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Nomamn 349 Aomanin
Geschwister wie zur Erziehung derselben.
Er gab Unterricht in, der deutschen und
französischen Sprache in israelitischen
Familien und betrieb selbst mit großem
Eifer das Studium der modernen Spra«
chen. Den darin erlangten Kenntnissen
verdankte er im Jahre 4833 die Anfiel-
lung als beeideter Dolmetsch für die
deutsche Sprache bei dem k. k. Civil'
gerichte in Venedig und daS Amt eines
Bibliothekars am wissenschaftlichen Ver-
ein ^t6N60 ebenda, welch letzteres er
viele Jahre hindurch versah, bis ander«
weitige große Beschäftigung ihn nöthigte.
eS niederzulegen. Im Uebrigen war R.
seit dem Jahre 1828 literarisch thatig
und die Vollendung seines Hauptwerkes,
der Geschichte Venedigs, die fast bis zu
Ende gediehen war, vereitelte sein uner»
warteter Tod, der ihn im Alter von
33 Jahren dahingerafft. Die von ihm
herausgegebenen Schriften sind: eine
Uebersetzung der Geschichte des osmani-
schen Reichs von Hammer: „HtoT-za
<is^' ^)s?-o Osnamo« (Venedig 1828,
Ho.)- — von desselben Geschichte der
Macht und des Verfalles der Affassinm:
Sl'n?'" (ebd., 8^.);
— eine Uebersetzung in Prosa der „Tu.
nisias" von LadislauS Pyrker: „?nw«'-
naHs") wovon eine metrischeM a l ip iero
besorgt hatte; — „Nana Hs' ^>oxo^'
o", 3 Bände (Venedig 1842 bis
1844. 8o.), die erste selbststandige Arbeit
R.'s, die ohne gelehrte Forschung im
populären, zunächst für das weibliche
Geschlecht bestimmten Vortrage die Be>
fähigung für das Hauptwerk, das seinen
schriftstellerischen Ruf als Geschichtsfor-
scher'begründete, bekundete. Im Jahre
1847, bei Gelegenheit des in Venedig
versammelten Gelehrten-CongresseS. faßte Romanin den Entschluß, die Geschickte
der Republik Venedig zu schreiben, für
die er, ohne eben in Absicht auf ein gro-
ßeS Werk, längst Vorarbeiten gemacht
hatte. Die Regierung der neuen Repu»
blik. welche bald darauf in's Leben trat.
hatte ihn mit öffentlichen Vorträgen
über diese Geschichte beauftragt und ihm
zugleich freiere Benützung des großen
Archivs, als bisher der Fall war, ge>
währt. Roman in ging sofort an diese
wichtige Arbeit, welche fortan seine 3e>
bensaufgabe bildete und im Jahre 1833
erschien die erste Lieferung der
HosnnlsnöazfH <H? ^snssl'a" (V
8".). deren 9. Band bei seinem Tode
fertig gedruckt, bis zum Jahre 1796
reicht und deren Schluß bis zum Januar
1798 mit den Urkunden und Registern
in seinem Nachlasse vorgefunden wurde.
Roman in's Schwager, A. Dalrne<
dico, der sich durch die Herausgabe
der „Oau.ti äei xoxolo vsn62i3.n<)"
1837) und der
(idiä. 1887, 8".)
in vortheilhafter Weise in der Literatur
eingeführt hatte, sollte die Redaction.
Neberwachung und Herausgabe des
Nachlasses übernehmen. Romanin's
Geschichte fand in der gelehrten Welt
die beifälligste Aufnahme, und dieß um
so mehr, als alle bisherigen Arbeiten
über diesen Gegenstand in keinerlei Weise
weder ihrer Tendenz noch Ausführung
nach entsprechen. Cappellett i 's „Zto-
rig. äsUa. Kexu.'bblioa. 6.1 Veno^ig." ent»
hält in 43 höchst ungleichartig gearbeite«
ten Bänden eine Masse Detail formlos
aufgeschichtet, unfertig in Bearbeitung
und ohne alle Kritik. Nicht weniger
unzulänglich und den Stoff weder in
Tendenz noch in Forschung einigermaßen
bewältigend und d»e Arbeiten der Nicht-
italiener Amelot de la Houssaie,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon