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No^ycki 198 Nubczynski
Emolensk. dann bei Mosaisk, wo seine
Tapferkeit mit dem Orden der Ehren-
legion ausgezeichnet wurde. Bei Woro-
now, wo er halbtodt auf dem Schlacht»
felde liegen blieb, entging er kaum der
Gefangenschaft der Russen. Nach seiner
Genesung übernahm er das Commando
deS erkrankten Generals Krasii iSki
und führte die Trümmer des auf 742
Mann geschmolzenen Corps nach War-
schau zurück. Im Jahre 1813 leitete
R. die Organisation deS Aufstandes in
Masse, focht als Generalstabschef deS
Generals Dombrowski bei Leipzig,
wo er kriegsgefangen wurde. Nach dem
Wiener Congreffe alle Anerbieten Ruß-
lands ausschlagend, kehrte er in seine
Heimat zurück und wirkte daselbst vier»
zehn Jahre hindurch als Commissär der
Wojwodschaft und des Districts Krakau.
Als die Verschwörung des 29. November
1830 zum Ausbruche kam und die Nach«
richt davon sich verbreitete, errichtete er
sofort daS 9. 3inieN'Infanterie'Regiment
und eilte am 23. November 1831 zur
Vertheidigung Warschau's herbei. Als
der Aufstand der litthauischen Provinzen
organifirt war, erhielt R. ein Commando
über ein Corps von 8009 Mann, mit
welchem er bei Drohiczyn'und Lierniatyce
siegte und viele Gefangene, darunter den
russischen General Pan iu t in , machte.
Später hielt er mit wenigen, nur mit Sen»
sen und Spießen bewaffneten Truppen
gegen das 13.000Mann starkeCorpS deS
Generals Rüdiger Stand, ergriff auch
noch die Offensive und gab in den
Schlachten und Gefechten bei Ilza. Przy.
tyk. Chodecza, Koristie, Lipsk u. s. w.
Proben seiner Tapferkeit. Als nach der
Einnahme Warschau'S daS Corps deS
Generals Ramor ino auf galizisches
Gebiet sich zurückgezogen, R., von der
polnischen Armee völlig abgeschnitten, sich gegenüber 30.000 Russen stehen hatte und
nur die Wahl zwischen Vernichtung durch
dieselben oder Rettung auf österreichischen
Boden hatte, suchte er mit seinen 1200
Mann Zuflucht in Galizien. Er war der
Letzte, der nur der ungeheuren Ueber»
macht wich, und der letzte Kanonenschuß,
der auf dem Kriegsschauplatze gelöst
wurde, ertönte aus seinem Geschütze.
Seither lebte R. in völliger Zurückgezo»
genheit im Kreise seiner Familie. Sa»
muel Rozycki ist nicht zu verwechseln
mit dem Volhynier Kar l Rozycki.
der auch in der Revolution des Jahres
1830 eine hervorragende Rolle gespielt.
1^68 Volonais st I>o!o-
naisLS äs la, Revolution <ln 29. Kovsindro
1830 (I>2,i-i5t532,I.sx.8o.); dasselbe, deutsch:
Die Polen und die Polinen der Revolution,
vom 29. November 1830 (Stuttgart l832 u. f..
gr. 3«) S. 16?. — Porträt. Unterschrift. Facsi-
mile des Namenszuges, darunter in römischen
Buchstaben der Name Rozycki. Imp.-Lith.
de V i l l a i n (gr. 8".) (Deveria oder Saint
Eome äol.).
Rllbczyüski, Martin (gelehrter Kar-
melitermönch, geb. in Galizien in
der ersten Hälfte deS 13. Jahrhunderts,
gest. zuLembergim Jahre 1793). In
dem Karmeliterorden, in welchen er jung
eingetreten und die theologischen Studien
beendet hatte, lebte er in den Klöstern
desselben zu Berdyczow, ^,uck, Krakau
und Lemberg, in welch letzterem er das
Zeitliche segnete. Er galt zu seiner Zeit
als hervorragender Theolog und großer
Kanzelredner. Als theologischer Schrift«
steller ungemein fruchtbar, hat er zahl«
reiche Schriften ascetischen, dogmatischen,
vornehmlich aber homiletischen Inhalts
herausgegeben, von denen hier nur einige
der bedeutenderen angeführt werden, als:
„Zz/loot «?l6?6ö?lSFo Hen'o", d. i. Leben
des hochw. Serio (Lemberg 1743. 4<>.);
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Rosenberg-Rzikkowsky
- Band
- 27
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 386
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon