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zigen Brüder Wiens zu musikalischer Bedeu-
tung. Die beiden Haydn, Joseph und
Michael, waren an demselben als Violi-
nisten angestellt. Auch hob N. den Musikalien»
vorrath des Kirchenchors, da er ihn mit aus<
gezeichneten Werken bereicherte. Dabei machte
er selbst mehrere gelungene Versuche in der
Tonkunst. In der Folge wurde er Provinz-
Promrator, dann Prior, in welcher Eigen»
schaft er später nach Kukus in Böhmen ver«
setzt wurde, wo er sich namentlich die musika»
tische Ausbildung der Jugend angelegen sein
ließ. l^Dlabacz (Gottfried Ich.). Allgemeines
historisches Künstler»Lerikon für Böhmen und
zum Theile auch für Mähren und Schlesien
(Prag 181 ä. Hanse. 4".) Bd. I I , Sp. 593.) —
2. Christian Roth, auch Rot, ein vöt>
Mischer Tonkünstler aus dem 17. Iahrhun.
hundert. Er lebte im Jahre 1625 als Organist
zu Leitmeritz. >Von ihm erschien unter dem
Titel: „Couranten-Lustgärtlein" eine Samm«
lung von 74 Couranten mit 4 und 5 Stim-
men im genannten Jahre bei Wolf Seif«
fert in Dresden. sGerb er (Ernst Ludwig),
Historisch-biographisches Lexikon der Tonkunst,
ler (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8".) Bd. I I ,
Sp. 33tt. — Riegger's Statistik von Böh.
men, Bd. XI I , S. 277, im „Versuch eines
Verzeichnisses der böhmischen Tonkünstler".)
— 3. Emerich Roth, Maler und Zeitge«
noß. Ein Bruder des Erfinders der Rechen«
Maschine Dr. Noth ss. d. S. 104, Nr. 11),
auch aus Kaschau gebürtig. Sein elftes Auf.
treten als Künstler reicht in das Jahr 184U
zurück, in welchem er in der Iahres-Ausstel»
lung in der k. k. Akademie der bildenden
Künste bei St. Anna in Wien mit einem
„Bildniß" und einem „Studienkopfe" vertre-
ten war. Die Iahres<Ausstellung von 4841
brachte von ihm wieder einen „Studienkopf"'
dann eine nationale Studie.- „Eine Italic»
nerin" und das „Bildniß des Dichters L. A.
Fran kl". Bald darauf trat er eine grö»
ßere Reise nach dem Orient an, in welchem
er längere Zeit verweilte. In den von Di-.
3. A Frankl herausgegebenen „Sonntags«
blättern" veröffentlichte er in den Jahren
1846 und 1847 Briefe aus Constantinopel,
Alexandrien und Kairo. Im letztgenannten
Jahre hatte er seine Rückreise nach Europa
angetreten. Auf derselben besuchte er seinen
Bruder, den Arzt in Paris. Emerich R.
hat aus seinem Zuge im Orient eine reiche
Mappe von Zeichnungen, Studien und außer-
dem auch sonstige Kunstschätze mitgebracht. l.Fran kl (Ludw. Aug. Dr.), Sonntagsblättrr
(Wien. 80.) Jahrg. 1846. S. 399; Iahrg, 1847,
S. 287. — Kataloge der Iahres-Nusstel«
lungen in der k. k. Akademie der bildenden-
Künste zu St. Anna in Wü'N, 184U. S. 17,
Nr 230; S 20, Nr. 318; 1841, S.10. Nr. 23.
26u. 31.) —4. Franz Noth, Capellmeister
und Compofiteur. der an mehreren kleineren
Bühnen Wiens beschäftigt gewesen Außer
kleineren Compofitionen von Tanzen, Arran»
gements u. dgl. m. schrieb er u. a. im Jahre
186? zu Elmar's „Firmlinge in der Neuen
Welt", die im Varistss'The^er in Hietzing
gegeben wurden, und dann zu I , A. Lang's
„Der Waldmüller", gegeben im Theater w
der Iosephstadt im März 1871, die Mustk.
— 5. Johann Roth (Medailleur. Zeitge»
noß). Ein Künstler, über dessen Lebens« und
Bildungsgang nur wenig vorliegt. Er scheint
seine Ausbildung an der Wiener Akademie-
der bildenden Künste erhalten zu haben. Er
zog den Eintritt in den sicheren Staatsdienst
der freien Ausübung seiner Kunst uor. Er
trat nämlich bei dem k. k. Hauptmünzamte
ein und arbeitete daselbst als k. k. Münzgra»
Ueur. Seine erste, in der Oeffentlichkit be»
kannt gewordene Arbeit datirt aus dem Jahre
1826. es war sein in der Iahres-Ausstellun«
der k. k. Akademie der bildenden Künste in
Wien ausgestelltes, in Stahl geschnittenes
Medaillon: „Kaiser Karl V."; erst die Aus.
stellung des Jahres 1830 brachte zwei neue
Arbeiten seiner Hand: „Der Tag", in Waäis
modellirt nach Thorwaldsen, und „Her-
kules kämpft mit dem Stiere", in Stahl ge»
schnitten. Seit 1820 hat N. nicht mehr öffent.
lich ausgestellt. Sonst sind von seinen Arbei»
ten noch bekanntgeworden. 1838: „Medaille-
auf die Erbhuldigung und Krönung Kaiser
Ferdinand's I. als König von Lombardei»
Venedig", wovon ein paar Eremplare in
Gold (80 fi.) vorhanden sind; — 1842: „Die
Denkmünze auf die Rückgabe Syriens an die
Pforte", ein geharnischter Ritter (Personift,
cation des Viermächtedundes) stellt der hohen
Pforte Syrien (in der Gestalt eines demüthig
gebückten Mannes dargestellt) zurück; —
1843: die „Denkmünze auf die Feier der sil'
bernen Hochzeit des Kaisers Nikolaus von
Rußland", wofür R. mit der goldenen Ehren»
Medaille für Kunst und Wissenschaft ausge>
zeichnet wurde; — im nämlichen Jahre die
„Denkmünze auf den Wiederaufbau der Spitze-
des Stephansthurmes", so wenig gelungen,
wie der Aufbau von Dauer war; — 1845:
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon