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Sacco Sacco
Ven62iü., 2. H.MIY 1846, ^!o. 74.) —
6. Vincenz Sacchett i , ein Bruder des
Dccorationsmalrrs Lorenz sS. ly^l und
zugleich dessen Schüler in dieser Kunst. Schon
in Venedia arbeitete er unter seiner Leitung,
und als Lorenz S im Sommer 1794 dem
Nufe nach Wien folgte, begleitete ihn Vin»
cenz dahin und hals ihm bei den decorati«
uen Arbeiten in beiden Hoftheatern. Nach
vieljährlgem Aufenthalte in Wien kehrte er
Ml Jahre 1820 in seine Heimat zurück und
deaad sich nach Neapel, um dort die Deco^
rationen des an Stelle des abgebrannten
Theaters neuerbauten Schauspielhauses San
Carlo zu malen. Kurze Zeit darauf starb er,
einen Sohn. Leopold sNr. 3^, hinterlas'
send. l^'s/T^ei ^?/aFo?60we^, LioFraüa.
6S3I1 arttzti?aäovani (pHäova, 1838, Fr. 8«.)
I>. 239—24^, gibt Nachrichten über die mei'
sten der vorerwähnten Künstler.)
o, Johanna (k. k. Hofschau.
spielerin, geb. zu Prag tti. Novem»
ber 4734, gest. zu Wien 21. December
1802). Eie ist eine geborne R ich a rd .
nacb Dru g ulin's Portrat»Katalog;
Nischar nach deLuca. Im zartestem
Kindesalter verlor sie bcide Eltern und
wurde von dem Schauspieler Koppe
für das Theater erzogen. Schon mit acht
Jahren, 1761, betrat sie in Kinderrollen
die Bühne und wurde namentlich im
KinderbaÜete verwendet. Im Alter von
eilf Jahren dobutirte sie zu Dresden iu
der Rolle der Pamela. Nun spielte sie an
verschiedenen Bühnen zu Cöln, Mainz,
Düsseldorf. Frankfurt a. M., München,
Innsbruck und Salzburg, als Mitglied
der Kurzischen Bühne. Im Jahre 1771
gewann sie der berühmte Schauspieler
Brockmann ^Vd. I I , S. 152) für die
Ackermann'sche Bühne in Hamburg, von
wo sich ihr Ruf in der Theaterwelt ver«
breitete und wo sie dem Balletmeister
Sacco die Hand reichte. Nach Baur
hätte sie denselben erst in Wien gehei-
rathet, was jedoch irrig sein dürfte, da
sie in Wien bereits als Madame S.ac co auftrat. Nach Auflösung der Ackermann-
schen Gesellschaft ging sie 1774 nach
Warschau, wo sie ein paar Jahre mit
großem Beifäll spielte. Als aber auch
diese Gesellschaft sich auflöste, begab sie
sich 1776 nach Wien. wo sie am 10. Juni
in „Tugeniä" von Beau m archai s
in der Titelrolle zum ersten Male auftrat
und so gefiel, daß sie bleibend für die
Hofbühne gewonnen wurde. I n senil«
mentalen und heroischen Rollen glänzte
sie vor allem und die Kaiserin Mar ia
T h er e si a war ihre große Gönnerin. Auch
Fürst Kaunitz, der sich durch Bühnen,
gaukelei eben nicht hinreißen ließ, zählte zu
ihren Bewunderem. 17 Jahre wirkte sie
an der Hofbühne, dann zog sie sich in's
Privatleben zurück und verlebte, nachdem
sie noch wenige Jahre vor ihrem Tode
zum zweiten Male geheirathet hatte, auf
ihrem geschmackvollen Landsitze zu Schön-
brunn die letzten Jahre. Ein Zeitgenoß
berichtet über sie: „in tragischen Rollen,
besonders in solchen, wo Liebe und Hab
abwechseln, war sie eine große Meisterin;
mit ihrer höchst interessanten Stimme
konnte sie anfangen, was sie wollte; und
ihre Action war durchaus Ideal einer
edlen Wahrheit. Außerdem dankte sie der
Natur eine schöne Figur und ein einneh«
inendes Gesicht".
Baur (Samuel). Allgemeines historisch'biogra-
phisch«literarischeS Handwörterbuch aller merk«
würdigen Personen, die in dem ersten Jahr-
zehend deS neunzehnten Jahrhunderts nestor»
ben sind (Ulm 18l6, Stettwi. gr.s".) Bd. I I ,
Sp. 353 n^ach diesem geb. im Jahre l75U).
— (Pl iba) Gallerie von deutschen Schau-
spielern und Schauspielerinen der älteren und
neueren Zeiten (Wien t793 l^ Sander in Ver"
lin). 8") S. 192. — (De Luca) Das gelehrte
Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1778, v. Tratt«
nern, 80.) i. Pds. 2. Stück. S. 383. —
OesterreichischeNational'Encyklopä«
die von Gräffer und Czikann (Wien
1833. 8».) Bd. IV, S. 457 snach dieser
und nach dc Luca gcd im Jahre l734^. —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Saal-Sawiczewski, Band 28
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Saal-Sawiczewski
- Band
- 28
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1874
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 414
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon