Laibach ^ Septtmber l772). Von der krai°
Nischen Linie, ein Sohn des Johann Leo.
poid von P, aus dessen Ehe mit Iucret ia
Fürstin Porcia, Trat im Iah« i730 in
den Ord«n der Gesellschaft Jesu und legte
t744 die Ocdensgelübde ab; war, nachdem
er auch die philosophische mid theologische
Doctorwmde erlangt, im Lrhramte thätig.
Er truZ-zünst die griechische und hebräische
Sprache, dann zu Tynmu mehrere Iuhre
die Philosophie, zu Gratz und Wien aber
Contwversen und Cnsuistik uoi. Ueber s«in
Ansuchen wurde er nach Laibach gesendet,
wo er durch sieben Jahre Wissionsdienste
verrichtete und vom Jahre l?32 als Prediger
und Katechet wirkte. Von ihm sind folgende
Schriften erschienen- „Oecoiwiui» Miloso.
eine neue AiMabe, des Werkes uon Stanis»
laus Lvbounrski : ,.ve vorUatL <wn,«Mo-
rrum,, Uds? u»UL" (idiä. <7t?, 12a.). DFie
!!',!t dem Jesuiten Albert Purgstall. die
stecriscki,', la erlosch mit Anton P. die krai>
nifche Linie des Hauses Purg stall. s.Noe?e?>
I^x. 8'.) I . 283. — Fe/«> 56-'e<?^.^, UiLtllria
i-an'H (Nuöae ^333, 4») z>. 73.) — 4. OHri-
stoph uon P>, Var« Adam's uon P,
lNr, i^ z, war einer bei berühmtesten Helden
zu Anbeginn de2 1«. Jahrhunderts, der sich
nunienllich in den Fehden gegen die Venetia-
ner auKgezeichnei hat. Im Icchrr iä«8 wurde
« bei der Einnahme von Gemonn v«wun>
det. Zugleich mit dem Grafen Frangipan
und M ichael Grafen uon Wodrusch (Ma°
dnizzo?) diente er unter Heinr ich von
Vraunschwcig. Er war mit 5chMslnn
uon Glmbin'g uermält. — 3. Grasmus
uon P,, lebte im <L. Jahrhunderte und war
uvn riesiger Äörpergestalt, Cin ün Schlosse
F«yeMurm noch in den Zwanziger.Iahren
des laufenden Jahrhunderts befindliches Äilo.
mß wn'st ihn in der Stellung, wie ein gro»
ß«r Bock mit üMerichtnen Hörnern zwischen
seinen Beinen hindurchgeht. Dabei besaß er
eine herkulische Stärke, zog deladene Wagen
mit der Hand fort, zerbrach Hufeisen wie
Strohhalme und trug oft im Scherze Ge>
schütze unter den Armen forc. Er war unccr
Kaiser M a i Feldhaupimcmn in Ungarn, Purgstall
schlug unter dem Oberbefehle des beiühmten
Freiherr« Lazams Schwendi den Sieben»
bürger Wojwoden uyd ungarischen Gegen»
könig Zapolya zu Unghuar auf's Haupt
und machte ihm Älwa Siebenbürger und r>er>
bündete Türken kampfunfähig. Diese furcht-
bare Niederlage, welche er Zapo! ya beige,
bracht hatte, nöthigte diesen zum Frieden und
zur Ablegung des angemaßten Königstitels.
Zuletzt war er Commandant von Unghvär,
Erasmus besaß längs der Kulpa ausgebrei<
tete Güter und galt selbst, wie seine Familie
als eine der creuesten Schutzwehren gegen
die den Kaiserstüat n» Osten und Suden
bedrohenden Osmanen. Aus zwei Ehen, zuerst
mit Einer uun ^lzliciM u,ch da„n üiit Vinor
von AopftnMü, hinterließ er nur zwei Töch»
ter. Crasmus hat auch das Feld im Pur8°
stall'schen Wappen, das einen Thurm zeigte,
mit dem am blutenden Rumpfe befindlichen
Schädel verwuscht, — 0, Ferdinand N M ,
Helm, aus der von Wol f S igmund ge>
stifteten krainischen Linie der Purg '
stall, eii, Sohn Wolf.'S, Hauptmann«
zu Krischcmitschthmn und Harschih-Castell.
zuletzt KrirgsratheL und Oberste», dcr durch
l9 Jahre in dcn frauzösischen und schwedi'
fchen Kriegen gekänipft, !var Ferd inand
Wi lhe lm, im Iabre tl!«3 Commandant der
Arkebusirer m Karlsiadt und hat in den däiw
schen und
siebenbürgischen
Kriegen gckämpft,—
?, Gallns uon P., ein Vetter Joachim'«,
auchein au«aez<:i6>ucterÄu«gZbeld de« U', Jahr-
hunderts, Im Iah« t44l» zog er cm der
Spitze seiner kcainischen Mannen mit dem
großen Aufgebote Innerösterreichs wider die
Ungarn und den Gegenkönig Wlad is law
uon Polen, um für die Rechte des bereits
im Mutterleibe, verwaisten Lnd iL l auö
PostHumus, des Sohnes Albrecht's I I .
und der Luxemburgischen Elisabeth zu
kämpfen. — 8. Georg Signlllnd von P.,
ein Sohn Wolf 's und Bruder Fcrd inand
Wilhelms s.s- d, Är, 0^, wird als aus-
gezeichnet in der Kriegsbaukunst gerühmt, —
9, Heinrich uon P u rg stal l erscheint zugleich
mit seinem Bruder Har twig um das Jahr
!l20 als Zeuge bei der Stiftung der Bene.
dictinerabtet Gloink durch Ar «Halm von
Gleink und seinen Sohn Bruno, ferner
durch die Freigebigkeit Ottokar'ö, Mark-
grasen von Steier, ieine2 Sohnes, Markgra»
fen Leopolo des Starken und des h, Otto,
Bischofs uon Bambrrg und Apostels der Pom<
mern. Er erscheint daselbst unter den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon