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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 260 -
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260 Nump gebürtiger Vater, Hutmacher seines Zei« chens, kam, nachdem er als Geselle einen Theil EuropaS durchwandert, nachBrünn, wo er bei dem Hutmacher Här te l ein- stand, dort einige Jahre arbeitete, um dessen Tochter Therese freite, sie erhielt und. als er eine Meifterstelle in Zünden- bürg erlangte, im Jahre 1799 dahin überfiedelte. Durch eine Feuersbrunst ver» lor der Vater AlleS und verarmte. All« malig erholte er sich durch seine Thätig« keit und Hilfe guter Menschen wieder. Da kamen die Kriegsjahre, neues Elend begann und insbesondere im Jahre 1803, als nach der Schlacht von Austerlitz der Feind den Ort überschwemmte und Alles mitnahm, was er fand. Unter solchen wechselnden Eindrücken verlebte der Sohn Joseph Ignaz seine Kinderjahre, be» suchte nebstbei die Schule, lernte lesen, schreiben, rechnen und hatte schon als siebenjähriger KnabeFreude an Gedichten wozu er zunächst durch die Lecture von H ö l ty's Gedichten angeregt worden war. ES erfaßte ihn eine eigene Schreib selig- keit, er schrieb Lieder ab. verfaßte selbst Gedichte, Briefe u. s. w.. was Alles nicht wenig dazu beitrug, Herz und Gemüth des Knaben frühzeitig zu bilden. Als nun ein geborner Brünner. Anton Hof» mann, nach Lundenburg als Pfarrer kam, den R.'S Eltern noch aus der Zeit ihres Aufenthaltes in Brunn kannten, hatte dieß seine guten Folgen für den aufgeweckten Knaben, der mit seinen Eltern, namentlich der Mutter, viel im Pfarrhause verkehrte, wo des Pfarrers 'Vcywejter mit der Mutter befreundet war. Unter solchen Eindrücken wuchs R. auf, und obgleich er keine andere Bildung als jene genoffen, welche eine gewöhn« lihe Volksschule auf dem Lande zu bieten vermag, so war er doch in seinen Kennt, mffen seinen AlterScollegen und Schul» genoffen weit voraus. Die beschrankten Mittel seiner Eltern gestatteten nicht, ihn den Studien zu widmen; nach beendeter Volksschule trat er daher bei seinem Va» ter in die Lehre und wurde auch Hut« wacher. Er machte nun die bittere Schule des Gewerbsmannes in einem kleinen Orte durch und mußte sich den Lebensunter« halt durch schwere Handarbeit verdienen. Dabei lebte er ganz abgeschlossen für sich, mit seinen alten Lieblingsdichtern sich be» schäftigend, während ihm Alles, was neue Literatur bedeutete, fremd geblieben war. Erst eine Begegnung mit seinem nachmali» gen Biographen E. Kulke machte ihn mit den hervorragenden Erzeugnissen derselben, freilich sehr spät, als er bereits die Fünfzig überschritten, bekannt. Im Jahre 1852 erst lernte erGoethe's Faust kennen; hingegen kannte er Klopft ock's Messias". Tiedge'S „Urania" voll. ständig und vieles von Höl ty , Sali.S. Mathisson auswendig. Nebstbei beob. achtete er — ohne sich in Kannegießerei, zu verirren — den Gang der Zeit sorg» fältig, und die politische, sociale wie reli- giöse Störung derselben ließ ihn nicht unberührt. I n seinen Liedern gab er seinen Ansichten und Gedanken darüber öfter Ausdruck. Zu seiner Lieblingslecture gehörte die Geschichte und er schrieb sogar ein Gedicht. „Die Weltgeschichte", philoso- phischen Inhalts, welches nach den Mit- theilungen seines. Biographen eme merk» würdige Darlegung seiner Anschauungen enthielt und worin Gedanken ausgespro- chen waren, wie man sie heut' in Bukle und in Dr aper finden kann. In den Jahren der Reaction verbrannte er aus Furcht diese Dichtung. Die unten bezeich, neten Quellen berichten noch von zahl- reichen kleineren poetischen Arbeiten R.'s, von denen mehrere nach seinem Tode in die Oeffentlichkeit gelangten und die vom
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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