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Sabowski Habowski
stine ist eine geborne TudalewSki.
Die Schulen besuchte S. in Warschau und
Piotrkow und schrieb, erst 17 Jahre alt,
bereits Artikel für die WarschauerZeitung,
deren ständiger Mitarbeiter er in kurzer
Zeit wurde. Bald auch schrieb er für an-
dere Warschauer Zeitschriften, u. z. für
H, den D^isn-
ki) die?82020ta. u. a. In
diese Zeit fallen außer gewöhnlichen
Feuilleton. Artikeln feine Abhandlungen
über polnische Sprache und Grammatik,
seine Uebersehungen aus Lermontow. Al»
fred de Musset. Victor Hugo, Petösi.
eigene Original. Dichtungen, kleinere
dramatische Arbeiten und Novellen, die
er theils unter eigenem Namen, theils
unter dem Pseudonym BronistawBo«
lesny veröffentlichte. Als zu Beginn
der Sechziger.Iahre die Vorbereitungen
zur neuen und abermals verunglückten
Erhebung Polens begannen, betrat S.
daS Gebiet der politischen Poesie, und
seine patriotischen Lieder gingen in Tau»
senden von Exemplaren durch das ganze
Land. Aus diesen poetischen Flugblättern
sind anzuführen: Ii.02iQ0^2. (Üars. 2 (3-or-
o2Hkow6U) d.i. Gesprach des Czaren mit
Gortschakow', 156^ 2 -waini, d. i. Gott
mit Euch; "Wier82 0 «Ltersok. nannOLtw-
KZ,ok, d. i. DaS Lied von den vier Stell»
Vertretern, u. a. Diese poetischen Ergüsse,
wie seine anderweitige Theilnahme an
den Ereignissen jener Tage nöthigten ihn
im Jahre 1864. nachdem der Aufstand
bewältigt worden und die Kriegsgerichte
ihres Amtes zu handeln begannen, sich
zu flüchten, und mit seiner Gemalin 3u>
dovica Komar, ihm an Geist und Va>
terlundsliebe ebenbürtig, verließ er die
Heimat. Er ging zunächst nach Leipzig,
wo er das Blatt: 0^02^2112, d. i. Das
Vaterland, redigirte. dann nach Paris, wo
er für polnische Blätter correspondirte; von dort nack Brüssel, wo er daS Blatt
„'W^rrv^Iog?", d. i. Ausdauer, heraus«
gab. worauf er sich nach Dresden begab
und als Correspondent fast sämmtlicher
Warschauer Blätter eine fieberhafte Thä»
tigkeit entfaltete. Auch schrieb er in dieser
Zeit einige Erzählungen, die er, da sein
wahrer Name in Warschau verpönt war,
unter dem Pseudonym W 0 l 0 d y n
Skiba veröffentlichte. Von Dresden
übersiedelte er nach Krakau und nahm
nun in der einstigen Königsstadt seinen
bleibenden Aufenthalt. Daselbst bethet«
ligte er sich an der Redaction des politi-
schen BlatteS Xra^, d. i. daS Land;
als aber dasselbe in einiger Zeit sein
Programm änderte, trat er mit den
übrigen Mitarbeitern aus dessen Verband
und begründete selbst ein Journal, den
Xnrjier Trako^ski) der aber schon im
nächsten Quartale sein Forterschemen ein»
stellte. Seither lebt S., mlt liierarischtzn
Arbeiten beschäftigt, in Krakau. Von
seinen bisher im Drucke selbstftändig er-
schienenen Schriften sind bekannt: „/j>A
s/s bani", d. i. Der König amusirt sich
(Lemberg 1865). Uebersehung deS be-
kannten Drama's von Victor Hugo:
1.6 Ii.01 2'g,rnu36; — „Zsl'lONl' öntisis",
d. i. Wunderliche Leute (Warschau 1867);
— 5/9^ 2 Hil'e5)-O") d. i. Nadel und Fe«
der (ebd. 1867); — ^ mzsn'as«, d. i.
Naä> einem Monat (ebd. 1869); —
„Ho^se'na OsHz'sH", d. i. die Familie
Orski. 2 Bände (Krakau 1869); - „Na
nsH/cs«, d. !. Auf der Angel (Zemberg
1869); — „1N)?a5 ^anos", d. i. Der
Held Ionas (Krakau 1869, 80.). eine
Uebersetzung der berühmten Dicht»ng
Alex. Petöf i 's; — « ?o niswesHsls",
d. i. Zur Unzeit, 2 Bde. (Lemberg 1869),
— „^ana^ i " , d. i. Canarienvögel
(Lemberg 1869); — „SomsH/a ^020-
?-6«'") d. i. Das Lustspiel der Irrungen.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon