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NomasKan 327 Nonraszkan
ungemein reichen armenischen Famjlie in
'Galizien an. welche unter den armenischen
Glaubensgenossen großes Ansehen ge«
nießt. Leider sind die über dieselben vor-
handenen Nachrichten sehr spärlich, und
selbst B urg.cz, dieser fteißige Biograph
seines (des armenischen) Volksstammes,
weiß von der Familie Romaszkan
nichts zu berichten, als daß sie als mol.
dauischer Adel in die polnischen Adels-
bücher in Lembe'cg am 8. Juli 4780 und
in Czernowice am 25. Juli 1792 ein>
getragen wurde. Nikolaus R. ist der
Sohn des Gregor Ritter von Ro-
maszkan aus dessen Ehe mit Anna
'Freiin von Kapr i . Nikolaus erhielt
an der Theresianischen Ritter-Akademie
in Wien seine wissenschaftliche Ausbildung
und trat im Jahre 1833 als Concepts-
Praktikant bei dem galizischen Gubernium
in den kaiserlichen Staatsdienst, wurde,
wie cs im Vormärz bei adeligin Staats»
beamten oft vorkam, zum überzähligen
Kreiscommifsar ernannt und bei dem
Kreisamte in Lemberg verwendet. Im
Jahre 1839 trat er aber aus Familien»
rücksicdten aus dem Staatsdienste, sich
ausschließlich der Verwaltung seiner Gü°
ter widmend. Im Jahre 1887 erfolgte
seine Erhebung in den österreichischen
Freiberrnstand, theils in Würdigung sei«
"ner wahrend der sich stets erneuernden
Erhebungen der Polen, vornehmlich in
"den Jahren 1846 und 1848 bewiesenen,
unwandelbaren, patriotischen, zur kaiser-
lichen Regierung stehenden Haltung,
theils in Anerkennung mannigfacher,
größerer Geldspenden, die er für die
«Gründung des Kolomaer Kreis°Invali>
denfondes. für die Erzherzog Karl 3ud>
wig'Stiftung in demselben Kreise, für
die Votivkirche in Wien und für andere
wohlthätige Zwecke geleistet hat. Am
l8. April 1861 berief ihn Se. Majestät als lebenslängliches Mitglied in das
Herrenhaus des österreichischen Reichs»
rathes, in welchem er zu wiederholten
Malen in Commissionen gewählt worden
und auch als Redner aufgetreten ist. I n
der Session des Jahres 1863 sprach er
mit großer Sachkenntniß für die Brannt»
weinbesteuerung. Leider hat sich in kei-
nem der beiden Häuser bisher ein Mit«
glied gefunden, das für eine möglichst'
hohe Steuer dieses das Volk. vornehm-
lich das galizische, vergiftenden und so
jede National-Wohlfahrt im Keime er-
stickenden Gebräu's ein gewichtiges Wort
sprecben und auf ein Mittel sinnen würde,
den daraus für den Staat sich ergeben»
den Steuerabgang zu decken.^ Freiherr
Nikolaus ist auch mit o^m Orden der
eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet.
Er ist mit der leiblichen Schwester der
Frau Gräfin Brandhof vermalt. —
Ein zweiter dieses Namens. Peter von
R o m a s z k a n . allem Anscheine nach
ein Bruder des Nikolaus, wurde
im folgenden Jahre (1838) baronifirt.
Sein Hauptverdienst hesteht in der von
ihm freiwillig übernommenen Curatell
des mit einer MädckeN'ErziehungSanstalt
verbundenen Benedictiner»NonnenkIosterS
in Zemberg. das ungeachtet reicher Dota«
tjon durch schlechte Wirthschaft völlig
verschuldet, selbst in dem eigentlich unan-
tastbaren Stammvermögen bereits stark
geschädigt, durch seine Intervention, un«
entgeltliche Hilfeleistung und jahrelange,
mühevolle Verwaltung und
strengste Con»
trole von allen Schulden befreit und
wieder auf den blühenden Stand zurück«
gebracht wurde, dessen es sich vor seinem
Verfalle zu erfreuen hatte. — Wie oben
schon angedeutet worden ist. a/hört die
Familie Romaszkan zu den reichst,
begüterten in Galizien, sie besitzt die Herr-
schaften und Güter Laszki, Nagorzany
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rhedey-Rosenauer, Band 26
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rhedey-Rosenauer
- Band
- 26
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 436
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon