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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 279 -
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Seite - 279 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

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Nuß 279 Nuß dorf'S Eltern gastliche Aufnahme fand. Bezeichnend für seinen Kunstenthufias« mus erscheint die Versicherung deS jungen Künstlers, während seines zweimonatlichen Aufenthaltes in München keine andere Gaffe der Stadt kennen gelernt zu haben, als die zur Gemälde-Gallerte führt. Dort entstanden außer einem Oelbilde, dem Porträte der jüngeren Schwester Lütgendorf 's als Hebe, hundert« zwanzig Zeichnungen, Compositionen nach einem griechischen Romane. Seine Rückreise bewerkstelligte N. bei seinen beschrankten Mitteln mit einem Floße auf der Donau. Das Floß scheiterte; Ruß wurde zwar gerettet, aber obschon er nicht schwimmen konnte, war doch sein einziger Gedanke die Rettung seiner Stu« dienmappe, die er selbst in der Todesangst mit beiden Händen hoch über dem Wasser hielt. I n Wien setzte er nun seine Arbeiten und Studien fort, bis ihn die Ereignisse des Jahres 4803 mit der waffenfähigen Jugend Wiens neuerdings zu den Waffen riefen, in welcher Zeit aber R< auch auf der Wachtstube zum Staunen der fran» zösischen Soldaten seinen künstlerischen Arbeiten oblag. Nach dem Friedens« schluffe trat R. aus dem Corps und faßte den Entschluß, ein größeres historisches Bild zu malen. Er hatte sich darüber mit seinem Freunde Petter berathen, und ungeachtet ihrer mittellosen Lage waren doch beide in diesem Entschlüsse einig. So entstand das Bild: „Nrr blinde Sehrr Eire5illS nirküliütt Zlkmenln, der Mktter dl2 Herinlrs, kie Suknntt ihres Zrchnes". 3i. gewann damit drei Dinge: die unge- schmälerte Anerkennung der Akademie, die große Pension und die Freundschaft Füger's j M . V, S. 1^>. Nun begann N. als selbststandiger Künstler zu schaffen. Er nahm um diese Zeit eine Frau und gründete cinen Hausstand, in welchem eben das wirthschaftliche Walten der Lebensgefährtin in der Ungunst der da- maligen Zeiten — eS waren Kriegsjahre, in welchen die Kunst feiert — dem Kunst- ler es ermöglichte, seinem Genius sich freier zu überlassen. So entstanden in dieser Zeit mehrere monochrome Wand- malereien für den Minister Ph i l i pp Grafen Stadion, einige ahnliche deco- rative Compositionen in der kaiserlichen Burg; auch wirkte er an der inneren Ausschmückung des unter der Leitung des Architekten Lefebvre erbauten Pa- lastes deS Herzogs von Sachsen« Te. sch en mit. Dann vollendete er in dieser Zeit daS große historische Bild: „Nie lipp ünrch Zrm?n Sahn", und während der Wintermona:e 1803/1306 eine „6'ss?-//tt ^omana", welche in den Besitz eines Wiener Domherrn gelangte. Um diese Zeit war der berühmte Maler Eberhard Wächter mit seiner Fcau aus Nom, das die Franzosen besetzt hatten, nacd Wien geflüchtet. Der längere Aufenthalt eines solchen Künstlers konnte auf das Wiener Kunstleben nicht ohne Einfluß bleiben. Die von dem Studium der An- tike und großen Kunstwerke Roms geläu- terten Anschauungen und Ansichten Wach« ter's, die er bei jeder Gelegenheit aus- sprach, sielen bei Ruß, der mit Begeiste- rung dem anerkannten Meister horchte, auf einen fruchtbaren Boden und in seinen folgenden Werken sproß die damals gelegte Saat herrlich auf. Als die Kaise- rin M a r i a Ludov ica B e a t r i r ^Bd. VI I , S. 33, Nr. 244), aus dem altcn italienischen Färstengeschlechte der Este, dritte Gemalin des Kaifers Franz I.. der heiteren Sitte ihres Lan- des folgend, die Ausschmückung der Räume, welche sie bewohnte, mit Decken» und Thürbildern beschloß, wurde neben
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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