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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rhedey-Rosenauer, Band 26
Seite - 126 -
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Nieger u. Niegger Nieger u. Niegger s^ uon^" widmet ihm in Anbetracht dessen 30 Zeilen und seinem Namensvetter, dem Herrn Ladislaus Rieger, 4687 Zeilen!^ Das zur Unter- stützung ärmerer Studirender bestimmte Unterrichtsgeld verwendete R. in der zweckmäßigsten Weise. Trotzdem reichte es bei weitem nicht aus, um alle Würdi- gen damit zu betheilen. Da gelang es R., einen bisher ganz unbeachtet gebliebenen Umstand zu entdecken. Die Stiftungen für Seminarien und Convicte waren bekannt und wurden gehörig verwendet; eine nicht unbedeutende Anzahl solcher Studienstiftungen lag aber todt und unbenutzt'. Niemand wußte Etwas von ihnen. Riegger bei seinem sozusagen angebornen Forschertriebe wagte sich muthig in das Labyrinth deS böhmischen Stiftungswesens, durchsuchte die Archive, die alten Registraturen, forschte nach den Stiftungsurkunden, brachte in dieses Chaos Ordnung. Deutlichkeit und Evi» denz, und hatte so nicht weniger denn fünfzig Stiftungen dem Untergänge ent. zogen und ihrem humanen Zwecke, dem Willen der Stifter gemäß, wieder zuge- geführt. Durch den Verkauf der schlecht verwalteten Stiftungsgüter und sichere Anlage der Capitalien gewann er über- dieß bedeutende Summen für den Fond, und um seine Bemühungen Eltern und Studirenden recht nutzbar zu macken, veröffentlichte er seine musterhafte Schrift über die böhmischen Studienstiftungen, worin cr nach alphabetischer Ordnung der Stifter die Summen der Stiftungs» capitalien, den Betrag der einzelnen Stipendien und die dazu Berechtigten angibt. Der Nutzen eines solchen Werkes ist in Anbetracht des Zweckes einleuch» tend. Der Studienreferent nahm bei der Ausdehnung der Unterrichtsanstalten von den Trivialschulen bis zur Prager Hoch- schule seine Thätigkeit stark in Anspruch; ebenso beschäftigte ihn in ziemlich ange« strengter Weise das Censur-Referat, über- dieß war er Beisitzer der Gubernial- Commission in geistlichen Sachen, und zu dem Allen gesellten stch noch schrift« Mensche Arbeiten. I n diese letzte Periode fallen insbesondere seine „Ma> terialien zur Statistik von Böhmen", ferner sein „Archiv für Geschichte und Statistik" und endlich seine „Skizze der statistischen Landeskunde Böhmens", sämmtlich Arbeiten von unbestreitbarem Werthe. Als die feierliche Krönung des Kaisers Leopold I I . zum Könige von Böhmen in Prag stattfand, las R.. der von der böhmischen Akademie der Wissen- schaften unter ihre Mitglieder war auf« genommen worden, in der Sitzung der Gesellschaft, welcher der Kaiser persön« lich beiwohnte, eine Abhandlung: „Neber die Verhältnisse der Stände von Böh- men zu ihren Regenten und über die Grenzen ihrer Rechte", die ihres Frei« muthes wegen Aufsehen und bei einer Partei Mißfallen erregte. Der Monarch gab in einer Audienz Riegger'n seinen Beifall zu erkennen und bemerkte: „Er habe die schiefen Gesichter mancher Leute dabei wohl beobachtet', Riegger solle jedoch ganz- ruhig dabei bleiben, indem er Seines Andenkens und Schutzes gewiß sein könne". Merkwürdiger Weise findet sich diese merkwürdige Schrift nicht in den von der Akademie veröffentlichten Verhandlungen abgedruckt und ist auch in Niegger's Nachlasse nicht aufgefun» den worden. Seine berechtigte Hoffnung, von Kaiser Leopold zum Hofrathe ernannt zu werden, erfüllte sich nicht, obgleich seine Ernennung dazu bevor« stand; aber auf Insinuationen von drit- ter Seite nahm der Monarch seine Ernennung zurück. Darüber von dem
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rhedey-Rosenauer, Band 26
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rhedey-Rosenauer
Band
26
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
436
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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