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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 288 -
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Seite - 288 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27

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Nuß 288 Nuß keinem Vorgänger unterrichten; was aller, dings weit bequemer ist und viele Versuche und Fehler im Vorhinein erspart. Das Mit« telalter im Mittelalter aufzusuchen, schien ihm natürlicher, als über die Nibelungen fich in Tavid 's Horatiern oder Paris und Helene Rathes zu erHolm oder für die Marchfeldschlacht in den englischen Kupferstichen seine Muster zu kübren. — In keinem der Ruß'schen Bil. der ift Talent zu verkennen, jedes erfreut sich eigenthümlicher Vorzüge, in manchem ift ein ganzer Mikrokosmus des Mittelalters ent« wickelt. Der Antheil, den diese nationalen Gegenstände gerade in der letzten Zeit der Exposition unter drr studirenden Jugend, unter dem Volke gewannen, und das Verschlin» gen der wiewohl flüchtigen Anzeige war für den ersten Beobachter rührend und gewiß der Lobn. den dieses Künstlers Gluth für Natio. nalität und Dynastie am meisten besehrt und am freudigsten empfängt."— Nagler schreibt über Ruß: .Ruß war ein productiver Geist von Kraft und Leben, unermüdet im Stu» dium seiner Geschichtequellen und des Costums. Man warf ihm deßwegen sogar Alterthümelei vor, allein, wenn dieses sein Studium zu, sicheren Resultaten geführt hat, so ist es kei, neswrgs zu tadeln. Gegründeter ist der Vor» wurf der Ueberspanntheit und Deutschthüme, lei. Auch erscheinen seine Werke etwas ma» nierirt. und da Nuß nach Glanz und Kraft der Farbe strebte, gebricht es ihnen an Nuhe und Harmonie. Rußens Uebelfülle hat un« beschäftigt, sich selbst überlassen, alle Schran, ken überschritten, und der Verfasser der Ge» schichte der neueren deutschen Kunst sagt, es sei zu bedauern, daß die Gemälde dieses Künstlers, der bei großartiger entsprechender Anregung die herrlichsten Werke der Kunst zu schaffen fähig war, fast ungenießbar geworden seien. Sein Tiresias und seine Hecuba. Werke seiner früheren akademischen Richtung, bleiben jedoch die besten Bilder damaliger Zeit." Ruß, Leander ( M a l e r , geb. zu Wien 23. Sept.1809, gest. zu Rüsten- dorf bei Wien 8. März 4864). Ein Sohn des Kar l Ruß ^s. d. Vorigen^; den ersten Unterricht in der Kunst erhielt er von seinem Vater und fpäter bezog er die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, an welcher er die künstlerischen Studien vollendete. Alsdann unternahm er eine Reise nach Italien, welches Glück seinem Vater, so sehr er dasselbe ersehnt hatte, infolge der ihm durch Maler Cau» zig eingestellten Künftlerpenfion nicht ge- gönnt war. InItalien copirle Leander fleißig alteMeifter und versuchte sich auch in eigenen Composttionen. Im Jahre 1833 -"- der Künstler zahlte damals 24 Jahre— wählte ihn der Freiherr Prokesch.Osten zu seinem künstleri- schen Begleiter auf einer Neise nach dem Orient. Nach seiüer Rückkehr malte er, in die Fußtapfen seines VaterS tretend, mehrere Bilder auS der vaterlandischen Geschichte, deren eines: „Die Vertheidi- gung einer Bresche auf der Lowelbastei durch die Bürger WienS", im Jahre 1838 ausgestellt war und für die Belveoere» Gallerte erworben wurde, wo es sich noch in der Abtheilung für moderne Kunst be- findet. Das Bild, Mf Leinwand gemalt (6 Sch. 6 3. hoch und 9 Z. breit, ganz dieselbe Größe wie seines Vaters Hecuba), wurde durch Lithographie vervielfältigt. Einspater von ihm gemaltes Bild: „Der NllndrMer", hat er selbst für das von dem älteren Wiener Kunstverein herauSgege« bene „Album der Künstler Wiens" im 1.1844 lithographirt. Eine Uebersicht der wenigen, von ihm öffentlich ausgestellten Bilder folgt auf der nächsten Seite. Er hat überhaupt, da ihm keine Gelegenheit zu großen Kompositionen gegeben ward und die Kunst auch nach Brot geht, den Reichthum seiner Künstlerkraft in kleiner Münze, als in Skizzen, Zeichnungen, Aquarellen u.dgl. m., verausgabt, daher in Oelfarbe von ihm gemaltes Bedeuten» dereS nur selten anzutreffen sein dürfte. Hingegen find die von ihm hinterlassenen größeren und kleineren Skizzen und theil- weise auch ausgeführten Zeichnungen, die einen Cyklus der vaterländischen Ge« schichte in tieferer Weise behandeln, als
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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