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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Saal-Sawiczewski, Band 28
Seite - 25 -
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Sach er-Masoch Sacher-Masoch Werken sprach. Sacker«Masoch ge> rieth darüber mit den geistreichsten Kriti. kern der Gegenwart, u. A. mit Hierony» musLorm, in erbitterte Fehde. Dieser letztere nahm keinen Anstand, in einer Serie von Feuilletons, in welchen er deutsch-österreichische Schriftsteller charak. terisirte. in Nr. I I I , worin er den „Para- siten und Renegaten in Oesterreich" seine Aufmerksamkeit widmet, über Sucher« Masoch U. a. wie folgt zu schreiben: „S.-M. veröffentlichte in Bach's Zeiten einen Roman: „ Eine galizische Geschichte", in welcher der revolutionäre Empörungs» versuch des polnischen Adels vom Jahre 1846 zwar ohne die Gesinnung, die sich auch aus l iberalem Gesichtspuncte gegen jene frevelhafte Bewegung hatte geltend machen lassen, aber doch mit einer Betonung deutsch«österreichischer Culiurmacht behandelt wurde, daß nian Komposition und Darstellung, weil sie auch sonst einen nicht unbegabten Ansän» gec verriethen, Denjenigen lobend empfeh» len dürfte, die auch in gedrückter Zeit den deutschen Beruf Oesterreichs gerne hervorgehoben sahen. Zum Erstaunen entpuppte sich derselbe Autor, und zwar fortgesetzt in deutscher Sprache als ein Ueberläufer zum Slaventhum oder als ein dahin „Zurückkehrender", der uns Deutschen nichts vergönnte, als — unsere Bücher. Zu welcher Grausamkeit sich der Deutschenhaß versteigen kann! Warum aber der Autor von „Kaunitz", welcher Roman ebenfalls liebliche Proben jener Abneigung enthält, bei so ausgesproche« ner Sympathie für die Volksstämme, unter denen er in jedem „Rastelbinder" einm Schopenhauer erkennt, nicht lieber polnisch oder slovenisch schreibt, warum er gerade uns, die hafsenswerthen Deutschen, zu Vertrauten seiner Muse macht, ist zwar wunderlich, aber trotzdem leicht zu erklären. Die Slaven sind schon so ungeheuer gebildet, daß sie keine Bücher mehr brauchen und im Bewußt» sein dieser Bildung sogar großtentheils das Lesenlernen verschmähen. Die Deut« schen sind so weit zurück, noch Bücher zu brauchen, und zu gar nichts Besserem in der Welt tauglich, als Bücher zu kaufen und zu loben, und darum läßt uns Herr Sacher-Masoch das kindliche Ver- gnügen und schreibt, obgleich ein Pole oder Czeche, in deutscher Sprache." So und noch mehr schreibt Lorm über Sacher»Maso ch,'der aber weder Pole nock Czeche ist, sondern sich selbst als „gali- zischen Russen" ftergl. die QuellenS.26) denuncirt. Wurde Sacher. Masoch von Lorm mit Glacehandschuhen ange» griffen, so fanden sich hingegen Andere, die mit Keulenschlägen auf ihn emhieben, so z. B. A. Glaßbrenne r in semer Montags-Zeitung" 1866, im Jänner, welcher anläßlich des im Wallner-Thea« ter zu Berlin zur Aufführung gelangten Lustspiels: „Die Verse Friedrich's des Großen", schreibt: „Das Werk ist höchster Blödsinn in der Sphäre des höheren Lustspiels; es wird darin mit geschicht- lichen Charakteren und mit aller Wahr- heit, Wahrscheinlichkeit und Möglichkeit dermaßen toll umgesprungen, daß uns nur einzelne geistvolle Wendungen des Dialogs aus dem Wahne reißen konnten, uns vor einer Puppenspiel-Burleske zu befinden". Noch tiefer schneidet Rudolph Gottsckall in das faule Fleisch der Sacher - Maso ch'schen Productionen bei Gelegenheit, als er in eingehender Weise dessen „Vermächtnis) Kam's" in den „Blättern für literarische Unterhal- tung" 1870, S. 783, beurtheilt, und Leh m ann's „Magazin für die Literatur des Auslandes" gmg sogar so weit, die ihr zur Besprechung eingesendeten Werke
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Saal-Sawiczewski, Band 28
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Saal-Sawiczewski
Band
28
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1874
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
414
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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