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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Seite - 347 -
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Nzewuski 34? Mewusln tigkeit entfaltete. Sein Bruder Stanis» laus, bereits bruftleidend. mußte den Dien»:, so schwer ihm dieser Schritt ward, verlassen und starb bald darauf in Kra- kau. Leon aber kämpfte in den Schlack)« ten jener Tage. wie Augenzeugen berich. ten. mit einer Bravour ohne Gleichen, erhielt das Kreuz und wurde Stabschef im Corps des Generals Lubienski. Leon zahlte damals 22 Jahre. Nachdem der Aufstand durch die Russen gebrochen war. verließ R., wie so viele Andere, das Land und begab sich auf die bedeutenden Güter in Galizien. welche er von feinem Vater ererbt, der eben in dieser Revolu- tion spurlos verschwunden, bis man erst in spaten Jahren sein trauriges Ende durch einen Raubmord entdeckc hatte. LeonR. ließ sich nun auf seiner im Zloczower Kreise Galiziens gelegenen Herrschaft, in dem wegen seiner Schönheit und seinen reichen Ausschmückungen berühmten Schlosse Podhorce bleibend nieder. Dort mitten unter alten und kostbaren Gemälden, einem an geschichtlichen Erinnerungen reichen Archiv, einer ansehnlichen, mit den wichtigsten Werken seiner Heimat und des Auslandes ausgestatteten Bibliothek lebte er seiner geschäftigen Muße. den Erinnerungen an seine Familie, an sein Volk. deren geistige Ausbeute er in seine in spateren Jahren (4869) herausgege- bene Chronik von Podhorce — die Titel seiner Wölke folgen weiter unten — me» dergelegt hatte. So verbrachte er mehrere Jahre daselbst, machte a^ch von Zeit zu Zeit größere Reisen, auf welchen er seinem Beobachtungsdrange und Wissenseifer folgend, die gesellschaftlichen Verhaltnisse der Gegenwart an den verschiedensten Orten sorgfältig studirte. mit den berührn» testen Nationalökonomen und Politikern in persönlichen Verkehr trat und so durch eigenen Augenschein die Materialien zu Arbeiten sammelte, mit denen er in der Folge in die Oeffentlichkeit trat und worin er auf die Nothwendigkeit einer neuen Ordnung der Dinge, auf eine Re> form der socialen Verhältnisse drang. Von diesem Gedanken getragen, begründete er in Lemberg im Jahre 1849 das politische Blatt „L>03wp"i d. i. der Fortschritt, das im Anbeginn von Karl Widman und Johann Z a ch a r j a si e w i c z unter seiner unmittelbaren Beeinflußung redi- girt wurde. Aber '"ckon nach einigen Monaten zog er sich von dieser jour« nalistischen Thätigkeit zurück und gerieth in der Folge auf ein anderes, das religiöse Gebiet, dem er bis an sein Lebensende treu blieb. Diesen Gesin- nungswechsel scheint die Liebe eingeleite und vollzogen zu haben, denn im Jahre 183<1. als eben die Centraliscttionspläne des Ministers Bach den polnischen Edel» leuten Galiziens wenig Aussichten auf ein Selfgouuernement eröffneten, und die Politic' für einige Zeit feierte, heira- thete Graf Leon die Gräsin Taida Malachowski und trat nun von dem Gebiete der Politikund socialen Reformen auf jenes des Glaubens und der Religion über. welches er seither nicht verließ. Er » wurde nun ein Wohlthäter der Kirchen und Klöster, aber auch der Armuth, wovon die Vorstadt Kleparz in Krakau. wo er sich zu Anfang der Sechziger- Jahre bleibend niedergelassen, genug zu berichten wüßte. Dort nannte Alles ihn und seine Gemalin nur „unsere Herrschaft", indem die Bewohner dieser Vorstadt, der ärmsten Krakau's, durch die zahllosen Wohlthaten, welche ihnen das Paar erwies, im Dankgefühl sich gleich' sam in einem Dienstverhältnisse zu demsel- ben stehend betrachteten. Noch bei seinen Lebzeiten verkaufte Graf Leon seine ansehnlichen, in Galizien gelegenen Güter
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Rosenberg-Rzikkowsky, Band 27
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Rosenberg-Rzikkowsky
Band
27
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
386
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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